Stare Ręczne Roboty Stolarskie. Altes Tischlerhandwerk.pdf

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Altes
Tischlerhandwerk
Säge, Hobel und Stemmeisen
Eine Veröfentlichung des Museumsvereins
für die Stadt Seelze e. V.
Text: Karl-Heinz Pfeifer
Layout: Irene Leonhardt-Kurz
Seelze, Juni 2001
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Inhalt
Altes Tischlerhandwerk ................................................. Seite 3
Holzverarbeitung in der Frühzeit und der Antike .......... Seite 4
Entstehung des Tischlerberufes ...................................... Seite 6
Entlohnung der Handwerker ........................................ Seite 8
Entwicklung der Handwerkerschaft in den Städten ........ Seite 9
Bruderschaft und Zünfte ............................................... Seite 10
Entstehung des Tischlerhandwerks ................................ Seite 12
Abgrenzung zum Zimmererhandwerk ........................... Seite 13
Weiterentwicklung des Berufes im Mittelalter ................. Seite 14
Tischlerhandwerk in Hannover ..................................... Seite 15
Die Tischlergilde Hannover ........................................... Seite 16
Das schwierige 19. Jahrhundert ..................................... Seite 18
Hölzerne Fußdrehbank etwa 1840
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Altes Tischlerhandwerk
S eit Urzeiten ist das Holz ein
Einige wenige Funde aus der frü-
hesten Zeit ( ca. 3.800 - 2.500 v.
Chr.) geben einen Begrif davon, für
welche unterschiedlichen Erzeug-
nisse bearbeitetes Holz seinerzeit
verwendet wurde. Einerseits sind es
grob aber fachgerecht bearbeitete
Gegenstände zumeist konstruktiver
Art, wie z.B. für Schife, Gebäude,
Uferbefestigungen, Moorwege und
Brücken. Andererseits haben in trok-
kenem Klima sorgfältig bearbeitete
und oft kunstvoll verzierte Stücke
wie hronsessel, Schreine, Kleinmö-
bel und Rennwagen bis in unsere
Zeit überdauert.
besonderer Werkstof für den
Menschen: Holz lässt sich mit
Hilfe geeigneter Werkzeuge relativ
leicht bearbeiten und zu Gegenstän-
den formen, welche die Menschen
zu allen Zeiten benötig-
ten. Der Werkstof Holz
hat immer wieder den
Menschen herausgefor-
dert, sich mit ihm zu
beschäftigen und auszu-
probieren, was man aus
Holz alles machen kann.
Stemmeisen mit Fasen
Frankreich, 19. Jh.
Doch wegen der Ver-
gänglichkeit des Holzes
gibt es nur sehr wenige Zeugnisse aus
der Vergangenheit, meistens indet
man davon nur dunkle Farbspuren
im Boden. Wie wichtig Holz in der
Vergangenheit der Menschheit war,
wird daran deutlich, dass die mei-
sten Gebrauchsgegenstände bis zum
Beginn der Industrialisierung im
18./19. Jahrhundert aus Holz und
nicht aus Keramik oder Ton bestan-
den.
Lienhard Drechßel an seiner Drehbank
„Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung“
etwa 1425
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Holzverarbeitung in der Frühzeit und der Antike
D ie Ägypter hatten etwa um
heute noch von unseren Werkzeugen
bekannt sind. Im Zuge dieser Ent-
wicklung wird der zum Holzglätten
verwendete kleine Spaten zu einer
Art Hobel: ein vorne geschärftes
und mit einem Handgrif versehenes
Metallblatt, welches später in einem
Holzklotz befestigt wurde.
Durch den Untergang des römi-
schen Reiches (476 n. Chr.) ver-
schwanden in Westeuropa auch die
hervorragenden römischen Hand-
werker. So kam es im Mittelalter
zu einem Rückgang in Technik
und Qualität der Holzerzeugnisse.
Handwerker waren nur noch bei
Hofe und in den Klöstern tätig. Mit
dem Wachsen der Städte began-
nen Handwerker sich dort ab dem
11./12. Jh. n. Chr. anzusiedeln. Erst
im späten Mittelalter (um 1300-
1400) erreichte die Qualität der
Handwerksarbeiten nach rd. 800
Jahren wieder den Stand wie zur
Römerzeit.
das Jahr 3.500 v. Chr. als
Säge nur die Stichsäge aus
Bronze, die sie einsetzten zum Zer-
teilen eines Baumstammes in ein-
zelne Bretter. Einen Hobel kannten
die Ägypter noch nicht; sie glätteten
die Holzoberläche mit einer Art klei-
nem Spaten. Sie hatten auch einen
Meißel, dessen mit einer Schneide
versehener Bronzeteil in ein Holz-
heft gesteckt wurde, auf welches man
mit einem Holzhammer schlug. Als
Bohrer benutzten die Ägypter einen
Drillbohrer. Es gab gleichzeitig
auch Bohrer, die unserer Brustleier
ähnlich waren. Aus einem Gedicht
aus dem 8./9. Jahrhundert v. Chr.
ist zu entnehmen, dass die Ägypter
dann auch schon den Schnecken-
bohrer kannten. Im Laufe der Zeit
wurden die noch recht primitiven
Werkzeuge durch die Griechen und
die Römer immer mehr verbessert
und nahmen Formen an, wie sie uns
Doppelhobel, 20. Jh.
Falzhobel, 19. Jh.
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Oft war die Weitergabe hand-
werklicher Kenntnisse rein zufällig
und hing auch ab von unterschied-
lichen Begabungen.
In der Antike (etwa ab 800-700
v. Chr.) wurden bereits nicht nur die
jeweils heimischen Holzarten verar-
beitet. Es gab einen schwunghaften
Handel mit Holz. So verarbeiteten
z.B. römische Handwerker Eben-
holz, welches aus Indien und Afrika
eingeführt wurde. Zu Beginn der
Neuzeit (16.Jh.) wurden in Mittel-
europa schon oft exotische Hölzer
für kostbare Arbeiten verwendet.
Holzdrechsler
Forschungsergebnisse der Archäo-
logie weisen darauf hin, dass sich die
Holzbearbeitung schon frühzeitig
spezialisiert hat je nach Bedürfnis,
Gegend, Voraussetzungen usw. Hier-
bei gibt es unterschiedliche regionale
Entwicklungen.
Nuthobel, 19. Jh.
Doppelhobel mit Gewindespindel, 20. Jh.
Kehlhobel, 19. Jh.
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