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SOFT & HARD
Mit Linux in BASIC programmieren
GAMBAS Almost Means BASIC
Dirk Unverzagt, DL8AAX
Zur Person
Dirk Unverzagt,
DL8AAX
Jahrgang 1963, Ama-
teurfunkgenehmigung
seit 1984
Gelernter Metallbauer-
GAMBAS ist eine BASIC-Programmiersprache für Linux mit einer
Programmierumgebung, die es auch Ungeübten erlaubt, schnell
eigene Programme zu erstellen. Ich will hier GAMBAS und zwei
meiner Programme kurz vorstellen.
meister
Besondere Interessen: QRP und Selbst-
bau, CW, Funken in der Natur, z.B.
SOTA, GMA
Weiteres Hobby: RC-Flugmodellbau
Bild 1:
Das Fenster
nach dem Start
auswählen. Wer es lieber zu Fuß machen
möchte, findet die GAMBAS-Dateien auf
der Entwicklerseite [1].
Anschrift:
Mühlanger 3
37181 Gladebeck
yodi@gmx.net
Die Programmierumgebung
IDE
Nach dem Starten von GAMBAS er-
scheint ein Fenster (Bild 1) . Hier kann ein
Projekt geöffnet oder neu angelegt wer-
den.
Durch das Klicken auf „Neues Projekt“
öffnet sich ein Fenster zum Auswählen
der Grafikbibliotheken, z.B. GTK oder QT.
Dadurch wird bestimmt, wie später die
Bedienungselemente des Programms aus-
sehen werden. Im nächsten Schritt wird
nach Projekt- und Programmnamen ge-
fragt. Zuletzt muss man noch ein Ver-
zeichnis angeben, wo alles gespeichert
werden soll, und das Projekt ist erstellt.
Nun öffnet sich die IDE (Entwicklungsum-
gebung), siehe Bild 2 . Wenn die Werk-
zeugsammlung rechts unten nicht geöffnet
ist, öffnen wir sie im Menü Ansicht, Werk-
zeugsammlung oder mit F6. Rechts unten
in der Werkzeugsammlung liegen die ein-
zelnen Bedienelemente, z.B. Textfelder,
Buttons, Timer usw. und darüber die Ei-
genschaften eines gerade gewählten Ele-
ments. Links sehen wir das Projektver-
zeichnis mit seinen Dateien. Ein Dop-
pelklick auf die Datei FMAIN öffnet es und
zeigt es in der Mitte der IDE an. Weil wir ja
ein neues Projekt angelegt haben, ist dort
jetzt nur ein leeres Fenster zu sehen.
Wir klicken nun in der Werkzeugsamm-
lung auf einen Button und ziehen ihn in
unsere Form. Im Eigenschaftenfenster
rechts oben kann die Farbe oder der Text
des Buttons geändert werden. Genauso
verfahren wir mit einer TextBox. Aber
vorher kurz in die Form klicken, damit
der Button nicht mehr markiert ist.
Das Programm könnte nun schon gestar-
tet werden, aber es passiert ja nichts,
wenn dann auf den Button gedrückt
wird. Nun machen wir einen Doppelklick
auf den Button. Es öffnet sich ein Pro-
grammlisting. GAMBAS hat schon ein
Unterprogramm angelegt, das mit „PU-
BLIC SUB Button1_ Click()“ beginnt und
mit „END“ endet.
Zwischen diesen Zeilen schreiben wir
nun „TextBox1.Text“=„Mein erstes Pro-
gramm“. Mit dieser Zeile sagen wir dem
GAMBAS-Interpreter, er soll den Text,
der zwischen den Anführungszeichen
steht, in die Textbox schreiben. Schon ist
ie meisten Linux-Distributionen
haben ihren eigenen Software -
manager, mit dem die Software
installiert werden kann. Bei SUSE ist es
Yast. Also Yast starten und das Root-Pass
Bild 2:
Die IDE mit
geöffneter Form und
aktivierten
Werkzeugen
-
wort eingeben. Dann im Suchfenster
nach gambas2 suchen und alle Pakete
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Literatur und Bezugsquellen
[1] Informationen zur Programmiersprache GAMBAS:
http://gambas.sourceforge.net/
[2] Ein Videotutorial zur Programmerstellung:
www.youtube.com/watch?v=Ykk9lYw0NXE
[3] Bezug von TuxLog: www.qth.at/dl8aax/Lo100/index.php?i=
tuxlog&t=Amateurfunk%20Software&m=ham&m2=soft
Die Daten vom Logbuch werden in ei-
ner MySQL-Datenbank gespeichert
und sind daher von vielen Anwendun-
gen nutzbar. Zusätzlich zu den norma-
len Logdaten können auch Adressda-
ten, eingescannte QSLs und ein Foto
des Operators verwaltet werden. Beim
Eingeben eines Rufzeichens ins Feld
„Call“ wird geprüft, ob schon eine Ver-
bindung getätigt wurde. Wenn ja, dann
färbt sich das Feld grün. Und wenn ein
Foto vorhanden ist, wird dieses ange-
zeigt (Bild 6) .
Nach einem Klick auf das Foto werden
alle QSOs mit der betreffenden Station
gelistet. Um einen Datensatz zu än-
dern oder um die Daten zu sehen,
genügt ein Doppelklick auf einen Da-
tensatz. Man kann sich auch anzeigen
lassen, welche Länder oder DOKs
schon gearbeitet wurden. Oder die ein-
zelnen Bandpläne, die als HTML-Datei-
en vorhanden sind.
Weiter Infos zu TuxLog gibt es unter
[3].
Bild 3: Das Listing für das Unterpro-
gramm, welches ausgeführt wird,
nachdem der Button gedrückt wurde
das Programm fertig (Bild 3) . Wenn wir
das Programm nun mit der F5-Taste star-
ten und auf den Button drücken, er-
scheint der Text „Mein ers tes Programm“
in der Textbox. Mit diesem kleinen Bei-
spiel will ich zeigen, wie einfach es ist,
mit GAMBAS ein Programm zu schrei-
ben.
Auf [2] ist ein Video zu sehen, das zeigt,
wie ein Programm erstellt wird.
Es sind durchaus auch anspruchsvolle
Programme realisierbar, wie die folgen-
den zwei Beispiele zeigen.
Morsememory
Bild 4 zeigt das Programm Morsemem-
ory. Es ist ein Spiel mit CW-Zeichen.
Nach klicken auf eine Spielkarte wird
nicht etwa ein Bild angezeigt, sondern
ein Text in CW ausgegeben. Ziel ist es
nun, zwei gleiche Spielkarten zu fin-
den. Für Leute, die der CW-Sprache
nicht mächtig sind, kann im Hilfemenü
eine Hilfefunktion eingeschaltet wer-
den, um den Klartext anzuzeigen.
Standardmäßig ist QSO-Text einge-
schaltet. Es kann aber auch anderer
Text geladen werden, wie das ABC.
Man lernt so nebenbei die CW-Zeichen
und trainiert sein Gedächtnis.
Bild 4 (oben):
So präsentiert
sich das Programm
Morsememory
TuxLog
Mein aufwändigstes Projekt ist das Log-
buch- und DX-Cluster-Programm
Tuxlog (Bild 5) . Die Programmober-
fläche ist in vier Bereiche gegliedert.
Oben links befinden sich die die But-
tons und die DX-Cluster-Ausgabe,
Oben rechts die Grayline-Zone und ei-
ne Statistik, die anzeigt, wie viele Sta-
tionen in der letzten Stunde auf wel-
chem Band gehört wurden. Unten links
ist das Logbuch und unten rechts QSO-
Daten.
Es kann jeder DX-Cluster benutzt wer-
den, der einen Telnet-Zugang hat. Einige
stehen schon in der DX-Cluster-Datei und
können einfach angewählt werden.
Es ist eine einfache, leicht zu erwei-
ternde Textdatei. Rechts oben kann
zwischen der Grayline und einer Statis
Bild 5 (links):
Die Oberfläche
von TuxLog
-
tik umgeschaltet werden. Die Statistik
zeigt die Belegung der einzelnen Bän-
der in der letzten Stunde an.
Bild 6:
TuxLog mit Foto
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