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Titel:		DAS NACHTGESPENST

Interpret:	AUS DER REVUE "DER ROTE FADEN"
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Legt die Hausfrau nachts die Kette vor
im Korridor steh ich davor.
Mit der Feile ohne Eile keck-
feil ich sie weg, da liegt der Dreck!
Während sich die Tochter grad entkleid't,
tret ich bei ihr ein, es tut mir leid.

  Ich bin das Nachtgespenst, dein süsses Nachtgespenst,
  ich weck dich, wenn du pennst,
  so oft, bis du mich Liebling nennst.
  sei bloss nicht so erschreckt, du wirst nur aufgedeckt,
  und wenn du aufgedeckt,
  dann wirst du wieder zugedeckt.
  Steig' ich durch's Fenster ein, 
  reizt mich kein Edelstein, nein:
  Nur dein Ellenbein, reizt mich allein!
  Ich nehm' als Nachtgespenst 
  kein Stückchen mit, was glänzt.
  Ich brauche wirklich nur Fahrgeld retour.

In der Presse stand, ich sei 'ne Qual
und ein Skandal und nicht normal.
Ich bin selbst so traurig über mich,
komm ich nach Haus', dann weine ich.
Denn bei Tag bin ich Regierungsrat
und nur nachts, da haben wir den Salat!

  ich bin das Nachtgespenst...

Doch das Heulen nützt nichts, welch ein Graus!
Kaum sinkt die Nacht, schon muss ich raus!
Treppen rauf und runter wohl beleibt,
wenn ich bloss wüsst, was mich so treibt!
Heute weiss ich's endlich ganz genau!
Das, wovor ich flieh', ist meine Frau!

  Sie ist mein Nachtgespenst, mein mieses Nachtgespenst.
  Seh ich's bloss an, das Kind,
  dann weiss ich, was Gespenster sind!
  Gott, hab ich mich erschreckt, kaum war sie aufgedeckt,
  hab' ich sie wieder zugedeckt.
  Da hilft nur aufzusteh'n und etwas andres seh'n,
  weil man sonst blind werden kann - so fing es an.
  Drum, wenn du Mitleid  kennst 
  mit'm armen Nachgespenst
  dann schliess nicht ab die Tür, nein, öffne sie mir.
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