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GERÄTE
Sende-Empfänger
Transverterkonzept
für 241 GHz Zur Person
Philipp Prinz, DL2AM
Jahrgang 1939,
Amateurfunkgenehmi-
gung seit 1967.
Technischer Zeichner,
Mechanikermeister,
Pädagogik f. Lehrlingsausbildung
Refa-Ausbildung, seit 1980 Modultech-
nik, Herstellung und Vertrieb v. Linears
bis 2003
Philipp Prinz, DL2AM
241 GHz ist sozusagen die Königsdisziplin im GHz-Bereich der
Funkamateure. Nachfolgend wird ein Transverter beschrieben,
der zu eigenen Versuchen in diesem Bereich anregen soll.
ie größte Herausforderung war,
dass ich mit meinen verfügba-
ren Messmitteln an Grenzen
stieß. Nach einigen gescheiterten Ver-
suchen habe ich mir dann doch die
dafür geeigneten Messmittel beschafft,
um nachvollziehbare Ergebnisse zu er-
reichen. Es hat sich aber auch wieder
gezeigt, dass praktische, einfache Mess-
methoden zum erwünschten Ziel
führen können. Ich werde versuchen,
auch diese aufzuzeigen, die auch in den
unteren Frequenzbereichen Anwen-
dung finden. Bei meinen ganzen Versu-
chen auf 241 GHz, die mehr als 1 Jahr
in Anspruch genommen haben, ist eine
ganze Mappe voller Protokolle und Nie-
derschriften entstanden. Ein geringer
Teil wird hier wiedergegeben.
Für mich schien es vorteilhaft, in einem
Gehäuse den Konverter und Sender
nur für CW, getrennt voneinander, auf-
zubauen (Bild 1) . Auch war es für
mich wichtig, zuerst eine Bake zu ha-
ben, um verlässliche Empfangsversu-
che machen zu können. Was aber bei
diesem Konzept nicht unbedingt not-
wendig ist, da ja ein CW-Sender aufge-
baut wird. Ich habe gleich zwei Geräte
Viele Arbeiten und mechanische Teile
sind ähnlich ausgeführt wie in den vor-
herigen Baubeschreibungen zu meinen
76- und 122-GHz-Anwendungen. Aus
diesem Grund sind einige Details nicht
wieder gegeben. Sie können diese unter
den Literaturstellen finden. Auch möch-
te ich darauf hinweisen, dass nicht
gleich bei dieser hohen Frequenz Versu-
che gemacht werden. Es ist anzuraten,
erst bei tieferen Frequenzen mit dieser
Technik zu beginnen.
Anschrift:
Riedweg 12
88299 Leutkirch
prinz.dl2am@t-online .de
www.dl2am.de
aufgebaut, eines davon für meinen
Funkpartner.
Die OCXOs von 140,000115 MHz für
den Sender und 139,916666 MHz für
den Empfänger hat Fa. ID-Elektronik ge-
fertigt. Diese schalte ich mit einem SMA-
Koax-Relais auf den LO, den DB6NT ge-
liefert hat, und dieser vervielfacht ×96. Es
entsteht eine Sende-Frequenz von
13,440006 GHz und eine Empfangs-Fre-
quenz von 13,432 GHz. Mit einem wei-
teren Koax-Relais gebe ich diese beiden
Frequenzen auf die zwei Multiplier
CMA382400, die wieder ×3 vervielfa-
chen. Somit entstehen die Sendefrequenz
von 40,32 GHz und eine Empfangsfre-
quenz von 40,296 GHz. Diese Sendefre-
quenz wird mit 6 multipliziert und ergibt
die 241,920200 GHz.
Für den Empfangskonverter schien mir
günstiger zu sein, zuerst die 40,296 zu
verdoppeln und dann die ergebenden
80,592 GHz zu verdreifachen, da dies bei
nur einer Verdreifachung einen besseren
Signal-Rauschabstand ergibt. Zu dieser
Frequenz habe ich die 144 MHz dazuge-
mischt, dass sich wieder eine Eingangs-
Frequenz von 241,920200 GHz ergibt.
Dieses System können Sie aus der sche-
matischen Darstellung in Bild 2 ersehen.
Durch die zusätzliche Aufbereitung bei
Empfang von 40 auf 80 GHz und dann
anschließender Verdreifachung war ein
neues Gehäuse notwendig, das die Fa.
Micro-Mechanik anfertigte (Bild 3) .
Literatur
[1] Philipp Prinz, DL2AM: „122 GHz-
Transverter“, CQ DL 6/06, S. 412ff.
[2] Philipp Prinz, DL2AM: „Neue
Gehäuse für 47/76 u. 122 GHz“,
CQ DL 6/07, S. 411ff.
[3] Jürgen Dahms, DCØDA:
„Abschlussbericht 122 GHz“,
CQ DL 12/08, S. 851ff.
[4] Philipp Prinz, DL2AM: Tagungs-
band 53, Bensheim 2008
[5] Philipp Prinz, DL2AM: „Tipps z.
CMA 382400 Multiplier“, CQ DL 1/09,
S. 35
[6] Michael Kuhne, www.db6nt.com
[7] Hubert Krause,
www.micro-mechanik.de
[8] Ewald Goebel,
www.id-elektronik.de
Bild 1:
Zwei Transverter
241 GHz und einer
für 122 GHz
250
CQ DL 4-2009
762952535.028.png 762952535.029.png 762952535.030.png 762952535.031.png 762952535.001.png 762952535.002.png 762952535.003.png 762952535.004.png 762952535.005.png 762952535.006.png 762952535.007.png 762952535.008.png 762952535.009.png 762952535.010.png 762952535.011.png
GERÄTE
Michael, DB6NT, erstellte die PCB, nach-
dem das Konzept klar war mit der Nr. 46-
40/80 GHz, Nr. 42-80/240 GHz und Nr.
43-40/241 GHz. Dieses neue Gehäuse
ist doppelt. Auf der einen 40/80-GHz-
Seite wurde die PCB Nr. 46 und die Va-
raktor-Diode zuerst eingeklebt.
Nach Anbringen des Durchführungskon-
densators, eines ca. 5-k# -Potis für die Di-
oden-Vorspannung der MA46H146, der
beiden Kurzschluss-Schieber, wovon der
eine bei 40 GHz eine WR-28-Ausfräsung
und der andere ein 4,5 mm Tuning-Ele-
ment hat, kann der erste Test beginnen.
Bei einem Input von ca. 20 mW bei
13,432 GHz sollten 3 bis 8 mW bei
80 GHz einstellbar durch die Variation der
4–6 V am Regel-Netzteil für den Multi-
plier erreicht werden. Der HL-Mess-
flansch wird dabei an der Seite vom 241-
GHz-Gehäuse an den 80 GHz Rund-HL,
der 3 mm " hat, angeschraubt.
Die maximale Leistung entsteht durch
den Abgleich der beiden Tuning-Elemente
und dem 5-k# -Poti (Bilder 4 und 5) .
Siehe auch CQ DL 12/06, S. 4, Thermis-
torkopf. Wenn keine Leistungsmessmög-
lichkeit bei 80 GHz vorhanden ist, kann
der maximale Output auch etwa auf größ-
ten Dioden-Querstrom des 5-k# -Potis ab-
gestimmt werden.
Ist dies gelungen, kann die PCB Nr. 42
eingeklebt und mit der Zero-Bias-Diode
HSCH 9161 bestückt werden (Bild 6) .
Auch kann die Oberseite des Rund-HL,
an der die Diode sitzt, ein klein wenig an-
gesenkt werden, z.B. 0,3 mm. Die HL-
Bohrung muss sehr sauber und mit einer
Reibahle bearbeitet sein. Man muss sich
vorstellen, dass $/4 bei 241 GHz ca.
3/10 mm bedeuten und dadurch die
kleinste Rille oder Schmutzteilchen eine
Dämpfung verursacht. Wenn bei den Tu-
ning-Elementen die Einstellschraube zu
lang ist, kann diese abgedreht werden. Al-
lerdings muss der abgedrehte Teil wieder
vergoldet werden, da sonst ein Leistungs-
verlust entsteht (schlechtere Güte).
Nun wieder zum Rx-Aufbau
In die 144 MHz ZF-Einspeisungsleitung
im Gehäuse habe ich in Serie ein 1-nF-
Koppel-C eingefügt, damit ich mit einem
Poti von ca. 1 k # die Zero-Bias-Diode
HSCH 9161 vorspannen kann (Bild 7) .
Anschließend baute ich eine Bake für
241 GHz auf und verwendete dazu ein
Uni-Gehäuse mit einem Rund-HL von
0,9 mm und der PCB Nr. 43 sowie eine
MA4E1317 Single-Diode. Mit dieser
Bake konnte ich meinen Empfänger von
241 GHz testen und einen Abgleich vor-
nehmen. Auch die Bakenleistung konnte
ich mit den beiden Tuning-Elements
4,5 mm WR-28-Ausfräsung und 1,75 mm
Durchmesser am vorhandenen Empfän-
ger gut abgleichen. Nun zum Rx-Ab-
gleich. Beide Tuning-Elemente, bei
80 GHz 4 mm Durchmesser und bei
241 GHz 1,75 mm Durchmesser, sind auf
maximale ZF-Leistung getrimmt. Auch
kann noch die 40/80-GHz-Vervielfa-
chung vorsichtig abgeglichen werden.
Das Bakensignal wird jetzt so weit ge-
schwächt, bis es gerade noch zu hören
ist. Mit dem 1-k# -Poti und den beiden
Tuning-Elementen von 40/80 GHz
konnte ich das beste Signal-Rauschver-
hältnis einstellen. Aus Erfahrung kann ich
sagen, dass Abgleich-Fähnchen an den
50-# -Leitungen meist nicht notwendig
sind, da ich schon vier Empfangs- und
Sendesysteme aufgebaut habe.
Bild 2: 241-GHz-Schema
Technik und das Einkleben
der Dioden
Bei einem Rund-HL von 0,9 mm Durch-
messer ist es sehr wichtig, dass sich die Di-
ode direkt über dem HL befindet. Dies trifft
auch bei unteren Frequenzen zu. Wenn
das Diodengehäuse auf den Rücken gelegt
unter dem Mikroskop angeschaut wird,
sieht man die Position der Diode genau.
Beim Einpassen der PCB in das Gehäuse
ist darauf zu achten, dass der Zwi-
schenraum vom 50-# -Leitungsende und
der Masse genau über dem Hohlleiter
liegt. Auf der Unterseite der PCB muss
der Rund-HL auch an der gleichen Stelle
positioniert sein. Dies kann durch leichtes
Andrücken der eingepassten PCB auf den
HL mit dem Finger geschehen. Es zeich-
net sich die HL-Bohrung an der PCB ab.
Die PCB ist so zuzuschneiden, dass die
drei Seiten an der Gehäusewand anste-
hen, somit ist die Position festgelegt.
Auch muss die PCB bei 122 und 241
GHz eingeklebt werden. Bei Versuchen
auf 122 GHz konnte ich eindeutig einen
Unterschied zwischen eingeklebten und
nicht eingeklebten PCBs feststellen.
Bild 3: Schema-Zeichnung des Doppel-Gehäuses 241 GHz
Bild 4:
Rx-Mixer 40/80 GHz
mit Tuning-
Elementen
Aufbau des CW-Senders
Im Prinzip ist es wie bei der Bake auf
241 GHz und bei 122 GHz (Bild 8) . Das
Uni-Gehäuse mit einer Rund-HL-Bohrung
von 0,9 mm Durchmesser hat ebenfalls
die Fa. Micro-Mechanik angefertigt. Die
verwendete PCB ist die gleiche wie in der
Bake die Nr. 43 und muss auch einge-
klebt werden.
Bei Versuchen mit verschiedenen Dioden
bin ich reumütig wieder auf die
MA4E1317 zurückgekommen. Mit die-
Bild 5: Rx-Mixer 40/80 GHz Seitenansicht
251
CQ DL 4-2009
762952535.012.png 762952535.013.png 762952535.014.png 762952535.015.png
GERÄTE
T4 (Manuskriptnummer)
ser war die „größte“ CW-Leistung er-
reichbar (Bild 9) . Der LO von DB6NT
wird beim Senden getastet. Für die Di-
oden-Vorspannung baute ich eine SMA-
Buchse ein. An diese kommt ein Stück
Semi-Rigid mit einem angelöteten 1-k# -
Poti. Für 40 GHz verwende ich auch wie-
der einen Kurzschluss-Schieber mit einer
Ausfräsung für WR 28 und ein Tuning-
Element von 4,5 mm Durchmesser.
Am Ausgang von 241 GHz ist ein Tuning-
Element von 1,75 mm Durchmesser ein-
gebaut. Der Multiplier CMA 382-400
sollte minimal 100 mW Leistung bei
40,32 GHz abgeben und mit 6 V DC be-
trieben werden. Diese Frequenz wird
jetzt versechsfacht.
Den CW-Sender verwendete ich jetzt als
Bake und speiste die Frequenz in den
Empfänger ein. Es ist möglich, den Tx-
HF-Ausgang mit dem Rx-HF-Eingang mit
einem WR-8-Hohlleiter von ca. 50 cm zu
verbinden. Das Empfangssignal ist jedoch
viel zu stark und der FT-290 geht in die
Begrenzung. Ich habe in den HL WR 8
ein wenig Dämmschaum reingedrückt,
sodass ca. 20 bis 30 dB Dämpfung entste-
hen. Somit war ein Abgleich gut möglich,
da das Signal sehr stabil ist.
Auch so kann ein CW-Sender und Emp-
fänger ohne teuere Messmittel abgegli-
chen werden. Die beiden Tuning-Elemen-
te und der Trimmer werden auf maxima-
le 144-MHz-ZF-Leistung beim FT-290R
getrimmt und dabei wechselweise das
Poti und die Tuning-Elemente verändert.
Beim FT-290R kann parallel zum S-Meter
ein Digitalvoltmeter angeschlossen wer-
den. Dies erleichtert den präzisen Ab-
gleich (Bild 10) . Es muss geprüft wer-
den, ob das 1-k# -Poti ausreicht. Ich
konnte bei 241 GHz ca. 10 µW mit ei-
nem Hughes Thermistor-Kopf mit WR 5
messen abzüglich des 201-GHz-Trägers.
Frühestens jetzt kann festgestellt werden,
wie gut die OCXOs sind (Jitter und Fre-
quenz-Stabilität).
Bild 6:
Rx-Mixer
80/241 GHz
Bild 11: Spektrum 241 GHz, 10 µW
Wenn ich das Tx-CW-Signal bei 241 GHz
am Spektrumanalyzer HP 8563 E mit
dem Mischer von Miltech mit HL-WR 4
anschaue (Bild 11) , kann ich mich darü-
ber schon freuen. Ich stellte fest, dass die
einfache Abgleichmethode ebenfalls opti-
mal war.
Nach bekannter Methode muss auch ge-
prüft werden, ob die 241 GHz auch die
richtige Empfangs-Frequenz ist und nicht
bei 201 GHz ein QSO stattfindet.
Ich konnte aber auch feststellen, dass
mit dem Rund-HL von 0,9 mm die
201,6 GHz, es ist die 5. Harmonische,
noch kräftig durchkommt. Ein noch klei-
nerer Rund-HL ist denke ich nicht mehr
machbar, um zu erreichen, dass die 201
GHz in den Cutoff-Bereich fällt. Erst bei
einem Rund-Hohlleiter von 0,6 mm
Durchmesser ist von dem 201-GHz-Trä-
ger nichts mehr zu sehen. Nach oben
weist ein Hohlleiter im weiten Bereich
kein Cutoff auf Bild 12 .
Bedanken möchte ich mich bei Jürgen,
DCØDA, für die interessanten Telefona-
te. Erwähnen möchte ich, dass ich auf
122 GHz jetzt 1,75 mW CW-Leistung er-
reicht habe (gemessen mit Anritsu
ML83+MP82B), mit der Single-Diode
MA4E1310. Ich denke, das ist die Sätti-
gungsleistung dieser Diode. Wenn zwei
dieser Dioden parallel eingeklebt werden,
geht es nicht, auch wenn bei 40,7 GHz
mit 200 mW angesteuert wird. Die Kapa-
zität ist für diese hohe Frequenz zu groß
geworden.
Bild 7:
241-GHz-Mischer
Schema
Bild 8:
Tx-Multiplier An-
sicht auf WR 28 HL
Bild 9:
Tx-Multiplier
und Bake mit
Tuning-Elementen
Bild 10:
Tx-Multiplier von
der Seite gesehen
Bild 12: Miltech-Mixer HL WR 4
252
CQ DL 4-2009
762952535.016.png 762952535.017.png 762952535.018.png 762952535.019.png 762952535.020.png 762952535.021.png 762952535.022.png 762952535.023.png 762952535.024.png 762952535.025.png 762952535.026.png 762952535.027.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin