Eisenbahn Journal 1991-11.pdf

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\
-im-
B 7539
E
SN
0720.051X
ll/1991
November
DM
11,50
798921058.002.png
Inhalt
Das Ende der EBV-Dampflokära
steh
6
12
16
20
E 44 im Bahnhof
Hirschsprung
Baureihe
420 - »Die Siebente«
Haidmühle
Bahngeschichte
unterm
Drelsesselberg
Unser Wagenporträt
Elnhelts-Durchgangswagen
25
für Nebenbahnen
Dampf am Brocken
Zur Wiedereroffnung
32
unseren
herzllchen
Gluckwunsch1
Der Propanverteilerzug
Klv 96
40
Vorblld
und
Modell
Felda-Bahn
Eme
46
Nebenbahn
In Thurlngen
18 616 von Rivarossi
und ihr Vorbild
34
Unsere neue Redaktionsanlage
64
(Teil 3)
Digital
fahren
in den
Nenngrößen
HO und
N
Sechseckvon
Arnold
68
:h das herbstliche
72
76
Herbstzeit - Rübenzeit
Ein Bastelvorschlag
fur eine
Wagenladung
Zwischen
Lyon und Marseille
80
(Tel1 5)
30
Modellbauer
seit
25 Jahren
Tips & Tricks
Postkutsche, Oberleitungs-RevIsIons-TrIebwagen
Weihnachtsüberraschung
84
89
Das
Ende
der
EBV-Dampflokära
steht
fest
(Seife
6): In den Zechenbetrieben
des
Eschweiler
Bergwerks-
Vereins
im Aachener
Steinkohlenrevier
haben
sich, nach
dem
“Aus”der
DB-Dampfloks
Mitte
der siebziger
Jahre,
die EBV-
Werkslokomotiven
fast
für
20 weitere
Jahre
halten
können.
Eisenbahnfreunde
könneniedoch
nurnoch
bis 1992
einen Sechsjährigen
91
96
dieses
Schauspiel
erleben;
danach
wird auch
hier die Zeit der Dampflok
endgültig
vorbei
sein.
Foto:
U. Geum
Wlrhtlner
HI~WPIS
fur unsere
Abonnenten
Bahn-Notizen
Bücherecke
Poster
Typenblatt: 98’O, bayer. GtL 415
Typenblatt: 98”, bayer. GtL 415
Fachhändler-Adressen
Impressum
Schaufensterder
44
54
55
57
61
63
92
94
104
111
Neuheiten
Auto-Bahn
Mini-Markt
Sonderfahrten
18 616
von
ßivarossi
und
ihr
Vorbild
Felda-Bahn
(Seite
46):
Neben
den be-
und Veranstaltungen
(Seite
34):
Mit der im August
diesen
Jah-
kannten
Bahnlinien
in Thüringen
gibt es
res in den Handelgekommenen
Lokomoti-
eine ganze
Reihe
von Strecken,
die eher
ve knüpft
die Firma
an die lange
Tradition
ein Schattendasein
fristen,
abereisen-
Titelbild:
in puncto
Detaillierung
an und hat auch
bahntechnisch
undlandschaftlich
minde-
Lokomotive
der
Baureihe
120
mit Güterzug
auf
der
hier wiederum
Optimalesgeleistet.
Brücke
über
den
Stichkanal
nach
Linden
zwischen
Ahlem
und
stens
genauso
interessant
sind,
wie die
Foto: P. Raulfs
Foto:
Merker
Verlag
(0.
Schubert)
Felds-Bahn
beweist.
Foto:
Slg.
Knauf
Seelze
(27.
September
1989).
798921058.003.png
Bild
1: Bis in die heutige
Zeit haben
sich Dampflokomotiven
im Regelbetrieb
in den
Werkanlagen
des
“Eschweiler
Bergwerk-Vererns”bewährt.
Auf dem
Bald rangien
Lok
Nr. 4 am 28. Mai
1977mit
Selbst-
entladewagen
vor der eindrucksvollen
Kulisse
des “EBV”.
Bild
3 (rechts):
Vor der eindrucksvollen
Kulisse
des aufsteigenden
weißen
Dampfes,
der beim
Ablö-
schen
des noch
glühenden
Kokses
in den Löschtürmen
entsteht,
präsentiert
sich die Lok
Anna
5 mit
einem
Übergabezug
auf den
Gleisen
der DB. Nachdem
sie den Zug
zur
Übergabe
an DB-Loks
bereitgestellt
hat, fährt
sie zurück
ins Werkgelände
(Aufnahme
vom
3. Juni
1985).
Nur noch bis nächstes Jahr
DasEndeder
EBVmDampflokäraste
A
tfest!
In den Zechenbetrieben
des Eschweiler-Berg-
lands fristeten sie leider oftmals ein Schatten-
auch schon stark eingeschränkten Betriebsall-
tags, der sich vom Museumsdampfbetrieb
werks-Vereins
AG (EBV) im Aachener
Stein-
dasein, da es sich ja nur um Werklokomotiven
er-
kohlen-Revier
haben sich nach dem “Aus” der
handelt. Der bis in die heutige Zeit reichende
heblich unterscheidet, mitzuerleben.
Zwar kann man das Werkgelände
DB-Dampfloks
Mitte der siebziger
Jahre die
Betriebsalltag
sollte aber vielleicht doch noch
der Zeche
EBV-Zechenloks
fast 20 weitere
Jahre halten
den einen oder anderen
Eisenbahnfreund
ani-
“Anna”
nicht betreten,
aber
von der Verla-
können. In einem derwestlichen
Zipfel Deutsch-
mieren, die letzten Tage eines echten, wenn
derampe
des ehemaligen
Bahnhofs Alsdorf ist
das Geschehen
vor der imposanten
Betriebs-
kulisse im Hintergrund
recht gut mitzuerleben.
Bild
2: Die
Verladeeinrichtung
für den Hausbrand
des “EB V”, fotografiert
am 6. Mai
1988.
Sie ist eine
Die Siersdorfer
Loks allerdings
sind leider von
von vielen
Anschlüssen,
die täglich
von den
Werklokomotiven
bedient
werden.
Sie dürften
sicher,
außerhalb
nicht fotografierbar;
eine Betriebs-
blich
vereinfachter
F
besichtigung
ist dank einiger
übereifriger
Ei-
senbahnfreunde
schon seit vielen Jahren nicht
mehr möglich.
Bis zur nun endgültig 1992 erfolgenden Einstel-
lung der Steinkohlen-Förderung in dem schon
im Jahre 1837 gegründeten Konzern ist der
noch verbliebene Betriebsteil (Aachener Re-
vier plus Zeche Westfalen in Ahlen) auf Betrei-
ben der Landesregierung organisatorisch ab
Anfang 1988 an die Ruhrkohle AG übergegan-
gen, u.a. um eine sofortige Schließung
zu um-
gehen.
Inzwischen
ist auch für die dann als
letztes verbleibende
Betriebsstätte
des EBV in
Ahlen eine Schließung
für 1995 vorgesehen.
Nachdem
in den
vergangenen
Jahren
die
Stahlkrise
ein politischer
und wirtschaftlicher
“Dauerbrenner”
war
und nun der Jahrhun-
dertvertrag
zur Kohleverstromurig
und die da-
mit verbundenen
öffentlichen
Subventionen
scheinbar
erneut zur Disposition
stehen, ist es
EIsenbahn-Journal
11/1991
- 6
798921058.004.png
nicht verwunderlich, daß der EBV seit langem
in die regionalen Schlagzeilen gelangt. Da die
im Aachener Revier geförderte Kokskohle bzw.
derdaraus in der Alsdorfer Kokerei hergestellte
Koks einem stagnierenden Absatzmarkt ge-
genüberstand, war nach mehrstufiger Stille-
gung und Kapazitätsreduzierung die nun an-
stehende komplette Schließung die traurige
Konsequenz. Ob das Kohlekraftwerk in Siers-
dorf nach Förderungseinstellung bei den gra-
vierenden Standortnachteilen in der veränder-
ten momentanen politischen Landschaft noch
Bestand haben wird, darf trotz seiner Projek-
tierung wohl bezweifelt werden.
Der Beschluß der endgültigen Schließung war
nach mehrjährigem politischen Auf und Ab auch
durch immer größere, massive Subventionie-
rungen nicht mehrabzuwenden. Den (den 92er-
Schließungstermin heraufbeschwörenden)
Auslöser gab ein geologisches Gutachten über
den SettericherGraben, eine Verwerfungszone
im Nordosten von Alsdorf. Dieses Anfang 1987
VeröffentlichteGutachten
große Anlagenteile vor allem der ehemaligen
Kohleverladung abgerissen worden. Geblieben
sind in Alsdorfdiegroßen Kokerei-Anlagen, die
der EBV ein Jahr nach ihrer Betriebseröffnung
schon 1863 erworben hatte. Hier arbeitet ein
großer Teil der EBV-Übertage-Belegschaft.
Nach der Schließung
absieht. Dies liegt, was vor allem die letzten
Jahre
betrifft,
konsequenterweise
an dem
kostengünstig
verfügbaren
Betriebsstoff Koh-
le. Seit Zechengründung
ergaben
sich durch
Ausmusterung
und Neubeschaffung
diverse
Mehrfachbesetzungender”Anna”-Loknummern
aus Alsdorf. Dabei ist deutlich der Trend zu
stärkeren Maschinen zu beobachten (D-Kuppler
mit über 60 t Betriebsgewicht), um die schwe-
ren Verschubaufgaben zu bewältigen. So ka-
men durch Ausmusterung von fünf kleineren
Dreiachsern in den sechziger Jahren als letzte
Dampflokzugänge hauptsächlich die heute
überwiegend noch vorhandenen starken
Vierachser hinzu. 1985 erhielt die Kokerei
“Anna” durch Abgang aus der geschlossenen
EBV-Zeche “Erin” (Castrop-Rauxel) zum er-
sten Mal zwei kleine rote zweiachsige Diesel-
loks (D 21 und D 22) für leichteste Rangier-
aufgaben; die schweren Dieselloks von “Erin”
gingen zur EBV-Zeche “Westfalen” (Ahlen), um
dort Dampfloks abzulösen. Im Januar 1988
kamen als weitere Veränderung zwei hellgelbe
Dieselloks D 23 und D 24 hinzu, die die Aufga-
ben der “Hannibal” und Elna-Loks übernahmen
und somit die kleineren Dampfloks aus dem
Betriebsdienst verdrängten. Die über die Firma
On Rail georderten Loks D 23/24, die ehemals
als Lok 4 und 45 im Düsseldorf-Reisholzer
Industriegebiet
von “Karl-Alexander”
in
Baesweiler
und der Einstellung
der Kohleförde-
rung
auf “Anna”
1983 verblieb
als einziger
Förderschacht
die Zeche
“Emil Mayrisch”
in
Siersdorf.
Die Zeche “Lautweg” wurde in den letzten Be-
triebsjahren mit der Zeche “Gouley” in
Würselen zusammengelegt, die ihre Förderung
im 16. Jahrhundertaufnahm, deren Schließung
jedoch auch schon 1969 erfolgte. Schon aus
dieser kurzen Aufstellung ist ersichtlich, daß
das Aachener Revier seit Mitte der fünfziger
Jahre im unaufhaltsamen
Niedergang
begriffen
ist.
Der Fahrzeugpark
des EBV
besagt, daßeine Aus-
dehnung
der Förderung
nach Norden
bzw.
Seit der Gründung
der Bergwerkanlagen
bis in
Nordosten
nicht mehr wirtschaftlich
sein wür-
die
heutige
Zeit verrichten
Dampfloks
den
de. Die Verwerfungen
seien zu massiv und die
Verschiebedienst
in den Werkanlagen,
früher
Flözdicke
zu
gering,
um trotz
immenser
sogar auch den Übergabedienst
zwischen
den
Subvettionierung
auch nur halbwegs
konkur-
Schachtanlagen,
wenn
man einmal von den
renzfähig fördern zu können.
Aus diesem Grunde sind im Winter 1985 auch
kurzzeitigen
Einsätzen
der viel zu schwachen
Dienst taten, hatten allerdings
Dieselloks
für die untergeordneten
Aufgaben
7 . Eisenbahn-Journal 11/1991
798921058.005.png
Bild
4: Während
am 28. Mai
1977 die g-ne
Lok
Nr. 4 Kohle
für die Verarbeitung
herbeischafft,
bringt
die andere
Maschine
fertigen
Koks
zur
Ubergabe
an die DB. Neben
Koks
wird in den Kokereien
auch
Heizgas
produziert,
weshalb
sich im Hintergrund
rechts
ein Gasspeicher
befindet.
Bild
5 (Mitte
oben):
Lok
2 rangiert
am 28. Mai
1977
vor den Anlagen
der Kokerei.
Oberhalb
der Lok
befinden
sich die Koksofenbatterien,
die aus Horizontalkammeröfen
bestehen.
Aus
1 t Kohle
können
bis zu 800
kg Koks,
1 IO m3 Gas und 8 kg Teer gewonnen
werden.
Bild
6 (rechte
Seite
oben):
Lok
2 und die sie umgebenden
schönen
Industriebauten
sowie
eine
Doppelschranke
mit Läutewerk
lassen
den
Eisenbahnfreund
noch
einmal
in das typische
Dampflok-
zeitalter
“‘eintauchen”(Aufnahme
vom 28. Mai
1977).
Bild
7 (großes
Foto):
Während
die Loks
Nr. A 4 und A IO auf Werkgleisen
rangieren,
stehen
die
beiden
DB 215
mit einem
Übergabezug
bereit.
Das interessante
Fachwerkgebäude
am linken
Bildrand
dürfte
wiederum
das Interesse
der Modellbahner
wecken.
bei 30 t Gesamtgewicht und 310 PS zu schnell
ihre Lastgrenzen erreicht. Bei 15 leeren Wag-
gons in der Ebene ging es schon nicht mehr
ohne sichtbaren Schlupf, so daß für die Über-
windung der innerbetrieblichen Steigungen mit
den beladenen Kokswaggons die schweren
Dampfloks weiterhin unersetzlich sind.
Man wollte mit den Dieselloks den Wartungs-
und damit Personalaufwand gegenüber den
Dampfloks minimieren. Leider erwiesen sich
die Dreselloks, die allzu häufig an ihrer Last-
grenze eingesetzt wurden, als den Aufgaben
nicht gewachsen, waren demzufolge sehr oft
defekt und sind nun schon seit längerer
Lokomotiven
Anna 1,3,12
und die Museums-
lok 8.
Ganz unregelmäßig
und selten kommt eineder
roten Dieselloks
zum Einsatz, wenn unter Zu-
hilfenahme
der als Ersatzteilspender
dienen-
den anderen, typgleichen
Lok erneut die dau-
ernd anstehenden
Reparaturen
erfolgreich wa-
ren.
In Siersdorf werden nach der Rückführung der
Lok Anna 12 im Sommer 1991 noch vier Loks
vorgehalten, von denen neben einer Reservelok
nur noch zwei von Montag bis Freitag benötigt
werden.
Lok Anna 4 wurde am 27. Januar 1987 zum
Verkauf ausgeschrieben und ging zur Frän-
kischen Museumsbahn nach Nürnberg für den
geplanten Museumsbetrieb auf der Strecke
Erlangen - Herzogenaurach. Am 22. Januar
1986 war die Kesselfrist dieser Lok abgelaufen.
Anna 11 verließ Alsdorf bereits 1985 und ist
nun bei der Jura-Museumsbahn Dollnstein -
Rennertshofen zu bestaunen. Auch die Anna 5
hat vor kurzem einen Käufergefunden und soll
sogaraufgearbeitetwerden. Die Elna-LokAnna
8 wurde bereits im Frühjahr 1987 in die
Hauptwerkstätte nach Mariadorf gebracht, um
eine Hauptuntersuchung
Zeit,
scheinbar
nicht reparabel,
abgestellt.
Dieses “Diesel-Intermezzo”
führte allerdings
zu einer nicht erwarteten
Renaissance
der ge-
rade hauptuntersuchten
Elna-Lok
Anna 8, die
ja eigentlich
von den Dieselloks abgelöst wer-
den sollte.
In den letzten Jahren waren in der Regel bis zu
vier Maschinen gleichzeitig im Einsatz, dre rund
um die Uhr rm Schichtdienst gefahren wurden.
Eine weitere Lok wird immer vor dem Schup-
pen angeheizt als Reservelok vorgehalten.
Durch den oben erläuterten rückläufigen Be-
darf stehen im Sommer 1991 meist nur noch
zwei Loks für die Frühschicht
durchzuführen.
Da
im Einsatz. Für
diese
Entscheidung
gefallen
war, bevor die
den weiteren
Tagesverlauf
wird lediglich
noch
Stillegung
für 1992 und ein Hu-Stop beschlos-
eine Lok benötigt.
Zum betriebsfähigen
Ein-
sen wurde,
dürfte
diese
Lok aufgrund
ihrer
satzpark gehörten
im Sommer
1991 noch die
günstigen
Untersuchungsdaten
(Hauptuntersu-
798921058.001.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin