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Wer erlöst die SPD?
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Dachzeile
DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
5. Oktober 2009
Betr.: Ackermann, Titel, Goldhagen, SPIEGEL-Buch
I n der Finanzwelt wird die jüngere Vergangenheit eingeteilt in die Zeit vor und die
Zeit nach Lehman. Im März 2008, ein halbes Jahr vor der neuen Zeitrechnung, wa-
ren die Probleme zwar schon sichtbar, eine Systemkrise aber schloss Deutsche-Bank-
Chef Josef Ackermann im SPIEGEL aus. Nun, ein Jahr nach der folgenschweren In-
solvenz der US-Investmentbank Leh-
man Brothers, stellte sich Ackermann
erneut den Fragen der SPIEGEL-Re-
dakteure. An Erkenntnissen gewonnen
seitdem? Ja, hat er. An Selbstbewusst-
sein verloren? Nein, sicher nicht. Dass er
sich irrte, weckt keine Selbstzweifel.
„Wir haben keinen Grund, kollektiv in
Sack und Asche zu gehen“, sagt er den
Redakteuren Armin Mahler, 54, Mathias
Müller von Blumencron, 49, und Chris-
toph Pauly, 49 (Seite 74).
Mahler, Ackermann, Pauly, Blumencron
Die neue Führung der SPD hatte sich fest in die Hand versprochen, eine Woche
lang nicht mit Journalisten zu reden – sie wollte ihren Start nicht mit Zwischentönen
gefährden. Dass die Redakteure Markus Feldenkirchen, 34, Kerstin Kullmann, 31, und
Roland Nelles, 37, dennoch zu diversen Hintergrundgesprächen geladen wurden,
gehört zu den Feinheiten des Politikgeschäfts: Die Deutung eines Ereignisses ist Poli-
tikern mitunter wichtiger als das Geschehen selbst – und so gelang gemeinsam mit den
Redakteuren Markus Deggerich, 39, Christoph Hickmann, 29, und Christoph Schwen-
nicke, 43, eine präzise Rekonstruktion des Putsches Jung gegen Alt (Seite 22).
willige Vollstrecker“, ein Buch über den seiner Meinung nach antisemitischen
Nationalcharakter der Deutschen. Mit Rudolf Augstein führte Goldhagen damals ein
ebenso emotionales wie kontroverses SPIEGEL-Gespräch im Haus des SPIEGEL-Her-
ausgebers auf Sylt. Jetzt waren die Redakteure Klaus Brinkbäumer, 42, und Martin
Doerry, 54, bei Goldhagen zu Gast in dessen Ostküstenvilla in Boston. Es war ein
freundliches, sachliches Gespräch über Goldhagens neues Buch über Völkermorde – an-
griffslustig wurde der Autor erst, als die SPIEGEL-Leute ihm seine Verallgemeinerun-
gen über „die Deutschen“ vorwarfen: „Sind Sie nicht etwas empfindlich, warum darf
ich ausgerechnet in diesem Fall nicht generalisieren?“, fragte Goldhagen (Seite 134).
Biografie des Gouverneurs von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, 62. Er traf
Familie, politische Weggefährten und
wurde von Schwarzenegger sogar persön-
lich eingeladen, sich für einen gemeinsa-
men Ausflug eine Harley aus der Garage
zu nehmen. Hujer wusste, dass ihn das in
der Achtung des Gouverneurs sinken las-
sen würde: Er besitzt keinen Motorrad-
führerschein und musste deshalb von
Schwarzeneggers Sicherheitsleuten mitge-
nommen werden. Die Biografie erscheint
diese Woche bei DVA, der SPIEGEL
druckt Auszüge (Seite 116).
Schwarzenegger, Hujer
Im Internet: www.spiegel.de
der spiegel
41/2009
5
D ie Arbeitsbedingungen in der Woche nach der Wahl waren nicht sonderlich gut:
V or 13 Jahren veröffentlichte der US-Politologe Daniel Jonah Goldhagen „Hitlers
M ehrere Monate recherchierte SPIEGEL-Redakteur Marc Hujer, 40, für seine
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In diesem Heft
Titel
SPD in der Krise – der Putsch der Jungen
gegen die Alten ................................................ 22
Otto Schily über den Niedergang
der Sozialdemokratie ....................................... 26
Die Grünen im Spagat zwischen Jamaika
und Rot-Rot-Grün ............................................ 28
Start mit Steuergeschenken
Seite 32
Mit einer Wohlfühlstra-
tegie will Angela Merkel
in ihre zweite Amtszeit
starten: Die Steuern sollen
zur Jahreswende sinken,
Einschnitte ins soziale
Netz sind nicht geplant.
FDP-Chef Guido Wester-
welle muss seine Pläne für
liberale Reformen am Ar-
beitsmarkt abspecken. So
will Merkel das Wachstum
ankurbeln und Jürgen
Rüttgers zur Wiederwahl
in Nordrhein-Westfalen
verhelfen. Das Risiko des
Plans ist beträchtlich: Der
Staat droht in Schulden zu
versinken.
Deutschland
Panorama: Bundesregierung verschärft Streit
um Opel-Standorte / FDP droht Strom-
konzernen mit Atomausstieg / Verlag zieht
Krimi aus Angst vor Islamisten zurück ............. 17
Koalitionsverhandlungen: Wie
Angela Merkel den Start der
schwarz-gelben Regierung dominiert ............... 32
Parteien: Nach der Wahlpleite
drückt sich die CSU um eine Personaldebatte
über Horst Seehofer ......................................... 37
FDP: Guido Westerwelles Kampf um
Anerkennung und Erfolg .................................. 38
Gesundheitspolitik: Wie Ärzte und
Krankenkassen sich aus dem
neueingerichteten Fonds bedienen ................... 48
Tierschutz: Die dubiosen Millionengeschäfte
mit der Hilfsbereitschaft der Deutschen ........... 54
Piraten: Hätte die entführte „Hansa Stavanger“
früher freikommen können? ............................. 56
Zeitgeschichte: Der nie geahndete
Giftmord an den sechs Kindern von
Joseph Goebbels – ein Justizskandal im
Nachkriegsdeutschland .................................... 58
Merkel, Westerwelle
Die Rollenwechsel des Guido Westerwelle S. 38
Vor wenigen Jahren reiste Guido Westerwelle noch im Spaßmobil durchs Land, jetzt
schickt er sich an, Außenminister zu werden. Rollenwechsel sind typisch für den FDP-
Chef, verborgen bleibt, wer Westerwelle wirklich ist. Sein Werdegang zeigt einen
zweifelnden, misstrauischen Menschen, der immer darum kämpfte, beliebt zu sein.
Gesellschaft
Szene: Bildband über die Gesichter Berlins /
Richtige Kindererziehung
kann vor Drogenmissbrauch schützen .............. 63
Eine Meldung und ihre Geschichte – warum
ein Finanzberater als Toter
in sein neues Leben starten wollte ................... 64
Flüchtlinge: Hochgebildete Afghanen landen
in deutschen Asylbewerberheimen ................... 66
Ortstermin: Demonstration gegen Ikea
zum 30. Geburtstag des Billy-Regals ................. 71
Milliardengrab Gesundheitsfonds
Seite 48
Je kränker ein Patient, desto besser –
nach dieser absurden Logik wird das Geld
im Gesundheitswesen neuerdings verteilt.
Ärzte und Krankenkassen streben da-
nach, den Versicherten möglichst viele
chronische Gebrechen zu bescheinigen.
Mit Hilfe manipulierter Diagnosen plün-
dern sie den Gesundheitsfonds aus.
Wirtschaft
Trends: Durchsuchungen bei Arcandor /
VW droht Magna mit Auftragsentzug /
Bahn-Chef Grube legt sich mit der FDP an ...... 72
Finanzkrise: SPIEGEL-Gespräch mit Deutsche-
Bank-Chef Josef Ackermann über neue Regeln
für seine Branche, Schuld und Selbstzweifel .... 74
Konzerne: Wie die Post ihre Beschäftigten
unter Druck setzt ............................................. 82
Immobilien: Der Guttenberg-Clan
geht stiften ....................................................... 86
Handel: Rewe steht vor den Scherben eines
deutsch-russischen Joint Venture ..................... 99
Patientin bei Lungenuntersuchung
Muss Horst Schlämmer sterben? Seite 160
Nach dem Erfolg seiner Polit-Sati-
re „Horst Schlämmer – Isch kandi-
diere!“ hat Hape Kerkeling genug
von seinem zotigen Alter Ego:
„Vielleicht lasse ich ihn wirklich
jetzt sterben“, sagt er im SPIE-
GEL-Gespräch, in dem er auch
seine jüngsten Grenzerfahrun-
gen zwischen Politik und Show-
geschäft selbstkritisch reflektiert.
Ausland
Panorama: Rückt die Freilassung des
israelischen Soldaten Schalit näher? / Die
Serben und der spektakuläre Raub von
Stockholm / Dem britischen Rüstungskonzern
BAE droht Anklage wegen Korruption ........... 103
USA: In Washington wächst das Misstrauen
gegenüber Teheran ......................................... 106
Brasilien: Präsident Lula und
der Putsch in Honduras .................................. 109
Frankreich: Der Konflikt zwischen Ex-Premier
de Villepin und Präsident Sarkozy .................. 112
Kerkeling
6
der spiegel
41/2009
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Malaysia: Ein Scharia-Urteil spaltet
das Land ......................................................... 114
Karrieren: Wie Arnold Schwarzenegger in
den Kennedy-Clan aufgenommen wurde ........ 116
Global Village: Ein US-Physiker hat ermittelt,
wie berechenbar die Weltmärkte sind ............. 122
Ahmadinedschad, iranischer Raketentest, Obama
Sport
Szene: Anti-Olympia-Demonstrationen in
Vancouver / Der Internationale Reitverband
kritisiert deutsche Funktionäre ....................... 125
Fußball: SPIEGEL-Gespräch mit dem
Niederländer Guus Hiddink, Trainer der
russischen Nationalmannschaft, über
Freiheit und Verantwortung auf dem Spielfeld
und das Selbstbewusstsein der Deutschen ...... 126
Segeln: Abenteuer für Solisten – die
Mini-Transat-Regatta über den Atlantik .......... 128
Atomkonflikt: Obama unter Druck Seite 106
Mit einer bislang geheimgehaltenen Nuklearanlage und neuerlichen Raketentests
provoziert Teherans Führung um Präsident Ahmadinedschad die Weltgemeinschaft –
und bringt US-Präsident Obama in Bedrängnis. Auch nach den Gesprächen von Genf
überwiegt im Westen das Misstrauen gegenüber den Mullahs.
Kultur
Szene: Der Geiger Daniel Hope über das
richtige Benehmen im Konzertsaal /
Neue Geschichten vom Kinderbuchklassiker
„Pu der Bär“ .................................................. 132
Zeitgeschichte: SPIEGEL-Gespräch mit
dem amerikanischen Politologen und
Bestseller-Autor Daniel Jonah Goldhagen
über Völkermord und sein neues Buch
„Schlimmer als Krieg“ .................................... 134
Pop: Der Dauererfolg des Rappers Jay-Z ....... 142
Musik: Bleibt der Stardirigent Christian
Thielemann den Münchnern erhalten? ........... 148
Bestseller ...................................................... 151
Skandale: Regisseur Roman Polanski
zwischen Schuld und Sühne ........................... 152
Literaturkritik: Norbert Scheuers
Roman „Überm Rauschen“ – ein deutsches
Familiendrama in der Provinz ........................ 156
Zornige Flüchtlinge
Seite 66
Früher wollten sie ihr Land modernisieren,
gehörten zur Elite Afghanistans. Jetzt sind sie
nach Deutschland geflohen, voller Zorn, dass der
Bundeswehreinsatz in ihrer Heimat auch Un-
schuldige trifft. Den Deutschen werfen sie vor:
„Ihr bombt unser Land leer für die Taliban.“
Medien
Trends: Kaum noch Hoffnung im
Mordfall Politkowskaja / Klums Models
ziehen in Wohngemeinschaft .......................... 157
Zeitschriften: Kampagne gegen Magersucht –
die „Brigitte“ bucht keine Models mehr ......... 158
Stars: SPIEGEL-Gespräch mit Entertainer
Hape Kerkeling über seine Erfahrungen
als Horst Schlämmer und die Abgründe
deutscher Politiker .......................................... 160
Afghanische Familie in Oldenburg
Nicht mehr Affe, noch nicht Mensch Seite 166
Wissenschaftler aus aller Welt haben ein 4,4 Mil-
lionen Jahre altes Hominiden-Skelett rekonstru-
iert: Vormensch „Ardi“, ein friedfertiges Misch-
wesen aus Affe und Mensch, lässt die Evolution
des Homo sapiens in neuem Licht erscheinen.
Wissenschaft · Technik
Prisma: Goldstoff aus Spinnenseide /
Wunschgeräusch fürs Elektroauto ................... 164
Paläoanthropologie: Sensationsfund
in Äthiopien revolutioniert das Bild von
der Geschichte des Menschen ......................... 166
Nahverkehr: Die Berliner S-Bahn
missachtete Hinweise auf
Konstruktionsfehler ihrer Züge ....................... 171
Geologie: Steht eine Ära großer
Erdbeben bevor? ............................................. 172
Medizin: Übergewicht lässt
das Hirn schrumpfen ....................................... 174
Vormensch „Ardi“ (Zeichnungen)
Der Fall Roman Polanski
Seite 152
Die Verhaftung des Regisseurs Roman Polanski
in der Schweiz hat eine Kontroverse um Recht
und Gerechtigkeit ausgelöst. 1977 missbrauch-
te Polanski in Los Angeles ein 13-jähriges
Mädchen. Nun streiten Juristen, Politiker und
Künstler, ob er dafür noch büßen muss.
Briefe ............................................................... 10
Impressum, Leserservice ............................ 176
Register ......................................................... 178
Personalien ................................................... 180
Hohlspiegel /Rückspiegel ........................... 182
Titelbild: Illustration Alfons Kiefer für den SPIEGEL,
Foto Gaby Gerster für den SPIEGEL
Polanski mit Ehefrau Emanuelle Seigner
7
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Briefe
„Der grundsätzliche Denkfehler ist doch, dass
wir meinen, Körper und Geist gut zu
behandeln, indem wir sie schonen. Dabei sind
beide an ein gewisses Maß an Belastung
und sogar Überlastung angepasst. Leben wir
aber in einer Wohlfühlwelt voller Wärme,
Watte und Weichspüler, ist das in etwa so, als
ob sich ein Formel-1-Rennwagen durch
eine Tempo-30-Zone schlängeln müsste.“
Biosphäre, Boden, Wasser, Luft, sowie Fau-
na (andere Lebewesen, sich selbst und an-
dere Menschen) und Flora zu schädigen,
zu stören und letztlich endgültig zu zer-
stören. Bei der heute immer noch weiter
fortschreitenden, explosionsartigen Zunah-
me der Weltbevölkerung auf neun bis zehn
Milliarden Menschen im Jahre 2050 gibt es
keine biosphärisch-kompensatorischen Ef-
fekte mehr. Auf eine evolutive Korrektur
in unseren Gehirnen zu hoffen ist allein aus
der Zeitperspektive wenig sinnvoll.
Berlin
Michael Hörenz
SPIEGEL-Titel 40/2009
Lena Wilde aus Eichstätt in Bayern im SPIEGEL ONLINE Forum zum Titel
„Fehlkonstruktion Mensch – Warum wir für die moderne Welt nicht geschaffen sind“
Auf dem SPIEGEL-Titelbild fehlt die wich-
tigste Gattung Mensch – nämlich der
„Homo noergelius“. Denn es lässt sich
wunderbar mit Wohlstandsbauch und allen
anderen selbstverschuldeten Wohlstands-
leiden überall und über alles nörgeln.
Crimmitschau (Sachsen)
Feuersteins riesiger Appetit
Nr. 40/2009, Titel: Fehlkonstruktion Mensch – Warum
wir für die moderne Welt nicht geschaffen sind
vernünftigen Steinzeit-Lebensstils oder
Geduld, bis die Evolution den modernen
„Homo neolithicus“ erfunden hat ohne
Steinzeitappetit und Vielfraßdarm.
Essen
Gernot Schaller
Dr. Helmut Förster
Die Wissenschaft braucht immer etwas län-
ger für Erkenntnisse, die auf der Hand lie-
gen. Evolution ist der Versuch der Anpas-
sung an sich verändernde Bedingungen un-
ter Hinterlassung von Opfern. Die Natur
sucht und findet den unter den gegebenen
Bedingungen optimalen Kompromiss. Uns
bleibt die Wahl zwischen Akzeptanz des
Status quo oder der Rolle des Opfers auf
dem Weg der Evolution ohne Ziel. Der
Weg zum „Homo technicus“ begann mit
dem Eingriff des Menschen in die Natur. Er
wird niemals enden und immer wieder
neue Opfer produzieren.
Kumhausen (Bayern)
Das Wechselspiel zwischen gesund und
krank ist der Normalzustand. Mal gewinnt
krank, mal gewinnt gesund. Und dafür,
Ich glaube, dass Sie dieses Thema verkehrt
aufgezogen haben. Nicht der Mensch ist
die Fehlkonstruktion, sondern diese soge-
nannte moderne Welt. Sie ist menschen-
feindlich – und das beweist sich in fast je-
dem SPIEGEL-Artikel, nicht nur bei gro-
ßen Themen.
Wiener Neudorf (Österreich)
Dr. Peter Mitmasser
Sigrid Biberger
Interessant wäre doch die Frage, warum
diese moderne Welt eigentlich so inkom-
patibel mit dem menschlichen Wesen und
seinen naturgegebenen Bedürfnissen ist,
wenn sie doch letztlich nur eine von den
Menschen gemachte Welt ist. Vielleicht
könnte letztere Einsicht tatsächlich zu ei-
ner Befreiung von krankmachenden Un-
terwerfungszwängen an äußere Gegeben-
heiten führen. Jedenfalls glaube ich eher
daran als an den Nutzen immer abstruse-
rer Anpassungsstrategien zur Überlistung
von Körper, Geist und Seele.
Hamburg
Amüsiert stelle ich fest, dass – zumindest
laut Titelbild – ausschließlich der männ-
liche Teil der Spezies Mensch eine Fehl-
konstruktion zu sein scheint. Da stellt sich
die Frage: Absicht – oder Versehen?
Stolberg (Nrdrh.-Westf.) Ute Meyer-Hoffmann
Übergewichtige Amerikanerinnen
Eingriff des Menschen in die Natur
dass gesund gewinnt, kann und muss man
das tun, was hinter diesen abgedrosche-
nen Schlagwörtern steht: ausgewogene Er-
nährung, ausreichend Bewegung, Zeit für
die notwendige Regeneration (welche nicht
nur aus Schlafen, sondern auch aus Müßig-
gang besteht) und das soziale Umfeld.
Hamburg
Ja. Wir sind falsch. Wir funktionieren nicht
in der Umgebung, die wir uns schaffen
(wollen). Und ich kann nicht wollen, was
ich will. Mein Körper als Mosaiksteinchen
der Evolution (und seine zufällige Situa-
tion) bestimmt mit. Wir – Übergangswesen
zu gesünderen Zukunftsmenschen oder
eine Sackgasse der Evolution? Ach, unser
kurzes Leben. Am großen Evolutionsrad
können wir nicht drehen. Aber wir Ärzte
bemühen uns ständig um Erkenntnisse, die
helfen, die Leiden auf dem Weg zum Grab
zu lindern. Das hilft – „allen“ und mir.
Kiel
Markus Nimtz
SPIEGEL ONLINE Forum
Frank Klitzke
SPIEGEL ONLINE Forum
Rattenrennen ohne Gewinner
Nr. 39/2009, Konjunktur: Kann eine Wirtschaft
ohne Wachstum funktionieren?
In dem Artikel fehlt noch ein Aspekt. Kei-
ne andere Spezies vermehrt sich so unkon-
trolliert, ist in der Lage, die Umwelt, also die
Der Artikel hat es genau auf den Punkt
gebracht. Wenn Wachstum allein mit Kon-
sum gleichzusetzen ist, dann geht das in die
Dr. Elke Tashiro
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Feuerstein hatte keine Wahl, entweder jog-
gen oder verhungern, bei Glotze und Kühl-
schrank wäre er sicher auch liegen geblie-
ben. Sein Laufdrang war bei der kulturel-
len Entwicklung eher hinderlich. Auf uns
gekommen ist nur sein riesiger Appetit.
Folge: Energie- und Salzspeicher-Krank-
heiten. Überleben im Schlaraffenland er-
fordert entweder Wiederbelebung eines
• Titel Wird sich die SPD in der Opposition erholen?
www.spiegel.de/forum/Sozialdemokraten
• Koalitionsverhandlungen Kommt mit Schwarz-Gelb der
soziale Kahlschlag? www.spiegel.de/forum/Schwarzgelb
• Ackermann-Gespräch Was haben die Banken aus der
Krise gelernt? www.spiegel.de/forum/Ackermann
10
der spiegel
41/2009
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin