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Das Ende eines Milliardärs
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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
12. Januar 2009
Betr.: Israel, SPIEGEL-Gespräch, Skisport
W er Krieg führt, mag sich nicht von Journalisten dabei beobachten lassen – zu sehr
könnten unabhängige Berichte etwa über Angriffe auf die Zivilbevölkerung
Ansehen und Glaubwürdigkeit von Staaten und deren Regierungen beschädigen. Auch
das demokratische Israel hat im Gaza-Krieg die Pressefreiheit massiv eingeschränkt.
Der SPIEGEL unterstützt einen Appell der Organisation „Reporter ohne Grenzen“, in
dem die Regierung in Jerusalem aufgefordert wird, unabhängige Recherchen zu er-
möglichen und Journalisten nicht länger die Einreise ins Kriegsgebiet zu verwehren.
Der Wahrheit über den Krieg nahezukommen, versucht der SPIEGEL mit der Hilfe
von palästinensischen Journalisten, die im Gaza-Streifen leben und zum Teil seit Jahr-
zehnten für den SPIEGEL arbeiten. Mohammed Dawwas, 48, sprach mit Opfern des
israelischen Angriffs auf eine Uno-Schule. Amira Ahmad, 26, berichtet über die dra-
matische humanitäre Lage; sie selbst hat es schwer, Milch für ihr sieben Monate altes
Baby zu finden. Nael Ghaboun, 28, traf eine Frau, deren Schwägerin und Neffen von
einer fehlgezündeten Hamas-Rakete getötet wur-
den. Solche Bilder wiederum versucht die Hamas
mit allen Mitteln zu unterdrücken. Christoph
Schult, 37, Nahost-Korrespondent mit Sitz in Jeru-
salem, gelang es, ins militärische Sperrgebiet an
der Grenze zum Gaza-Streifen vorzudringen und
Soldaten zu befragen, die gerade nach Israel
zurückkehrten. Ihm half eine Finte: Er begleitete
einen Freund, der die Kontrollen passieren durfte,
weil er den Soldaten Pizzas lieferte (Seiten 54, 82).
Schult (im Sperrgebiet)
gehört eine in der Regel höfliche, aber distanzierte Begrüßung, dann folgt ein
Frage-und-Antwort-Spiel. Ihm schließt sich, je nach Gesprächsverlauf, ein mehr oder
minder freundlicher Abschied an. Die Professionalität der Begegnung lässt keine
Nähe wachsen. Als sich Angelina Jolie, 33, Oscar-Preisträgerin und bestbezahlte
Schauspielerin Hollywoods, den Fragen der SPIEGEL-Redakteure Marianne Wel-
lershoff, 45, und Martin Wolf, 34, stellte, kam
es anders. Unübersehbar war, dass Wellershoff
hochschwanger ist; sie erwartet Zwillinge. Jolie
war angerührt, sie war im Juli 2008 Mutter von
Zwillingen geworden. So entwickelte sich am
Rande des SPIEGEL-Gesprächs ein sehr persön-
lich geführter Dialog über Schwangerschaft,
Ernährung und Erziehung. Am Ende bat die
Aktrice, Mutter von drei eigenen und drei adop-
tierten Kindern, über den Bauch der Redakteurin
streicheln zu dürfen. Sie durfte (Seite 132).
Wolf, Jolie, Wellershoff (in Berlin)
bis zu 80 Meter weit und rasen Steilhänge hinunter, vor denen Freizeitsportler
kapitulieren. SPIEGEL-Redakteur Gerhard Pfeil, 41, lernte etliche der tollkühnen
Spitzensportler von einer anderen Seite kennen: Geradezu ängstlich schilderten sie
ihm die ungemeine Gefahr, der sie sich auf dem Weg in die Täler aussetzen – und er-
zählten von ihrem Verdacht, dass manche Rennveranstalter kritische Passagen ihrer
Streckenführung nicht entschärfen, um, dem größeren Risiko zum Trotz, den Unter-
haltungswert des Spektakels zu erhöhen. Recht eindringlich wurde der SPIEGEL-
Mann um Vertraulichkeit gebeten. „Niemand will sich angreifbar machen“, sagt Pfeil,
„und niemand von Kollegen als Weichei beschimpft werden“ (Seite 106).
Im Internet: www.spiegel.de
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I nterviews mit Größen der Showbranche sind zumeist berechenbar. Zum Ritual
A lpine Abfahrtsläufer stehen im Ruf, harte Männer zu sein. Sie springen schon mal
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In diesem Heft
Titel
Der schwäbische Milliardär
Adolf Merckle ist ein Opfer der Finanzkrise
und eigener Fehler ................................................. 60
Die Selbstmorde von Wirtschaftsgrößen
häufen sich ............................................................ 66
Steinbrücks Bank Seite 16
Die Teilverstaatlichung der Commerzbank hätte
vor einem halben Jahr noch niemand für möglich
gehalten, nun ist sie Realität. Sie markiert einen
neuen Höhepunkt in der Finanzkrise. Finanz-
minister Peer Steinbrück sah sich gezwungen
einzugreifen, sonst wäre die Fusion zwischen
Commerzbank und Dresdner Bank geplatzt –
mit unabsehbaren Folgen für den deutschen
Finanzplatz und die Kreditfinanzierung des deut-
schen Mittelstands. Doch die Konkurrenz murrt:
Sie befürchtet Nachteile im Wettbewerb gegen
Steinbrücks Staatsbank.
Deutschland
Panorama: Anklage gegen Althaus wahrscheinlich /
Terrorvideo wirbt um deutsche Islamisten /
Unionszwist um Bürgerbeteiligung in der EU ........ 11
Finanzkrise: Warum die Regierung
die Commerzbank teilverstaatlicht ........................ 16
Koalition: Vor allem die SPD profitiert politisch
vom zweiten Konjunkturpaket .............................. 20
Hessen: Selbst im Abgang verrechnet sich
Andrea Ypsilanti .................................................... 24
Wahlkampf: Union und SPD uneins über
nationale Gedenkveranstaltungen ......................... 26
Außenpolitik: Offener Brief von Außenminister
Frank-Walter Steinmeier an den künftigen
US-Präsidenten Barack Obama ............................. 28
Strafverfolger: Die Demontage
von Deutschlands bekanntester Anklägerin .......... 30
Bildung: SPIEGEL-Gespräch mit dem Berliner
Historiker Heinz-Elmar Tenorth über faule
Professoren und das Vermächtnis des preußischen
Reformers Wilhelm von Humboldt ........................ 34
Gesundheit: In städtischen Problemvierteln
herrscht akuter Mangel an Kinderärzten ................ 38
Justiz: Der Täter-Opfer-Ausgleich wird
viel zu wenig genutzt ............................................ 40
Commerzbank in Frankfurt am Main
Die zwei Gesichter des Adolf Merckle
Seite 60
Er war einer der reichsten Deut-
schen, zuletzt hatte er fast nichts
mehr und nahm sich das Leben: Der
Unternehmer Adolf Merckle ist ein
Opfer der Finanzkrise – und ei-
gener Fehler. Aus dem Nichts hatte
er ein weitverzweigtes und kaum
zu durchschauendes
Milliarden-Imperium
aufgebaut. Aber er
hatte es mit Schul-
den überfrachtet. Als
die Kurse fielen und
Banken drängten,
suchte der Milliardär
den Freitod.
Gesellschaft
Szene: Komplizierte Dreharbeiten mit
Trickfiguren / Neues Euro-Lotto verspricht
gigantische Jackpots .............................................. 44
Eine Meldung und ihre Geschichte –
warum die Armen von Mailand
auf den Geschmack von Kaviar kamen ................. 45
Geldanlagen: Wie Bankberater
das Vertrauen der Kundschaft verlieren ................ 46
Ortstermin: Der sächsische
Skihelmhersteller Casco und sein
Geschäft mit der Sicherheit ................................... 51
Merckle
Ort des Freitods in Blaubeuren
Medien
Trends: ARD-Anstalten rechnen mit hohen
Überschüssen / Kinobetreiber lenken ein .............. 52
Fernsehen: Vorschau / Rückblick ........................ 53
Pressefreiheit: Im Gaza-Krieg sperrt Israel
die Weltpresse aus ................................................. 54
„Neue transatlantische Agenda“ Seite 28
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bietet dem gewählten US-Präsiden-
ten Barack Obama „Kooperation in einer ganz neuen Intensität“ an. In einem offe-
nen Brief plädiert Steinmeier im SPIEGEL für einen „engen Schulterschluss zwischen
den USA und Europa“ – und kündigt deutsche Hilfe für den Irak an.
Wirtschaft
Trends: Cromme-Gehalt sorgt für Ärger /
Staatssekretär wird Staatsbanker / Kosten für
Kurzarbeit explodieren / Lufthansa will
in Italien angreifen ................................................ 58
Banken: Ausgerechnet die staatlichen
Landesbanken nutzen
die Vorteile von Steueroasen ................................. 70
Industrie: Interview mit BDI-Präsident
Hans-Peter Keitel über die Krise
und staatliche Milliardenprogramme ..................... 72
Energiepolitik: Der russisch-ukrainische
Gaskrieg offenbart die Ratlosigkeit
der Europäer .......................................................... 74
Konzerne: Die Ungewissheit über
den Gesundheitszustand von
Unternehmenschef Steve Jobs verunsichert
die Apple-Anhänger .............................................. 79
Der Preis des Ruhms Seite 30
Die Razzia bei Post-Chef Klaus Zumwinkel hat sie
zur bekanntesten Staatsanwältin Deutschlands ge-
macht – umso tiefer ist nun der Fall der Margrit
Lichtinghagen, die kurz vor Prozessbeginn von ih-
rer eigenen Behörde demontiert wurde. „Dass ich
den Fall Zumwinkel übernommen habe, war der
größte Fehler meines Lebens“, sagt Lichtinghagen
und sieht sich als Neid-Opfer ihrer Vorgesetzten.
Zumwinkel, Lichtinghagen (im Februar 2008)
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Ausland
Panorama: Obamas große Party am 20. Januar /
Der Zorn der Nachbarn auf Brasilien .................... 80
Nahost: Krieg ohne Sieg ...................................... 82
Außenministerin Zipi Livni über den Krieg in
Gaza und die Chance auf einen Waffenstillstand ... 84
Irans Außenminister Manutschehr Mottaki
über den Einfluss Teherans in der Region ............. 86
US-Experte Martin Indyk über Grundzüge
einer Nahostpolitik für Barack Obama .................. 88
Justiz: Beispiel Uganda – der Traum von
globaler Gerechtigkeit ........................................... 92
Verbrechen: Der Mordprozess von Perugia ........ 100
Global Village: Ein Ex-Gangster soll
kambodschanische Straßenkinder retten ............. 103
Journalisten außerhalb des Gaza-Streifens, israelische Bombentreffer
Sport
Szene: Doping unter Freizeitsportlern /
Siebenjähriges Schach-Wunderkind aus Indien .... 105
Ski alpin: Abfahrtsläufer klagen über zu
gefährliche Strecken ............................................ 106
Fußball: Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise
auf die englische Premier League ........................ 109
Drama um Gaza Seiten 54, 82 bis 88
Bei Israels Feldzug gegen Hamas-Terroristen starben bislang rund 800 Menschen:
viele Frauen, Kinder, Alte – ein Gemetzel mit wenigen Zeugen, denn die Israelis
lassen keinen Reporter in den Gaza-Streifen. Unterdessen verhandeln Politiker
weltweit über Wege zum Frieden. Doch die Fronten sind hart: Teherans Außen-
minister Manutschehr Mottaki stellt sich im SPIEGEL-Interview hinter die von Iran
unterstützte Hamas; Zipi Livni, seine Gegenspielerin in Jerusalem, droht: „Unser
Krieg ist noch lange nicht vorbei.“ Und Martin Indyk, der Ex-Botschafter der USA
in Israel, kündigt an, Barack Obama werde „unverzüglich nach Amtseinführung“
die Initiative im Nahen Osten ergreifen.
Wissenschaft · Technik
Prisma: Papierhaus für die Dritte Welt / Die
Legende von der Wintermütze ............................ 110
Geschichte: Giftanschlag beim Bankett –
der Leichnam des berühmten Astronomen
Tycho Brahe soll exhumiert werden ..................... 112
Medizin: Wie hilfreich sind Bewertungen
von Ärzten im Internet? ....................................... 115
Elektronik: Riesentastaturen, Pillen-Handys
und Computerspiele gegen Alzheimer –
Hightech für die Alten ......................................... 116
Gegendarstellung .............................................. 117
Psychologie: Interview mit dem Publizisten
Malcom Gladwell über das Geheimnis
erfolgreicher Menschen ........................................ 118
Gefährliches Spektakel
Seite 106
Kultur
Szene: Deutschsprachige Titel auf dem
Buchmarkt am meisten gefragt / Gewalt, Krieg
und Krisen – eine Ausstellung von
Gegenwartskünstlern über die Extreme
der sechziger Jahre .............................................. 121
Kino: Grandiose Verfilmung des Ehedramas
„Zeiten des Aufruhrs“ von Richard Yates mit
Kate Winslet und Leonardo DiCaprio ................. 124
Literatur: In seinem Bestseller „Der Zorn der
Wölfe“ rühmt der chinesische Ex-Dissident
Jiang Rong den Willen zur Freiheit ...................... 127
Bestseller .......................................................... 128
Autoren: Die autobiografischen Texte
„Meine Preise“ aus dem Nachlass
des notorischen Schmähers Thomas Bernhard .... 129
Essay: Dirk Kurbjuweit über den Piraten-
Mythos und den Kampf
gegen die modernen Seeräuber ........................... 130
Stars: SPIEGEL-Gespräch mit der
Schauspielerin Angelina Jolie über Mütter und
ihren neuen Film „Der fremde Sohn“ ................. 132
Nahaufnahme: Wie der junge Musiker
Nils Mönkemeyer als
Bratschist Karriere machen will ........................... 135
Skirennen wie die Hahnenkamm-
Abfahrt in Kitzbühel sind gefähr-
liche Spektakel. Immer wieder
kommt es auf den vereisten Steil-
hängen zu schlimmen Unfällen. Un-
ter den Läufern wächst die Wut,
weil sie glauben, die Veranstalter
spielten bewusst mit ihrem Leben.
Rennläufer
Wiederentdeckung eines Autors Seite 124
Der US-Schriftsteller Richard Yates,
unerbittlicher Chronist der amerika-
nischen Mittelschicht, war fast verges-
sen. Doch nun wurde sein Roman
„Zeiten des Aufruhrs“ mit Starbeset-
zung verfilmt – der erste gemeinsame
Auftritt von Leonardo DiCaprio und
Kate Winslet seit „Titanic“.
Briefe ..................................................................... 6
Impressum, Leserservice ................................ 136
Register ............................................................. 138
Personalien ........................................................ 140
Hohlspiegel /Rückspiegel ................................ 142
Titelbild: Foto Jürgen Kirschner / Action Press
Szene mit DiCaprio, Winslet
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Briefe
„Mrs. Obama ist nicht Obamas
bester Mann, sie ist die starke Frau
an seiner Seite. Sie ist Mutter von
zwei Töchtern und offenbar top
ausgebildet. Neben jedem starken
Mann steht eine starke Frau.“
weit gelungen, was auch die derzeitigen
kriegerischen Auseinandersetzungen zwi-
schen den Israelis und den Palästinensern
zeigen.
Obernburg (Bayern)
Karl Heinz Neeb
Positiv an Obama war für mich bisher
vor allem, dass er es überhaupt geschafft
hat, die Aufmerksamkeit wieder auf die
Politik zu lenken und damit viele Leute zu
mobilisieren. Das könnte schon der wich-
tigste Effekt sein, dass die Menschen sich
wieder mehr engagieren und es nicht im-
mer nur heißt: „Ach, die da oben, der
Staat, die Politiker machen doch eh, was
sie wollen.“
Hamburg
SPIEGEL-Titel 2/2009
Petra Höbich-Wagner aus Stuttgart zum Titel „Obamas bester
Mann – Machtwechsel in Amerika: Ein Präsidentenpaar und seine
Vision von einer besseren Welt“
Bianca Wibbeke
SPIEGEL ONLINE Forum
ten einen Besuch abgestattet. In der Tat –
mehr kann es nicht gewesen sein.
Köln
Weltweiter Weckruf
Nr. 2/2009, Titel: Obamas bester Mann –
Machtwechsel in Amerika: Ein Präsidentenpaar und
seine Vision von einer besseren Welt
Jutta Ackermann
Mit diesem glattgebügelten Bild wie von
einem Hochzeitsfotografen, die Augen
verklärt in die Weiten der irdischen Sphä-
ren blickend, die zu erlösen sind, top-
pen Sie noch den allgemeinen Trend. Der
Titel „Obamas bester Mann“ stört natür-
lich ein wenig. Mein Vorschlag wären die
Worte einer Radio-Journalistin: „ … dann
im Januar der Kommende – Barack Oba-
ma“. Dank der gegenwärtigen Krisen
und außergewöhnlichen „Verdienste“ ei-
nes George W. Bush leben auch wir of-
fensichtlich in einer Zeit der Messias-
erwartung.
Mehlbach (Rhld.-Pf.)
Ihrem Redakteur Klaus Brinkbäumer
Dank für den brillanten Report über Prä-
sident Barack Obama und seine First Lady
Michelle. Für beide wird es schwer werden,
ihre „Vision von einer besseren Welt“ in
Schon bevor er zum Präsidenten gewählt
wurde, habe ich meinen Freunden gesagt:
„Love & Soul is moving into the White
House“. Und Ihr wunderbar geschriebe-
ner Artikel beweist diese kleine Prophe-
zeiung. Now let’s hope that peace will pre-
vail on earth!
Villach (Österreich) Robert Christian Jesse
Sind die Herren der SPIEGEL-Redaktion
(und die Damen?) immer noch der An-
sicht, es sei für Frauen das höchste Lob,
zum „Mann“ erklärt zu werden? Quasi als
Adelstitel? Sie irren!
Hannover
Jürgen Stolte
Brunhild Müller-Reiß
Ich hoffe und wünsche den beiden, dass sie
sich von den hohen Erwartungen nicht zu
sehr unter Druck setzen lassen und trotz
der gewaltigen Herausforderungen ihre
Kräfte bewahren. Ich empfinde es jeden-
falls als sehr positiv, zwei so intelligente
und – nach allem Anschein – eher liberal
und nüchtern-sachlich denkende Men-
schen im Weißen Haus zu wissen. Die Zeit
der Hillbillys, religiösen Eiferer und Haus-
mütterchen ist vorbei.
Bad Aibling (Bayern)
Verschonen Sie uns doch zumindest vor-
erst mit der zuweilen schon peinlichen
„Obamaritis“. Der Worte sind jetzt genug
gewechselt. Der Mann soll erst mal seinen
Job antreten und zeigen, was er zu leisten
vermag. Erst dann ist es unter Umständen
vielleicht auch angebracht, Hymnen zu
singen.
Neu-Ulm (Bayern)
Monika Muggli
SPIEGEL ONLINE Forum
Günter Ebert
Die Obamas im Wahlkampf 2008
Gewaltige Herausforderungen
Helmut Schmidt, den ich sehr schätze,
meinte einmal: „Wer Visionen hat, sollte
zum Arzt gehen!“ Ich denke, Obama wird
das nicht tun, sondern seine Vision von ei-
ner besseren Welt (vor)leben. „Yes, we
can!“ könnte dann zum weltweiten Weck-
ruf werden!
Hargesheim (Rhld.-Pf.)
Einige Sätze in Ihrem informativen Artikel
haben mich sehr nachdenklich gemacht:
„Der Vater strafte nie, er sagte nur: ‚Ich bin
so enttäuscht.‘“ Heute sagen beide Oba-
mas, dass sie ihre Kinder auch so erziehen
und dass sie sogar die Mitarbeiter so moti-
vieren. Ohne Geschrei, einfach mit einem
die Realität umzusetzen. Für die USA mag
ihnen das gelingen, doch für die „globale
Welt“ dürfte ihr Charisma nicht ausrei-
chen; denn auch Jesus Christus ist dies mit
seiner Lehre der Nächstenliebe nicht welt-
Jutta Breun
In Anbetracht der großen Hoffnungen und
hohen Erwartungen, die wir alle mit dem
bevorstehenden Wechsel in Amerika ver-
binden, möge uns der SPIEGEL in Zukunft
bitte mit solchen seichten Geschichten im
Stil von „Bunte“, „Gala“ und Rosamunde
Pilcher verschonen. Laut „Hausmittei-
lung“ hat der Autor der Titelgeschichte 25
Wahlkampfreden gehört, war bei Presse-
konferenzen zugegen und hat dem Friseur
des zukünftigen amerikanischen Präsiden-
Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE
• Titel Steckt die deutsche Wirtschaftselite in
einer Glaubwürdigkeitskrise?
www.spiegel.de/forum/Wirtschaftselite
• Nahost Soll der internationale Druck auf Israel erhöht
werden? www.spiegel.de/forum/Nahostkonflikt
• Gaskrise Ist Russland als Energielieferant noch
verlässlich? www.spiegel.de/forum/Gaskrise
6
der spiegel
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