Eisenbahn Journal - Special 1992_02 - 75 jahre Mitropa.pdf

(38510 KB) Pobierz
DM
19,80
sfr
19,80
150,-1
ÖS
796053713.002.png
BIM 1: MITROPA-Stammaktie über 1000 Reichsmark aus dem Jahre 1926.
W:
MITROPA-Plakataus den dreißiger Jahren. Kollektion Jürgen Klein, MBnchengladbach
Rücktitel: Die 01 0525 mit dem Schnellzug Saalfeld - Leipzig führte am 6. Februar 1977 auf der
Saaletaibahn den MITROPA-Reko-Speisewagen unmittelbar hinter sich. Foto: U. Geum
Seite I
Inhalt
Einleitun
Die Gründung der MITROPA
P*
Die MITROPA nach dem Ersten Weltkrieg
Meinungsverschiedenheiten mit der Reichsbahn
Vor und während des Zweiten Weltkriegs
,>z.
> j: -t'
Die MITROPA nach 1945
Kooperation mit der DSG bis zur Wende
Die MITROPA seit der Wende
796053713.003.png
796053713.004.png
I
Bild 3: Während im Westteil Deutschlands das
MITROPA-Signetvon der DSG zunächst unverän-
dert übernommen wurde (links), iinderte man es
im Osten ab (rechts).
I
Bild 4: Der Schlafwagen22059 wurde 1937 von
der WUMAG in Görlitz gebaut.
Foto: MITROPAAG
Vorwort
75 Jahre MITROPA AG -das ist ein Ereignis,
das eine ausgiebige Dokumentation verdient.
So wird indiesem Special aus gegebenem An-
laß ein Abriß über die wechselvolle Geschichte
der MlTROPA AG (Sitz: Berlin) bis hineinindie
jüngste Vergangenheit vorgelegt. Selbstver-
ständlich kommt auch die augenblickliche Si-
tuation dieses Unternehmens - einschließlich
des Verhältnisses zur Deutschen Service-Ge-
sellschaftder BahnmbH (DSG)-zur Sprache.
Die Dokumente und sonstigenZitate, aber auch
die Fotos, die hier zum Teil erstmals veröffent-
lichtwerden, sind injahrelanger Arbeit zusam-
mengetragenworden.
Unklar bleibendieexakten Bestandszahlendes
MITROPA-Wagenparksbis 1945. Die MITRO-
PA-Wagenverzeichnisse,sonstigen Aufzeich-
nungen, Erläuterungen zu den Geschäftsbe-
richten sowie die Prüfungsberichteder Deut-
schen Revisions- und Treuhand-AG, denen
manwohl am meistenGlaubenschenkenkann,
sind rechtwidersprüchlich. Eine Erklärunghier-
für ist beispielsweise, daß Schlafwagen von
der Reichsbahnan die MlTROPAeigentlichnur
"auf unbestimmteZeit vermietet" wurden und
diese Waggons dennoch als MITROPA-Wa-
gen, also quasi als eigene Fahrzeuge geführt
wurden.
Der exakte Wagenbestand der MITROPA war
daher auch einmal Gegenstand eines Rechts-
streits im westlichen Teil Deutschlands kurz
nachdem letztenKrieg. Trotz Vernehmungder
seinerzeit hierfür verantwortlichen Mitarbeiter
der alten MITROPA ließ sich ebenfalls keine
Klarheit schaffen. Aufgrund dieser Tatsache
hat sich der Verfasser in die Thematik Wa-
genbestandszahlen nicht weiter vertieft. Trotz-
dem wird der Leser im Rahmender generellen
Abhandlung über die MITROPA hierzuinteres-
sante Faktenund Detailserfahren.
Für die Mitarbeit an der Publikationkonnte der
von Januar 1954 bis Oktober 1990 als Justitiar
der MlTROPAAG tätige Johannes Puschmann
gewonnenwerden.
Für die freundliche Unterstützung bei seinem
Vorhaben dankt der Verfasser insbesondere
Klaus Krucke und Dipl.-lng. Siegfried Hage-
meister, beide Mitarbeiter der MITROPA AG,
Dr. Günther Scheingraber,dem Archivder Deut-
schen Lufthansa sowie Jürgen Klein für die
Überlassungder alten MITROPA-Plakate.
Ober-Ramstadt, im Februar 1992
GotifriedKrüger-Wittmack
Bild 5 (rechts oben):
"Bitte Platz nehmen
zum Mittagessen."
Foto: Hubmann,
Slg. Krüger-Wittmack
Bild 7 (rechte Seite
Mitte): Wer würde sich
nicht gerne so char-
mant bedienen las-
sen?
Bild 8 (rechte Seite
unten): Bedienung in
einem MITROPA-
Speisewagender
Vorkriegszeit.
Foto: MITROPA AG
W
Bild 6 (rechts): Eine
MITROPA-Crewhat
I
sich vor ihrem im
neuen Outiit glänzen-
den Speisewagen
aufgestellt.
796053713.005.png
Einleitung
In Deutschlandexistierenheute,Anfang 1992,
zwei Eisenbahn-Service-Gesellschaften: die
DSG (DeutscheService-Gesellschaftder Bahn
mbH) in den alten Bundesländern als Service-
Partner der Deutschen Bundesbahn und die
MITROPA (Mitteleuropäische Schlafwagen-
und Speisewagen-Aktiengesellschaft) in den
neuen Bundesländern als Service-Partnerder
Deutschen Reichsbahn.
Gab es vor dem Krieg nur die MITROPA, so
entstanddurch den Ausgangdes ZweitenWelt-
kriegs mit der Teilung Deutschlands in den
Westzonen bzw. in der Bundesrepublik 1949
die DSG (damals als Deutsche Schlafwagen-
undSpeisewagen-Gesellschafibezeichnet).Ei-
ne Fortführungder MITROPA im Westen als ei-
genständiges Unternehmen"MITROPA-West"
war juristisch nicht möglich.
Erst als 1954 der Interzonenreiseverkehr auf
der Grundlage der Berliner Abkommen zwi-
schen der Deutschen Bundesbahn, der Deut-
schen Reichsbahn,der DSG undder MlTROPA
ermöglicht wurde, rolltenwieder einige Schlaf-
undSpeisewagender MlTROPAdurchdie Bun-
desrepublik und kündeten vom Fortbestehen
dieses Unternehmens.
Heute haben wir glücklicherweiseeine ande-
re Situation. Gemäß Einigungsvertrag ist die
DDR am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik
Deutschlandbeigetreten.Die Einheit Deutsch-
lands ist damit wiederhergestellt.
Es ergibt sich zwangsläufigdie Frage,wie denn
nun mit den zwei Staatsbahnen verfahren wer-
densoll, wenn es nur nocheinen Staat gibt. Der
Einigungsvertrag legt dazu in Artikel 26 u.a.
fest, daßder Chef der Deutschen Bundesbahn
und der Chef der Deutschen Reichsbahn (in-
zwischen schon Personalunion) auf das Ziel
Verfassers Auswirkungen auf die DSG unddie
MITROPA haben, denn wenn es nur noch eine
Bahn gibt, erwächst daraus die logische Kon-
sequenz, die MITROPA unddie DSGebenfalls
zu vereinen. Das ist nicht nur ein organisatori-
scher und betriebswirtschaftlicherAspekt. Die
DSG und die MITROPA als Konkurrenzunter-
nehmen bestehenzu lassen,würde den Markt-
anforderungen nicht gerecht werden. Vielmehr
geht es darum, als ein gemeinsames Service-
Unternehmen ein Markenprodukt zu werden,
das in der Lage ist, die Marktakzeptanz der
deutschen Eisenbahn zu erhöhen. Eine Bahn,
die nicht in der Lage ist, hervorragenden Ser-
vice zu bieten, ist eine Bahn, deren Zukunfi
fraglich ist. In diesem Zusammenhang sei an-
geführt, daß bei der Bahn Überlegungen vor-
handen sind, sich selbst in eine Aktiengesell-
schaft umzuwandeln.
Da nundie Zusammenführung beider Service-
Gesellschaftenauf der Tagesordnung steht -
die Verhandrungen laufen bereits -, gewinnt
das Jubiläumder MlTROPAeine ganz andere
Bedeutung, als dies sonst der Fall gewesen
wäre. Am 24. November 1916-alsovorgut 75
Jahren -wurde die MITROPA gegründet und
nahm zum 1. Januar 1917 ihrenBetriebauf. Sie
war und ist das erste einheitliche deutsche
Schlafwagen-undSpeisewagenunternehmen.
Beieiner Vereinigung stellt sich u.a. die Frage,
wie das neue Gesamtunternehmen heißen
könnte. Vieles spricht dafür, daß der Namedes
urpsrünglichenUnternehmens MITROPA bei-
behaltenwird. Nachfolgendsollendie Geschich-
te und der Werdegang diesesTraditionsunter-
nehmensaufgezeigt werden.
hinzuwirkenhaben, "die beiden Bahnen tech-
nischundorganisatorischzusammenzuführen".
Diese Festlegung muß nach Auffassung des
a
5
EJ-Special 211 992
796053713.001.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin