Tina Folsom - Scanguards Vampire 07 - Olivers Versuchung(1).pdf

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Olivers Versuchung
(Scanguards Vampire - Buch 7)
von
Tina Folsom
*****
Olivers Versuchung
Copyright © 2013 Tina Folsom
*****
Kurzbeschreibung
Jungvampir und Scanguards Bodyguard Oliver hat Schwi-
erigkeiten, seinen Blutdurst unter Kontrolle zu bringen. Jede Nacht
kämpft er gegen die Versuchung an, doch als die asiatische Schön-
heit Ursula ihm buchstäblich in die Arme fällt, befürchtet er, dass
er den Kampf gegen seine inneren Dämonen verlieren und dem
Blutrausch erliegen wird.
Nachdem Ursula, die wegen ihres besonderen Blutes von Vam-
piren versklavt worden war, ihren Entführern entfliehen kann, wird
sie von einem gut aussehenden Fremden gerettet. Zu spät erkennt
sie, dass auch er ein Vampir ist. Er behauptet, ihr helfen zu wollen,
aber kann sie einem Vampir vertrauen, den es nicht nur nach ihrem
Körper, sondern auch nach ihrem Blut gelüstet?
Ihr Versprechen, auch den anderen Blut-Huren, die mit ihr ge-
fangen gehalten wurden, zur Flucht zu verhelfen, zwingt Ursula,
sich mit Oliver und seinen Kollegen von Scanguards zu verbünden.
Wird diese Wahl wirklich ihre Rettung sein oder zu ihrem Unter-
gang führen?
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Der Hunger hatte seine Klauen in ihn gekrallt. Er kämpfte gegen
den Drang an, der ihn beherrschte, kämpfte gegen das Bedürfnis,
das ihn wie einen Süchtigen auf Entzug zittern ließ. Er hätte nie
gedacht, dass es mit solchen Schmerzen verbunden war, und dass
es so schwer war zu widerstehen, doch der Gedanke an Blut be-
herrschte jede Minute seines Daseins. Selbst im Schlaf träumte er
von pulsierenden Adern, von warmem Blut, das noch die
Lebenskraft eines Menschen enthielt, und davon, seine Reißzähne
in ein lebendiges, atmendes Wesen zu schlagen. Aber das Sch-
limmste war, dass er von der Macht träumte. Von der Macht über
Leben und Tod.
Mit einem heftigen Schütteln versuchte Oliver, sich von diesem
Gedanken zu befreien. Aber wie in den meisten Nächten konnte er
seine Blutgier und sein unersättliches Verlangen nicht abschütteln.
Quinn, sein Erschaffer, hatte ihm gesagt, dass es mit der Zeit
nachlassen würde, aber sogar nach zwei Monaten als junger Vampir
war er immer noch so gierig nach frischem Blut wie in der ersten
Nacht nach seiner Wiedergeburt.
Während er sich in seinen langen dunklen Mantel hüllte und ein
sauberes Taschentuch in die Manteltasche schob, warf er einen
Blick zurück auf sein Zimmer. Dank seines Erschaffers hatte er
noch nie so komfortabel wie jetzt gelebt. Quinn und seine Frau
Rose hatten ihm angeboten, bei ihnen einzuziehen, nachdem sie
sich ein großes Haus in Russian Hill gekauft hatten. Dies war ein
Viertel von San Francisco, in dem es förmlich nach altem Geld
stank.
Hätte er ein Mitspracherecht gehabt, dann hätte er die lebendige
junge Gegend südlich der Market Street gewählt. Diese hatte sich in
den letzten zwei Monaten zu seinem Jagdgebiet entwickelt. Wann
immer er Blut brauchte, suchte er unter den Partygängern dort
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oder im Mission Bezirk nach einem geeigneten Opfer, aber oft
schaffte er es nicht einmal bis dorthin.
Wenn er seinem Blutdurst erlaubte, zu groß zu werden, und seine
Mahlzeit zu lange hinauszögerte, um sich zu beweisen, dass er
stärker war als der unsichtbare Feind in seinem Inneren, dann
schaffte er es kaum ein paar Schritte vor seine Haustür, bevor er
einen ahnungslosen Nachbarn angriff.
Er hatte versucht, sein Leiden, so gut er konnte, vor allen, die
ihm nahestanden, zu verbergen, aber sie wussten es trotzdem.
Wenn einer seiner Freunde oder Kollegen ihn anblickte, konnte er
es ihnen ansehen: Sie dachten, dass er nicht einmal versuchte, dem
Drang, das Blut eines Menschen zu nehmen, zu widerstehen. Sie
glaubten, er suchte den einfachsten Weg, obwohl er doch in
Wahrheit jede Nacht mit seinem inneren Selbst kämpfte. Niemand
sah den Aufruhr, der in ihm tobte, oder die wilden Schlachten, die
er gegen sich selbst austrug.
Niemand war Zeuge, wie er diese Schlachten verlor und der uner-
bittlichen
Forderung
des
Teufels
in
sich
nachgab.
Wenn
dies
passierte, war er alleine. Verloren. Ohne Führung.
In dem Wissen, seine Jagd nicht länger hinauszögern zu können,
schritt Oliver die Treppe des alten Hauses, das um die Jahrhunder-
twende erbaut worden war, hinab. Trotz dessen Alter hatte das Ge-
bäude nichts Stickiges an sich. Quinn und Rose hatten sich große
Mühe gegeben, das Haus mit einer Mischung aus antiken und mod-
ernen Möbeln einzurichten und hatten es in einen Ort einladender
Wärme verwandelt. Ein wahres Zuhause. Etwas, das er noch nie zu-
vor gehabt hatte.
Er fühlte sich undankbar, weil er wusste, dass er gegen die Wün-
sche seines Erschaffers handelte. Quinn hatte ihm alles gegeben,
was er sich nur wünschen konnte: ein sicheres Zuhause, emotionale
Unterstützung, eine Familie. Sein Job bei Scanguards, wo er mehr-
ere Jahre lang als persönlicher Assistent des Besitzers gearbeitet
hatte, hatte sich nach seiner Verwandlung geändert. Und war jetzt
sogar noch besser: Obwohl er es geliebt hatte, direkt für Samson,
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