Eisenbahn Journal 1998-12.pdf

(30492 KB) Pobierz
783826485.002.png
Inhalt
Editorial
Das Jahr 1998 ist zwar noch nicht ganz zu Ende, doch dürfte
es nicht allzu vermessen sein, bereitsjetzt einen Rückblick zu
wagen. Auch wenn diesmal der vorweihnachtliche Kunden-
ansturm auf die Geschäfte später als üblich eingesetzt hat,
dürfte sich die Modellbahnbranche wieder als erstaunlich
stabil erweisen. Im Gegensatz zum Trend, der im Spielzeug-
markt derzeit rasant weg von klassischen Artikeln in Rich-
tung Elektronik und Video führt - binnen der letzten drei
Jahre ist der Umsatz des Flimmer- und Pieps-Segments mit
fast 60% plus geradezu explodiert -, blieb die Modellbahn
von dieser Umwälzung weitgehend unberührt.
Dies ist sicherlich zu einem Gutteil den Herstellern zuzu-
schreiben. Schließlich schaffen sie es Jahr für Jahr aufs neue,
durch attraktiveNeuheiten - sie machen einen wesentlichen
Teil des Umsatzes aus - die Kunden zum Kauf zu bewegen.
Natürlich haben sie es dabei leichter als Produzenten anderer
Branchen: Kleine Eisenbahnen landen nicht so schnell in der
Ecke wie ein Tamagotchi (waswar das noch gleich?),und wer
einmal nach dem Köder ,,Startpackung” geschnappt hat, der
wird mit einiger Wahrscheinlichkeit wieder in die Geschäfte
zu locken sein - und das über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.
Ein Teddybär bleibt auch als Einzelliebling kuschelig, doch
wer Eisenbahn spielt, braucht mehr Waggons als im Grund-
Set enthalten sind, mehr Gleise, mehr Weichen, mehr Loko-
motiven, mehr Zubehör.
Ein zusätzliches Plus ist die Altersstruktur der Modelleisen-
bahner: In dem Maße, da sich das Spielzeug ,,elektrische
Eisenbahn” zur vorbildgetreu nachgebildeten ,,Modellbahn”
wandelte, schob sich auch der Altersquerschnitt nach oben.
Obwohl die meisten Firmen die Nachwuchsarbeit pflegen,
sind heute nicht mehr Kinder und Jugendliche Hauptziel-
gruppe, sondern Erwachsene. Sie sind in der Regel männli-
chen Geschlechtsund im Schnitt (so eine von Märklin initiier-
te Allensbach-Studie) etwa 40 Jahre alt. Diese Personen ha-
ben Geld, sind bereit, für Qualität zu zahlen, und sind für
kurzfristige Trends weitgehend immun. Zusätzlich sind sie
über ihre Kinder potentielle Multiplikatoren fürs Hobby.
Daher stehen die Zukunftszeichen für die Modellbahnbran-
che gar nicht mal schlecht, trotz des kräftigen Geburtenrück-
gangs in der ersten Hälfte dieses Jahrzehntsund obwohl laut
Allensbach 37% der befragten Jugendlichen null Bock auf
Bahn hatten.
Voraussetzungist freilich, daß Modelle und Zubehör unserer
Hersteller im Wortsinn preiswert sind. Daß dies nicht ,,bil-
lig” heißen kann, ist schon durch den enormen Lohnkosten-
anteil bedingt. Er beträgt bis zu 2/3 eines fertigen Fahrzeugs
und ist durch Automatisierung kaum mehr zu senken. Die
Alternative wären ein geringerer Detaillierungsgrad oder
Abstriche im technischen Bereich. Erfahrungsgemäß führen
solche Rückschritte jedoch nicht zum geschäftlichen Erfolg,
im Gegenteil.Billigprodukte fabriziertman anderswobesser,
Qualitätsartikeljedoch kaum billiger. Dr. Christoph Kutter
Alles vom Feinsten ...
Gebündelte Qualitäten für ein Super-Anlagenstück
Ein Ausflug ins »Ländle«
HO-Märklin-Anlagenach württembergischem Vorbild
Neuer Umbausatz: BR 562 von Günther
Wunschmodell
6
14
20
Was herauskommt, wenn Bruno Kaiser Ferien macht:
Urlaubsträume aus Ramsau
Brawas N-234 tiefergelegt:
Die Luft muß raus
1491 Die gute alte Zeit
Die Geburtstagswagen sind da!
Neue Lenz-Decoder für das Märklin-Motorola-System
Digi-Tips: Die Alternative
Bahnhof Coswig in Spur N
Nicht nur eine Dampflok-Eigenbau-Parade
Die 18 201 der DR als N-Modell von Arnold:
Grün - Schwarz - Stark
Großer Bahnhof in HO
22
30
32
36
38
40
46
48
70
E
Testmodul
Abschlußbeitrag des 5. Modellbauwettbewerbs
Mit Rolf Knipper unterwegs im HO-Ruhrgebiet:
Kumpelzüge
Die Standseilbahn von Siclau
Impressionenvon einer rumänischen Waldeisenbahn
Der lange Weg zur „Endgültigem: Oberguding, Teil 8
Rund um den Marktplatz
Steinbruch »Alois Knackstein & Co.«
Seltenes Thema im Maßstab 1:87
Ein Hausbesuch bei Auhagen
Fit fürs nächste Jahrhundert
Rückgebaut:
>>OHalle<<auf bayrisch
50 Jahre Brawa
72
76
80
84
90
92
99
Rubriken I
Bahn-Notizen
Geschenkideen
Schaufenster der Neuheiten
Auto-Neuheiten
Modellbahn-Notizen
Mini-Markt
Leser werben Leser
Fachhändler-Adressen
Impressum
Neue Bücher
Bahn-Post
Sonderfahrten und Veranstaltungen
54
68
94
97
98
100
113
114
116
118
120
122
Titelbild: Alles vom Feinsten: Unter diesem Motto haben sich
einige befreundete Modellbauer aufgemacht, um auf kleiner
Fläche zu leisten, was möglich ist. Neben Landschaftsgestal-
tung, Gebäude- und Fahrzeugbau sind es vor allem das
Farbfinish und die Fotokunst, die das Pünktchen auf dem
,,i“ ausmachen. Abb.: H. Scholr
P.S.: Dieüberraschend rege Diskussionunserer Leser um die Neugestal-
tung der EJ-Titelseite hat ein ebenso überraschendes Ergebnis gebracht -
im Januar-Journal mehr darüber!
3 - Modellbahn-Journal 1\1/1998
783826485.003.png
... oder was rauskommt, wenn
lngo Neidhardt, Helge Scholz,
Hans Knoblauch, Stefan Zeu-
ner und Josef Brand1 an einem
Strick ziehen. Um es vorwegzu-
nehmen - dieser Standard ist
nur auf einem kleinen Anlagen-
teil durchzuhalten. Wir nennen
es wegen seiner Austauschbar-
keit ,,Wechsel-Duplex" .
Also, vorbildgerecht muß es schon sein,
über eine exakte Epoche sollte man nicht
erst diskutieren: Die Gleise werden selbst
geschnitzt, Brücken aus Messing gelötet,
Gebäude exakt vermessen und als Einzel-
stücke gefertigt, die Fahrzeuge als Klein-
serienmodelle bis zum ,,geht-nicht-mehr"
gesupert und die Landschaft nach Original-
fotos von einem der besten Landschafts-
bauer gestaltet - machbar oder nicht, Sinn
oder Unsinn?
Wer sich wie wir tagtäglich von früh bis
abends mit dem Thema Modellbahn be-
schäftigt,verschiedeneAnlagen-Standards
zu Gesicht bekommt und diese zu Beiträ-
gen bzw. Sonderheften formt, den gelüstet
es schon mal, bis an die Grenzen zu gehen,
bis an die eigenen zumindest. Und das
sollte eben nicht nur auf einem Sektor wie
beispielsweise dem Fahrzeugbau, dem
Gleisbau oder dem Landschaftsbau pas-
sieren, sondern als Zusammenspiel eines
kompletten Ganzen. Als Einzelkämpfer ist
man dabei schnell überfordert, zumindest
wenn man alles in einem Leben schaffen
will. So bündelten wir das Können einzel-
ner für eine herausragende Idee.
Einige unter den Hobbyfreunden werden
sich dennoch fragen, was das eigentlich
soll. Wir wollen um Gottes Willen nicht die-
sen Standard als Dogma und Ziel für alle
Mitstreiter erheben. Auch wir haben einmal
Tunnel mit getränktem Zeitungspapier ge-
baut und Gebäudebausätzezusammenge-
klebt. Es soll nicht das Ziel jedes Modell-
bahners sein, am Höhepunkt seiner Karrie-
re befahrbare Super-Dioramen mit Super-
Fahrzeugenzu besitzen. Spaß macht, was
gefällt, alles hat gleiche Berechtigung: Der
Einsteiger wie der Fortgeschrittene, der
Spielbahner wie der Purist. Unser Verlag
bietet für jeden etwas - warum also nicht
auch etwas für die völlig Abgehobenen?
Zumindest liefert dieser Beitrag den Be-
weis, daß die Beschränkung auf das We-
sentliche manchmal besser ist, als sich in
nichtzu beherrschendenGroßanlagenbzw.
Gleisentwicklungen zu verlieren.
Haltestelle Zöthain
Herzliche Grüße aus Zöthain! Ein Kartengruß von Kar1 Grommer, seines Zeichens Vertreter einer
Firma für landwirtschaftliche Geräte, ist uns erhalten. Er schickte sie gleich nach dem freudigen
Empfang seiner Cousine Mechthild (auf dem Perron) per Bahnpost hier ab. Oben und rechts
weitere Eindrücke von der kleinen Station inmitten der „Lommatzscher Pflege". Selten kreuzen
sich hier zwei Züge, aber wir haben Glück. Während der PmG (gesuperte Lok und Wagen von
HenkehN) nach Meißen weiterdampft, rangiert die IV K (Henke) noch Güterwagen an der Lade-
Straße zurecht (Eigenbauten Hans Knoblauch). Im Schein der Abendsonne zischt nochmals VI K
99 677 mit einem leeren Rübenzug vorbei.
Der Umfahrungsrahmen
Das Thema ist hinlänglich aus unserem
Super-Modellbahnanlagen,Teil 2, und aus
verschiedenen Journal-Beiträgen bekannt.
Modellbahn-Journal IV/1998 - 6
783826485.004.png
- 4.
r---
tr
3
7
Modellbahn-Journal IV/1998
783826485.005.png
i Y;.
.rT.
7
4
,-
c
- 8
Modellbahn-Journal 1\1/1998
783826485.001.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin