miba 2006-04.pdf

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04
06
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Österreich 7,30
Schweiz sFr 12,80
Italien, Frankreich, Spanien
Portugal (cont) 8,50
BeNeLux 7,50
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Norwegen NOK 84,–
www. miba .de
AKKU-ELLOK E 80 IM TEST
von Roco
WELTKULTURERBE ALS N-ANLAGE
Über den Semmering
MIBA-SCHWERPUNKT
Bahndamm-Gestaltung
517 IM MIBA-TEST
Zigarren aus Zink
April 2006
B 8784
58. Jahrgang
Deutschland
Kroko
Kroko
von Roco
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ZUR SACHE
nach vorn. Eher selten beschäftigen
wir uns mit Modellen aus zurückliegen-
den Jahrgängen. Eine Ausnahme bildet
jedoch diesmal eine Neuheit von 2005.
Der Verein Aktion Plagiarius e.V. hat
sich darauf spezialisiert, Plagiate anzu-
prangern. Das ist an sich löblich, denn
geistiges Eigentum darf ebenso wenig
gestohlen werden wie materieller Besitz.
Auf der Homepage der Aktion Plagiarius
e.V. finden sich Musterbeispiele unver-
hohlenen Ab-
kupferns: Je
einmal als
Original und
als täuschend
echt gemach-
te Nachferti-
gung sind da
eine Ketten-
säge, eine Waschtischarmatur oder Iso-
lierkannen zu sehen, um nur mal weni-
ge Beispiele von illegal kopiertem Indu-
striedesign zu erwähnen. So weit, so gut.
Ins Bewusstsein vieler Modellbahner
drang Plagiarius aber erst, als H0-Mo-
delle des ICE 3 zum Gegenstand der Be-
trachtung gerieten. Hie wurde als Origi-
nal der ICE 3 von Märklin vorgestellt, da
jene eingangs erwähnte Neuheit von
2005, nämlich ein Piko-Zug gleichen
Vorbilds, dessen späteres Erscheinen
vermutlich die Rollenverteilung von Ori-
ginal und Plagiat zu Ungunsten des
Gleichstrommodells begründen sollte.
Denn ansonsten sehen sich die Pro-
dukte aus Göppingen und Sonneberg in
der Tat zum Verwechseln ähnlich, was
jedoch bei zwei guten Modellnach-
bildungen ein und desselben Vorbilds
unter Fachleuten kaum zu Erstaunen
führen kann. Darauf aufmerksam ge-
macht, ergänzte die Aktion Plagiarius
am 15.2.2006 ihre Begründung: Selbst-
verständlich hatte nie das äußere Er-
scheinungsbild zur Debatte gestanden,
war in den Pressemitteilungen nachzu-
lesen, vielmehr ginge es eher um die mo-
delltechnischen Eigenschaften des Piko-
Zuges: Genannt sind der mit dem Märk-
lin-Modell auffällig übereinstimmende
Längenmaßstab von 1:88,8, die Bauart
der stromführenden Kupplungen samt
Platine, Pinanzahl und Raster sowie die
Kulissenführung der Kupplungsdeichsel.
Zudem weist man auf das konstruktiv
gleiche Antriebskonzept hin.
Auf welcher Grundlage die Aktion
Plagiarius diese technischen Lösungen
als geistiges Eigentum eines bestimmten
Herstellers einordnet, wissen wir nicht –
und können es uns ehrlich gesagt auch
nicht erklären. Auf eigenen modell-
bahnerischen Erfahrungen werden die
Weisheiten wohl nicht beruhen: Ein in
Längsrichtung angeordneter Mittelmo-
tor, der seine Kraft über Kardanwellen
Der Missstand
mit dem Maßstab
Die MIBA zeigt ein neues Titel-
design. Im Hauptbild rangiert
Rocos neue E 80 abgebügelt
und folglich mit der Kraft ihrer
Akkus eine Wagengarnitur
innerhalb des Bww München
Hbf.
Zur Bilderleiste unten: Rolf
Knipper stellt die Semmering-
Anlage des Modellbauteams
Köln vor, unser Schwerpunkt
gibt Tipps zu Bau und Gestal-
tung von Bahndämmen und als
weiteren Test finden Sie die
„Limburger Zigarre“ von
Naumburg & Partner in dieser
Ausgabe. Fotos: MK (2), Rolf
Knipper, Horst Meier
auf Schneckengetriebe weiterleitet, ist
im Gleichstrombereich schließlich schon
länger üblich als beim Marktführer.
Bleiben also Längenmaßstab und
Stromkontakte. Der Längenmaßstab
wurde von den Sonnebergern identisch
gewählt, weil der lange Wagenkasten
des Piko-Modells ebenso wie sein Märk-
lin-Pendant nicht an den Weichen-
laternen älterer Mittelleiteranlagen hän-
gen bleiben soll, und die Kupplungen
sind bewusst kompatibel gestaltet, damit
der Kunde Wagen beider Hersteller ge-
meinsam einsetzen kann.
Die Forderung des Marktes nach
Kompatibilität bei Kupplungen ist fast so
alt wie die Modellbahnerei selbst und
einen bestimmten Maßstab kann man
schlechterdings nicht als geistiges Ei-
gentum eines bestimmten Herstellers
ansehen – auch nicht, wenn er von der
H0-Norm 1:87 abweicht. Höhere Maß-
stäbe sollte der Verein Aktion Plagiarius
e.V. folglich an die Stichhaltigkeit seiner
Behauptungen legen, bevor er ein
ganzes Modell wegen einzelner Details
als Plagiat bezeichnet. Der (ansonsten
verdienstvollen) Tätigkeit des Vereins
käme dies sicherlich zugute – meint Ihr
Martin Knaden
PS: Nach einer von Piko initiierten
einstweiligen Verfügung sind die Seiten
zum ICE 3 inzwischen nicht mehr auf
der Homepage der Aktion Plagiarius
e.V. zu finden.
MIBA-Miniaturbahnen 4/2006
3
RUBRIK
G ewöhnlich richten wir den Blick
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Unser Bildbericht über
„Bad Salzungen“ geht
weiter. Diesmal werden die bei-
den anderen Anlagenschenkel
mit Vorortbahnhof bzw. Halte-
punkt und Güterbahnhof vorge-
stellt.
Foto: MK
Bachmanns „Neue“
macht eine gute Figur.
Die Schmalspurlok nach ameri-
kanischem Vorbild hat Außen-
rahmen und viele Details, die
angegebene Spurweite „On30“
entspricht hierzulande 0e.
Foto: gp
4
MIBA-Miniaturbahnen 4/2006
8
88
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RUBRIK
SCHWERPUNKT
Bahndamm
Bahndamm-Bummel
mit Bock und Bellingrodt 46
Schuhgröße XXL 52
Aus Spanten, Draht und Flocken 56
Unrasiert
62
MODELLBAHN-ANLAGE
Reines Bahnhofsthema in H0 (2):
Rund um Bad Salzungen
8
Unesco-Weltkulturerbe in 1:160:
Die „Kölner“ Semmeringbahn
72
VORBILD
Das Akku-Krokodil (E 80)
16
MIBA-TEST
Münchner Multi (E 80)
20
Zigarren aus Zink (ETA 176)
78
NEUHEIT
Preußisches in 0
24
Westentaschen-Consolidation
88
DIGITALTECHNIK
Steuern mit Lissy (1) 28
Die Control Unit pfeift dir was … 86
VORBILD + MODELL
In unserer Reihe „Kopf-
bahnhöfe“ hat sich Dr.
Franz Rittig den Thüringer Bahn-
hof Pößneck unterer Bahnhof
vorgenommen. Die Strecke
wurde von Orlamünde aus
bedient.
Foto: André Halusa
Ende in Sicht
Kopfbahnhof Pößneck unterer Bf 32
MODELLBAHN-PRAXIS
… bleifrei löten
40
Kleiner Italo-Kessel
90
GEBÄUDEMODELLBAU
Ein EG im Eigenbau
82
MENSCHEN + MODELLE
Komm zum „Café Lokschuppen“ 92
Die österreichische
Semmeringstrecke hat
das Modellbau Team Köln in
Baugröße N gebaut.
Foto: rk
RUBRIKEN
Zur Sache 3
Leserbriefe 7
Veranstaltungen · Kurzmeldungen 94
Neuheiten
97
Kleinanzeigen
102
Impressum · Vorschau
118
MIBA-Miniaturbahnen 4/2006
5
INHALT
32
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LESERBRIEFE
RUBRIK
Pit-Peg Sammelband
Pit-Peg muss man haben!
Service
Ich lese die MIBA zwar schon seit An-
beginn, aber erst jetzt – auf Anraten ei-
nes Bekannten – ließ ich mir den Sam-
melband „Pit-Pegs Panoramen, Skiz-
zen, Anlagen, Bauprojekte“ schicken.
Er riet mir: den Pit-Peg musst du ha-
ben! Recht hatte er! Denn was dieses
Buch (288 Seiten) bietet und was in die-
ses Buch an Gehirnschmalz eingeflos-
sen ist, ist sagenhaft. Kann man nur
empfehlen und ist mit 21 Euro preis-
wert! Selbst für fortgeschrittene Mo-
dellbahner.
Rudolf Knieriem, Mühlheim/Main
habe ich aber nicht probiert, weil ich
diese Funktion nicht benötige.
Zu den Schienenverbindern: Bei der
Kombination von Roco- und Tillig-Pro-
filen tritt ein Problem auf. Die Tillig-
Verbinder biegen sich beim Aufschie-
ben auf das Roco-Profil stark auf (das
Roco-Profil ist massiver als Tillig), so-
dass auf der anderen Seite das Tillig-
Profil nicht mehr festgehalten wird und
damit eine instabile mechanische Ver-
bindung und völlig unsicherer Strom-
fluss entsteht. Das Tillig-Profil wackelt
auch in den Roco-Verbindern. Das kann
man verbessern, wenn man den Roco-
Verbinder etwas zusammendrückt (von
oben nach unten, nicht seitlich), dann
passt er auf beide Profile.
Werner Höhmann (E-Mail)
LESERBRIEFE UND FRAGEN
AN DIE REDAKTION
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Senefelderstr. 11
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E-Mail: anzeigen@miba.de
MIBA 2/06, Schwerpunkt Weichenbau
Weichenbau für jedermann
Gratulation zu diesen drei Artikeln,
endlich einmal Weichenbau für jeder-
mann auf aktuellem Stand! Ich be-
schäftige mich für eine im Bau befind-
liche Anlage genau mit diesen Themen
und kann einige ergänzende Tipps bei-
steuern:
Die in den Tillig-Bausätzen beiliegen-
den Strombrücken bitte sofort dem Müll
zuführen. Sie ergeben – abgesehen von
dem Gefummel – eine äußerst unsiche-
re Stromversorgung. Hier gibt es nur
eins: Brünierung möglichst vor der
Montage mit Glasfaserpinsel an den
entsprechenden Stellen der Profilfüße
entfernen und dort die Anschluss- und
Verbindungskabel nach der Montage
anlöten. Plastikradlenker können pro-
blemlos gegen entsprechend bearbeite-
te Schienenprofile ersetzt werden, da-
mit schwere Loks bei hohen Geschwin-
digkeiten keinen Bruch verursachen.
Zur Stromversorgung der einfachen
Weichen trenne ich die Flügelschienen
und die inneren Endschienen einige
Zentimeter vor bzw. hinter dem Herz-
stück und schließe sie elektrisch an die
Polarisierung des Herzstücks an. Die
zungenseitigen Flügelschienen und
Zungen (bei Tillig aus einem Stück)
werden direkt mit der jeweiligen
Außenschiene (Backenschiene) verbun-
den. Es wird nur ein Umschalter für die
Polarisierung der gesamten Weiche
benötigt! Ergebnis: Einfachste Beschal-
tung, sichere Stromversorgung und kei-
ne Kurzschlüsse. Stoppweichenfunkti-
on müsste eigentlich auch möglich sein,
Preisniveau
Mehr als das Doppelte
ABONNEMENTS
PMS Presse Marketing Services GmbH
MIBA-Aboservice
Postfach 10 41 39
40032 Düsseldorf
Tel. 0211/69 07 89 24
Fax 0211/69 07 89 50
E-Mail: abo@miba.de
Es ist schon verwunderlich, wie einige
Firmen ihre Preise seit der Euro-Ein-
führung in die Höhe geschraubt haben
und sich jetzt wundern, dass der Absatz
zurückgeht. Ich kann nicht für ein Mo-
dell, das einige Jahre auf dem Markt ist,
heute mehr als das Doppelte verlangen,
nur um teure Nischenprodukte zu fi-
nanzieren.
Bei Formkosten bis in den sechsstel-
ligen Bereich sollten Nischenmodelle,
die nur für einen begrenzten Käufer-
kreis interessant sind, Kleinserienher-
stellern vorbehalten bleiben, da sie das
Preisniveau der Letztgenannten teil-
weise erreicht haben. Solche Modelle
müssen über die gesamte Produktpa-
lette finanziert werden, da sie sonst
nicht bezahlbar sind. Und wenn es
dann noch Doppelentwicklungen, limi-
tierte Sonderserien oder nur in be-
stimmten Geschäften und Clubs erhält-
liche Serien gibt, sind Frust und Kau-
funlust der Kunden entsprechend hoch!
Ich habe meine Konsequenzen gezo-
gen und kaufe nur noch bei den Her-
stellern, bei denen die Preise nur un-
wesentlich gestiegen sind oder die ihre
Produktion nicht ins Ausland verlagert
haben. Auch meide ich Firmen, die Ge-
winne machen und trotzdem ihre Mit-
arbeiterzahl verringern!
Uwe Scharf, Burghausen
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Leserbriefe geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder; im
Sinne größtmöglicher Meinungsvielfalt
behalten wir uns das Recht zu sinn-
wahrender Kürzung vor.
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