Eisenbahn Journal - Special 1991_07 - Die Semmeringbahn (II).pdf

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Die Semmeringbahn UI
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Bild 2: Unweit des "Blauen Einschnitts"eröffnet sich dem Fahrgast ein herrlicherAusblick auf die Ortschaft Klamm mit Kirche und Burgruine.Foto: C. Asmus
Bild 1 (Titel): Nach Überqueren des Viadukts über die "Kalte Rinne"strebt die 1044.62 dem Bahnhof Semmering entgegen. Foto: G. Wagner
Bild 131 (Rücktitel): Am 4. Februar 1990 befindet sich der Ex 151, gezogen von der 1044 207, auf dem Viadukt über die "Kalte Rinne" nahe Breitenstein. Foto: E: Nährer
Impressum
Inhalt
Seite
Vorwort
Einleitung
6
Herausgrbtn: HermannMerkar
Autor: CarlAcmus
Objektbetreuung: Manfred Grauer (Textredaktion)
lngo Neidhardt (Bildredaktion)
~nzeiaen:Etke Alhcht
Eine Fahrt von Mürzzuschlag nach Gloggnitz 10
I
~ayo&Gerhard Gerstberger
Textverarbeitung: Hermann Merker Verlag GmbH
I
Die beiden Scheiteltunnels
15
Printed in ltaly by Europlanning srl
via Morgagni 24, H71 36 Verona
Vertrieb: HemmMerker Vsrtag GmbH
Vertrieb Einzelverkauf:
MZV Moderner fetbohmv Vertrieb
GmbH & Co KG, D-80% E&ins/Freising
Die Sanierung des alten Semmeringtunnels
Die Elektrifizierung
Artder Vervielfältigungsetzen das schriftliche Einverständ-
nis des Verlags voraus. Unaufgeforderteingesandte Beiträ-
ge künnen &r zurL1dxgss~~
werden, wenn Rückparto
beiliegt. F& unbeschrlftete Fotos und Dias kann keine Haf-
tungübemommenwden. Durchdie Einmndungvan Fo*
grafien und Zeichnungen e&lM sich&r&ender mit dclr
Vsr5ffentSichung einv@rsta&en und stallt den Verlag von
Ansoruchen Dritter ftei. &eanWafiu# von Anfraclen nur,
werh Rückportobeiliegt. Eine ~nzei~eieblehnun~
Versuchsfahrten am Semmering
Dampflokomotiven am Semmering
behalten
wir uns vor. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 11vom 1.Ja-
nuar 1990. ~efkhtsstand
ist ~ürstsnfeldbruck.
1
Copyright Nowmberi991 by
Hemann Merker vedag G~~H,
Diesel- und elektrische Fahrzeuoe
Fürstenfeldbruck
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Vorwort
Am 23. November 1837war in Österreich zwischen Floridsdorf und
Deutsch-Wagram (13 km) der erste Dampfzug gefahren. Sehr früh
wurde im alten Österreich-~ngarnschon mit der Elektrifizierung
von Eisenbahnstrecken begonnen. Nach dem Ersten Weltkrieg
wurde das Elektrifizierungsprogramm aus finanziellen Erwägun-
gen heraus forciert, mangelte es dem gewaltig verkleinerten Öster-
reich nun doch an Kohlevorkommen, während andererseits, wie in
der Schweiz, ein schier unerschöpfliches Reservoir an Wasser-
kräften zur Erzeugung von Strom zur Verfügung stand.
So zogen bereits 1925 Elloks die Züge über den Ariberg. Am
Semmering sollte es allerdings noch bis 1959 dauern, ehe die
österreichische Südbahn durchgehend mit elektrischen Fahrzeu-
gen betrieben werden konnte. Von den reichlich5700 km des ÖBB-
Netzes sind heute mehr als 3100 km (über 54%) vom Fahrdraht
überspannt. Auf diesen Strecken werden 92% des Bahnverkehrs
abgewickelt.
Österreich - Land der Berge und daher ebenso Land der Ge-
birgsbahnen! Haben auch Sie sich nach einem Blick auf die
Landkarteeigentlich schon malgefragt, warum die Semmeringbahn
nicht weiter im Osten und Süden am Gebirgsrand entlang verläuft
(siehe die moderne Autobahn), sondern die vorhandene Trasse
gewählt wurde? Es waren auch damals letztlichdie Militärstrategen
ausschlaggebend gewesen! Eine Trassierung weiter östlich hätte
durch das heutige Burgenlandführen müssen, das seinerzeit noch
zum ungarischen Reichsteil gehörte - und die Magyaren galten in
Wien als unruhig und aufsässig ...
Eine in etwavergleichbare Situationgab es beim Bau der Allgäubahn
(siehe unsere Sonderausgaben zum Thema "Allgäu"). Sie verläuft
zwischen Kempten und Lindau nur deshalb in so "großartigenn
Bögen, weil Bayern seine Bahnlinie partout nicht über württem-
bergisches Gebiet führen wollte.
Doch zurück in die Gegenwart am Semmering! Die Mitte des
vorigen Jahrhunderts als erste große Gebirgsbahn der Welt von
~arl
Ritter von Ghega erbaute Strecke wird noch heute in weitge-
hend unveränderter Form benutzt. Sie bildet das Nadelöhr im Netz
der Österreichischen Bundesbahnen. Die ursprünglich für 6 t
Achsdruck und eine Geschwindigkeit von 6 km/h ausgelegte
Hauptbahn ist wegen ihrer engen Kurven mit nur 174 m Halbmes-
ser heute höchstens mit 70 km/h befahrbar.
Im Auftraa der ÖBB hat die Eisenbahn-HochleistuncisstreckenAG
Pläne für-eine rund 16 km lange neue Trasse zwischen Mürz-
zuschlag und Gloggnitz mit Basistunnel erarbeitet. Man untersuch-
te Varianten unter verschiedenen Gesichtspunkten. Die Ergebnis-
se haben dazu geführt, die früher avisierte neue Linienführung
nochmals zu ändern. Vor allem soll nun auch der Abschnitt Küb -
Pettenbach überdeckt werden. Außerdem rückte man die Trasse
bei der Neuplanung von der hangnahen Lage im Bereich von
Payerbach, Edlach und Reichenau ab.
Der Basistunnel würde eine viel dichtere Zugfolge ermöglichen,
eine "rollende Landstraße"sowie uneingeschränkten Güterverkehr
mit Containern zulassen. Die Kapazität der Güterzüge könnte man
von 600 t auf 1000 t erhöhen. Die Bahnfahrt zwischen Wien und
Graz würde statt zwei Stunden 20 Minuten nur noch eine Stunde
37 Minuten betragen. Die Bergstreckesolljedoch als Kulturdenkmal
von hohem Rang erhalten bleiben.
Lassen Sie sich, lieber Leser, nunmehr beeindrucken vom Bahn-
betrieb auf dieser Gebirgsstrecke, deren Reiz das ausmacht, was
bei ihrem Bau so große Schwierigkeiten verursachte: das - trotz
der Paßhöhe von nur knapp 900 m - alpine Terrain, in das die
Trasse "eingebettet" wurde. Wer weiß, wie lange die "langsame"
Paßstrecke noch in Betrieb sein wird! - Schöne Mußestundenbeim
Blättern und Lesen in unserem Special wünscht Ihnen
Ihr Hermann Merker Verlag
Bild 3: Blick auf die Landschaftan der Semmering-Nordrampe zwischen Klamm und
Breitenstein.Foto: C. Asmus
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der k. L. Stsrarts- Eisenbahn ihr den Semml- 'ng
von Gioggnitr bis hfiirrsuschlag.
I
Bild 4: Streckenplan
der Semmeringbahn
mit Bahnhöfen, Tun-
nels und Viadukten
sowie dem Projekt
"Semmering-Basis-
tunnel". Für die Skizze
wurde eine Karte aus
der Mitte des vergan-
genen Jahrhunderts
verwendet.
Zeichnung: J. Mair
Bild 5 (links): Höhen-
profil der Semmering-
bahn. Gut erkennbar
sind die Lage der Tun-
nels sowie die Steil-
streckenabschnitte.
Zeichnung:
Sammlung Asmus
Einleitung
Als wir vor Jahresfrist an die Erstellungder
Sonderausgabe IV/90/91 "Die Semmering-
bahn - die älteste Gebirgsbahn Europas"
gingen, ergab sich beim Sichten des Mate-
rials sogleich, daß wir dem Thema mit ei-
nem Heft keinesfalls gerecht werden wür-
den. Wir entschlossen uns, die Texte und
Bilder aufzuteilen und den zweiten Teil in
Form eines Specials herauszugeben. Die-
se Absicht kündigten wir auch in einer
Eigenanzeige auf den letzten Seiten be-
sagter Sonderausgabe an.
Nun ist es endlich soweit: Nach der Veröf-
fentlichung von fünf aus Gründen der Ak-
tuaHtät "vorgezogenen" Special-Ausga-
ben (InterCityExpress, 100 Jahre Brig-Visp-
Zermatt-Bahn,Schmalspurbahnen im Harz
sowie die ~ückenschlüsseCoburg - Son-
neberg und Schweinfurt - Meiningen) liegt
nun auch das Special zum Thema Sem-
meringbahn vor Ihnen.
Die Hauptkapitel des Bandes sind, wie
schon per Anzeige angekündigt, die zwei
Scheiteltunnels (der neue und der alte, sa-
nierte), die Elektrifizierung dieser wichti-
gen Gebirgsbahn, die zahlreichen auf der
Nord- wie auch auf der Südrampe abge-
wickelten Versuchsfahrten sowie die Fahr-
zeuge aller Traktionsarten, die jemals am
Semmering Dienst verrichteten. Auf diese
Kapitel hatten wir in der 100 Seiten starken
Sonderausgabe ("Semmeringbahn I")beim
besten Willen nicht mehr groß eingehen
können.
Sicherlich sind Sie als Käufer des Specials
6/91 "Semmeringbahn 11'' im Besitz der
Sonderausgabe "Semmeringbahn I". Des-
halb haben wir darauf verzichtet, uns in der
vorliegenden Publikation noch einmal mit
der Entstehungsgeschichte der österrei-
chischen Südbahn, ihrem Bau und ihrem
Erbauer Karl Ritter von Ghega zu beschäf-
tigen.
Die Folge 2 wurde von Anfang an als "farbi-
ges Feuerwerk konzipiert. Wir empfehlen
dem Interessiertendaher dringend, die ge-
schichtlichen Passagen aus Teil 1 je nach
Bedarf heranzuziehen. Auf diesmal 92 Sei-
ten mit 130 Abbildungen wird hier nun die
jüngere Geschichte der Semmeringbahn
ausführlich dokumentiert, während im er-
sten Teil hauptsächlich der Dampfbetrieb
in Schwarzweißbildern vorgestellt wurde.
Zur Zeit der Elektrifizierung der Sem-
meringbahn fing dann allmählich die Farb-
fotografie an, populär zu werden. Zuvor
war es bekanntlich nicht möglich gewesen,
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