Eisenbahn Journal - Sonderausgabe 1990_02 - Die Eifelbahn Koeln-Trier.pdf

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Foto: R. Köstner . .. . .
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Bild2: DieZugmaschinedes E3620 waram 15. Mai 1985 die215 134. Kurzvor Kyll spiegeltsich derZug in dem gleichnamigen Fiüßchen.
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Titelbild: Der Bahnhof Speicher liegt weit abseits der Ortschaft im engen Tal der Kyll. Ein Bus bot am 19. August 1989
den Reisenden des D 2136die Möglichkeitzurweiterfahrt ins Ortszentrum.
i Impressum
Foto: U. Kandler
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Bild 1 (linke Seite): Nach ihrer Aufarbeitung in- AW Trier unternahm die 86 457 am 24. Februar 1985 ihre erste -
Sonderfahrt auf der Eifelbahn bis nach Gerolstein.Bei St.Thomas entstand diese stimmungsvolle Aufnahme.
ISSN 0720-051 X
Foto: R. Spielhofen
,
sfr 19,80 - öS 150,-
Bild 195 (Rücktitel): Ein typisches Bild von der Eifelbahn. Durch einsame Wälder fährt die 215 034 am 27. September
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DM 19,80
Foto: J. Seyferth
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1982 unterhalbder Burg Ramstein.
Verlag und Redaktion:
Hermann Merker Verlag GmbH
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Rudolf-Diesel-Ring 5
Inhalt
P8080 Fürstenfeldbruck
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Telefon (081 41) 504815049
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Telefax (081 41) 44689
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Einleitung
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Herausgeber: Hermann Merker
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Verlagsleitung: Siegfried Säurle
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Autor: Udo Kandler
Redaktionelle Betreuung: Marcus Niedt
Lektorat: Manfred Grauer
Anzeigen: Elke Albrecht
Das Eisenbahnnetzin der Eifel entsteht
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Layout: Gerhard Gerstberger, Jörg Mair
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Eifel-Bilderbogen
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Textverarbeitung: Hermann Merker Verlag GmbH
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Produktion: EUROPLANNING srl
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via Morgagni 24, 1-37136 Verona
Printe8 in ltaly
Vertrieb: Hermann Merker Verlag GmbH
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Die Bahnbetriebswerke in der Eifel
Vertrieb Einzelverkauf:
MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb
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und ihreTriebfahrzeuge
GmbH & Co. KG
Breslauer Str. 5, D-8057 Eching
44
Telefon 0891319006-0, Telex 5-22656
Die Sonderausgaben des Eisenbahn-Journals er-
hi
Eine Militärstrategie und ihre Folgen
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Abonnement: D
7920,
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Ausland zuzüglich DM 6,- Portoanteil.
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit schrift-
licher Genehmigung der Redaktion.
Die Kündigung des Abonnements ist 3 Monate
Die weitere Entwicklung
der Eifelbahnen bis heute
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zum Kalenderjahresende möglich.
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Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 11 vom
1.Januar 1990.
Eine Anzeigenablehnung behalten wir uns vor.
Gerichtsstand ist Fürstenfeldbruck.
Der Rückzug der Eisenbahn
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Copyright März 1990 by:
Hermann Merker Verlag GmbH, ~ürsteifeldbruck
Literaturhinweise
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Einleitung
Wer heute an Bahnstrecken in der Eilet
denkt, dem fällt wohl am ehesten die Linie
von Köln nach Trier ein. Sie verläuft quer
durch eine Landschaft, die nachhaltig vom
Gang der Geschichte geprägt wurde. Im
Mittelalter waren die Lebensbedingungen in
der Eifel dank beträchtlicher Basalt-, Eisen-
erz- und Bleivorkommen sowie einer ge-
sunden Landwirtschaft recht gut. In der Fol-
gezeit wurde diese Gegend jedoch auf-
grund von Kampfhandlungen (diverse Erb-
folgekriege, Dreißigjähriger Krieg, Raub-
kriege) regelrecht zugrunde gerichtet.
Daß ausgerechnet in der Eifel so viele krie-
gerische Auseinandersetzungen tobten, ist
wohl in ihrer geographischen Lage begrün-
det. Um das Waldgebirge herum entstanden
Feudalstaaten, die keine Schwäche des
Nachbarn verstreichen ließen, ohne über-
einander herzufallen. Die Eifel diente als
Auf- und Durchmarschgebiet, mit allen dar-
aus resultierenden Nachteilen für die Bevöl-
kerung. Der Anschluß der Rheinlande und
damit auch der Eifel an Preußen im Jahre
1815 wurde anfangs viel gepriesen. Schon
bald bedeutete dieser Anschluß für die Eifel
jedoch den wirtschaftlichen Ruin, da die
großen Handelsströme nun andere Wege
nahmen. Auch verhallten Forderungen nach
verkehrstechnischer Erschließung bei der
preußischen Regierung im weit entfernten
Berlin ungehört. In relativ kurzer Zeit wurde
aus der Eifel ein armer Landstrich am West-
rand Preußens. Die Bezeichnung " Preu-
ßisch-Sibirien" war so falsch nicht, und lan-
ge Zeit blieb dieses "Image" für die gesam-
te Eifel ein "Klotz am Bein". Darüber ver-
mögen auch die preußischen Maßnahmen
zur Aufforstung und Rekultivierung weiter
Ackerflächen nicht hinwegzutäuschen.
Verkehrspolitische Fehlentscheidungen ha-
ben schon in der Mitte des vorigen Jahrhun-
derts verschiedene Wirtschaftszweige, wie
etwa die im Schleidener Tal ansässige Mon-
tanindustrie, zum Abwandern veranlaßt. Als
für die Unternehmen ersichtlich wurde, daß
der Eisenbahnbau auf sich warten lassen
würde, verlagerten die Betriebe ihre Pro-
duktion kurzerhand in das Wirtschaftszen-
trum Düsseldorf. Dort gab es ein gut funktio-
nierendes Eisenbahnwesen, das für die In-
dustrie lebensnotwendig war zur Erschlie-
ßung neuer Absatzmärkte und darüber hin-
aus zum kostengünstigen Transport von
Rohstoffen wie Kohle und Erz. Die Eifel
hatte einmal mehr das Nachsehen. Der in-
dustrielle Auf- und Umbruch ließ diese Re-
gion fast unberührt. Der Zug war im wahr-
sten Sinne des Wortes abgefahren. Die
richtige Weichenstellung war verpaßt, ohne
daß die daraus resultierenden negativen
Folgen für die Wirtschaftsstruktur bereits
absehbar gewesen wären.
Als man dann schließlich doch eine Eisen-
bahn durch die Eifel plante, verhinderte der
Egoismus der einzelnen Gebietskörper-
schaften, die nur die eigenen Belange be-
Bild 3: Anhand der Karte, die das Streckennetz vor 19
Verkehrsmittel Eisenbahn flächendeckend erschlossen war
45 wiedergibt, wird deutlich. wie gut die Eifel durch das
Zeichnung: C. Kandler
rücksichtigt sehen wollten, einen zügigen
Bahnbau. Dabei hätte allein die Einigkeit
aller Anrainergemeinden gegenüber der
preußischen Regierung etwas bewirken
können. So war man auf die Initiative zum
Bahnbau durch private Gesellschaften an-
gewiesen. Diese liefen mangels Masse und
wegen der zahlreichen vorgeschlagenen
Trassenvarianten der ersehnten Konzes-
sionserteilung oft vergeblich hinterher -
ein Tatbestand, auf den man bei der Durch-
sicht zeitgenössischer Aufzeichnungen al-
lenthalben stößt. Nicht selten vergingen von
den ersten Planungen bis zur Fertigstellung
einer Bahnlinie mehrere Jahrzehnte.
Daß die Eifel letztlich doch noch gut durch
die Eisenbahn erschlossen wurde, hat keine
wirtschaftlichen, sondern ausschließlich mi-
litärische Gründe. Schon beim Bau der
Strecke von Euskirchen nach Trier wirkten
sich in der Endphase der Bauarbeiten im
Kylltal militärische Belange beschleunigend
auf die Fertigstellung aus. In der Zeit von der
Jahrhundertwende bis zum Ausbruch des
Ersten Weltkriegs erlangte das Militär im
alten Preußen so viel Einfluß, daß der Eisen-
bahnbau eine neue Dimension erreichte.
Vorhandene Nebenbahnen wurden durch
das Verlegen eines zweiten Gleises haupt-
bahnmäßig ausgebaut und zudem neue
Verbindungen geschaffen. Beispiele dafür
sind der zweigleisige Bau der Strecke von
Dümpelfeld nach Lissendorf/Gerolstein und
weiter über Jünkerath, Losheim nach Wey-
wertz, einer Linie, die streckenweise durch
sehr dünn besiedeltes Gebiet führte. Wie
selbstverständlich wurden solche Bahn-
linien ohne schienengleiche übergänge ge-
baut. Die Über- und Unterführungen sollten
für einen möglichst reibungslosen Betriebs-
ablauf sorgen. Das Militär machte es mög-
lich. Gebaut wurde nach dem Motto: Nicht
kleckern, sondern klotzen - koste es, was
es wolle!
Daß viele dieser strategischen Strecken
längst zurückgebaut bzw. gänzlich ver-
schwunden sind, verdeutlicht im nachhinein
nochmals die Gründe ihres Entstehens und
ihre ehemals militärische Bedeutung. Ne-
ben diesen Verbindungen wurden auch vie-
le Kilometer der "kommerziellen" Linien
abgebaut. Die Zukunft der Eisenbahn in der
Eifel sieht heute alles andere als rosig aus.
Noch Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg
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war die Bahn ein in jeder Hinsicht unver-
mehr zur Nebensache. Wie heißt es doch in
der Gründerzeit bis zur Gegenwart spannt.
Vielleicht vermittelt diese Sonderausgabe
des Eisenbahn-Journals dem einen oder
anderen den Anreiz, einmal selbst per Bahn
die Eifellandschaft zu durchfahren. Nutzen
Sie die Gelegenheit, denn noch verkehrt
sie, die Bahn ...
zichtbares Verkehrsmittel; die Straßen be-
Schillers "Fiesco" so trefflich: "Der Mohr
fanden sich größtenteils in einem schlech-
hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann
ten Allgemeinzustand. Erst nachdem sich
geh'n."
das Blatt gewendet hatte und die Straßen in
Bleibt nur, allen Lesern eine interessante
der Eifel für den Individualverkehr ausge-
Lektüre und viel Spaß beim Betrachten des
baut worden waren, geriet die Bahn immer
Bilderbogens zu wünschen, der sich von
Udo Kandler
Bild4(oben): Sonnen-
aufgang im Bahnhof Jün-
kerath. Verlassen prä-
sentieren sich heutevie-
le einst belebte Bahnhöfe
entlang der Strecke Köln
- Trier.
Foto: AK Eifelbahnen
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Bild5: Umgebenvon
dichten Wäldern verläuft
imTal der Kyll die Eifel-
bahn. Bei Ehrang ent-
stand die Aufnahme des
von einer 215 gezoge-
nen D 2137.
Foto: J. Seyferth
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