Der Spiegel 2009 20.pdf

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Das Prinzip Gier
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Dachzeile
DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
11. Mai 2009
Betr.: Merkel, Preise, Folter
story‘, was?“, sagte sie, als SPIEGEL-Reporter Alexander Osang, 47, und der Foto-
graf Andreas Mühe, 29, sie vergangenen Mittwoch im Kanzleramt trafen. Über mehre-
re Wochen hatten beide die Regierungschefin auf Veranstaltungen im In- und Ausland
begleitet, und Osangs Verbindung zu Merkel reicht noch weiter zurück: Er porträtierte
sie bereits im Jahr 2000 für den SPIEGEL. Zu jener Zeit trug Merkel eine andere Frisur,
andere Kostüme und fuhr ganz allein mit dem ICE durchs Land. Heute wird jeder Meter,
den sie in der wirklichen Welt läuft, von Sicherheitsleuten und Vorabkommandos
kontrolliert. „Sie lebt ständig hinter einer dicken Glaswand“, sagt Osang (Seite 38).
(SPIEGEL 47/2008) sorgte für großes Aufsehen – vorigen Freitag wurde sie von der
Jury des renommierten Henri-Nannen-Preises als beste Dokumentation des Jahres aus-
gezeichnet. Beat Balzli, 43, Jochen Brenner, 31, Klaus Brinkbäumer, 42, Ullrich Fichtner,
44, Hauke Goos, 43, Ralf Hoppe, 49, Frank Hornig, 39, und Ansbert Kneip, 47, recher-
chierten die globalen Finanzströme und montierten sie zu einem Erklärstück, das die
komplizierten Ursachen der Weltkrise erhellt. Als beste Reportage wurde das Porträt
Kneip, Fichtner, Thimm, Hornig, Leinemann, Brinkbäumer, Balzli, Brenner, Hoppe, Goos
„Rolf, ich und Alzheimer“ (SPIEGEL 26/2008) der SPIEGEL-Redakteurin Katja Thimm,
40, prämiert; sie erzählt darin die Leidensgeschichte zweier Paare. Für sein Lebenswerk
wurde der SPIEGEL-Autor Jürgen Leinemann, 72, fast vier Jahrzehnte lang ein wacher
Beobachter der politischen Elite, ausgezeichnet, die Jury lobte die „analytische Schärfe“
und die „sprachliche Brillanz“ seiner Politikerporträts und seinen Beitrag zur politischen
Kultur in Deutschland. Die Titelgeschichte „Das Kapital-Verbrechen“ erhält zusätzlich
den Herbert-Quandt-Preis für herausragende Wirtschaftsberichterstattung. Das Preisgeld
von 15 000 Euro stiften die Redakteure der „Arbeitsgemeinschaft KZ Stöcken“, die
gemeinsam mit den letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Erinnerungsarbeit
leistet. Die Häftlinge dieses Lagers waren zur Arbeit in dem ehemaligen Quandt-Werk
AFA (später Varta) in Hannover-Stöcken gezwungen worden.
Schlafentzug, die körperliche Gewalt, das Waterboarding, bei dem der Gefolterte
glaubt zu ertrinken: Die Methoden waren perfide durchdacht – allerdings nicht von der
CIA. Die SPIEGEL-Redakteure John Goetz, 46, und Britta Sandberg, 46, recherchier-
ten, wie der US-Geheimdienst ausgerechnet beim dunkelsten Kapitel der Bush-Jahre
Outsourcing betrieb und zwei externe Psychologen mit der Ausarbeitung des Folter-
programms und seiner Überwachung beauftragte – gegen Tageshonorar. Die SPIEGEL-
Leute sprachen mit ehemaligen Arbeitskollegen der beiden, mit Air-Force-Angehörigen
und mit dem Anwalt des Qaida-Gefangenen Abu Subeida. „Selten konnte man die
Genese der Foltermethoden so genau rekonstruieren“, sagt Sandberg (Seite 120).
Im Internet: www.spiegel.de
der spiegel
20/2009
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A ngela Merkel begrüßte ihre Besucher wie alte Bekannte. „Ach, die ,never ending
D ie Titelgeschichte „Das Kapital-Verbrechen“ über die Ursachen der Finanzkrise
B ei der Folter von Terrorverdächtigen überließ die CIA nichts dem Zufall. Der
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In diesem Heft
Titel
Die Gier nach Profit – warum der Kapitalismus
nicht reformierbar ist ....................................... 96
Frustrierte Kämpfer vor Somalia
Seite 24
Streit zwischen Ministern, komplizier-
te, sich widersprechende Befehlsketten,
Eifersucht und Abneigung zwischen
Bundeswehr und Polizei, mangelhafte
Ausrüstung – die politische Nachbe-
reitung der abgesagten GSG-9-Geisel-
befreiung vor der Küs-
te Somalias offenbart
schwerwiegende Män-
gel bei der Planung und
Durchführung gefähr-
licher Kommando-Ope-
rationen im Ausland. In
Berlin hat die Suche
nach Lehren aus dem
Debakel begonnen.
Die Bundesregierung drängt auf
Konsolidierung der Landesbanken / Berliner
Ex-SPD-Abgeordnete fordert Aufstand
gegen Wowereit / Die erstaunlichen
Grundstücksgeschäfte der Adenauer-Enkel ...... 19
Sicherheitspolitik:
Die Befreiungsaktion
vor Somalia scheiterte auch am Kleinkrieg
der Behörden ................................................... 24
Bundespräsident:
SPIEGEL-Gespräch mit
Gesine Schwan über Pannen ihrer
Kandidatur und die Gefahr einer explosiven
Stimmung in der Bevölkerung .......................... 30
Außenpolitik:
Nimmt Deutschland neun
uigurische Guantanamo-Häftlinge auf? ............ 36
Karrieren:
Die Welt der Angela Merkel .......... 38
GSG-9-Einheit, Jung
Interview mit Luxemburgs Premier
Jean-Claude Juncker über
europäische Steueroasen und
Attacken aus Deutschland ................................ 51
Strafjustiz:
Sterbehilfe vor Gericht ................. 52
Schwan setzt auf Die Linke Seite 30
Die SPD-Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin,
Gesine Schwan, sieht nach wie vor Chancen, Horst Köhler
als Staatsoberhaupt abzulösen. Dabei setze sie auch auf
die Linkspartei, so Schwan im SPIEGEL-Gespräch.
SPD-Zank um die Neuregelung
von Spätabtreibungen ...................................... 55
Königshäuser:
Bitterer Erbstreit unter
Nachkommen von Kaiser Wilhelm II. .............. 56
Bildung:
Schicksalsfrage Gymnasium –
immer öfter widersetzen sich Eltern den
Empfehlungen der Lehrer ................................ 58
Schwan
Konflikt zwischen dem Hessischen
Rundfunk und „Zapp“ / Guildo Horn über
das Elend des Eurovision Song Contest ............ 60
Fernsehen:
Vorschau ...................................... 61
Journalismus:
Volkswagen: Notruf aus Zuffenhausen Seite 66
Es schien der cleverste Deal der jünge-
ren Industriegeschichte zu sein: Der
kleine Sportwagenbauer Porsche wollte
den Riesen VW übernehmen. Jetzt ist
Porsche in Not. Die Schulden drücken,
die Banken drängen. Helfen kann nur
das Ziel der Übernahmeattacke: der
Volkswagen-Konzern.
Wie Leser ihre Zeitung
selbst machen könnten ..................................... 62
Hypo Real Estate steht bei der KfW
in der Kreide / Bezüge des TUI-Chefs sollen
überprüft werden / Gewerkschaftsstiftung
muss sparen ..................................................... 64
Konzerne:
Wie Porsche-Chef Wiedeking die
Übernahmeschlacht gegen VW verlor .............. 66
Autoindustrie:
Opel zwischen
Fiat und Magna ................................................ 70
Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg
über den Kampf um deutsche Arbeitsplätze .... 70
Landesbanken:
Porsche
SPIEGEL-Gespräch mit
WestLB-Chef Heinz Hilgert über die schwierige
Neuordnung der deutschen Finanzindustrie ..... 74
Handel:
Silvio sonderbar Seite 116
Italiens mächtigster Mann ist in die
Defensive geraten. Silvio Berlusconis Ver-
hältnis zu einer 18-Jährigen bringt ihn
unter Druck – vor allem zu Hause. Seine
Ehefrau Veronica Lario will sich scheiden
lassen, weil ihr Mann „mit Minderjähri-
gen verkehrt“. Der Vatikan kritisiert das
Verhalten des Ministerpräsidenten als
„sonderbar, exzessiv“. Der aber sieht kei-
nen Grund zur Reue: „Ich bin so.“
Schwere Vorwürfe gegen Jeans-
Lieferanten der Metro AG in Bangladesch ....... 78
Affären:
Der Abschlussbericht zu
den Daten-Spitzeleien der Bahn bedroht
auch Ex-Chef Mehdorn .................................... 93
Wie die Flüge zum Mond das Leben
der Astronauten verändert haben /
Warum Schüler mit GPS überwacht werden .... 94
Eine Meldung und ihre Geschichte – warum ein
70-jähriger Rentner zum Verbrecher wurde ..... 95
Ortstermin:
Eine Angestellte, deren Firma
pleiteging, soll ihr Gehalt zurückzahlen .......... 110
Berlusconi, Ehefrau Lario
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der spiegel
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Deutschland
Panorama:
Europa:
Bundestag:
Medien
Trends:
Wirtschaft
Trends:
Gesellschaft
Szene:
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Vertrauliche Gutachten stellen
die Fehmarn-Belt-Brücke in Frage /
Die verschütteten Kinder des großen Bebens
von Sichuan / Ankara verteidigt
Anatoliens „Dorfschützer“ .............................. 113
Italien:
Foltern im CIA-Auftrag ......................... 120
Diplomatie:
Berlusconis Rosenkrieg ...................... 116
Spannungen zwischen den USA
und Israel ........................................................ 123
Kasachstan:
Die Geschäfte
der Familie Nasarbajew .................................. 124
Global Village:
Ein Erfinder will mit
Plastikbauteilen die Welt
von der Obdachlosigkeit befreien ................... 128
Sponsoren des Handball-Bundesligisten
THW Kiel drohen mit Rückzug / US-Rennserie
für Kinder ab acht ........................................... 131
Doping:
Demonstration am 1. Mai
BECKER + BREDEL / ACTION PRESS
Magere Jahresbilanz der Nationalen
Anti-Doping-Agentur ..................................... 132
Fußball:
Seite 96
57 Prozent der Deutschen sorgen sich um ihre wirtschaftliche Zukunft. Den einen
droht die Entlassung, die anderen machen schon wieder 25 Prozent Rendite – das ver-
schärft die Debatten darüber, wie Kapitalismus ohne Gier funktionieren kann.
Der nierentransplantierte Profi
Ivan Klasniƒ klagt gegen
seinen Ex-Verein Werder Bremen ................... 135
Zweifel am Nutzen des Grippemittels
Tamiflu / Archäologen entwerfen
ein Phantombild des Feldherrn Varus ............. 136
Computer:
Das Mathe-Genie
Stephen Wolfram fordert mit seiner
Wissensmaschine Google heraus .................... 138
Medizin:
Obama nimmt Israel in die Pflicht
Seite 123
Ist das Entfernen von Lymphknoten
bei Krebsoperationen sinnlos? ........................ 140
Geschichte:
Präsident Obama will den
Friedensprozess im Nahen
Osten wiederbeleben. Dazu
nimmt er Israel stärker als
bisher in die Pflicht: Als
Erstes soll das Land seine
Atomwaffen internationaler
Kontrolle unterwerfen. Je-
rusalem unter dem rechten
Premier Netanjahu reagiert
empfindlich, die amerika-
nisch-israelischen Beziehun-
gen sind gespannt.
Die grausamen
Schau-Hinrichtungen der Antike .................... 142
Verkehr:
50 Stundenkilometer ohne Helm und
Gurt – die neuen Elektrofahrräder ................. 144
Die neue Dan-Brown-Verfilmung
„Illuminati“ / Eröffnung des Münchner
Museums Brandhorst ...................................... 146
Festspiele:
Beim wichtigsten Filmfestival der
Welt zeigt sich die Krise des Autorenkinos ..... 148
Humor:
Interview mit dem britischen
Komiker Michael Palin über Witze in
schweren Zeiten .............................................. 151
Literatur:
Obama an der Klagemauer 2008
Die Spionagetätigkeit des deutschen
Schriftstellers Walter Kempowski ................... 152
Bestseller
..................................................... 153
Orakel des Weltwissens
Der Frankfurter Philosophie-
Professor Martin Seel über den Boom der
Lebenshilfe-Ratgeber ...................................... 154
Zeitgeschichte:
Seite 138
Die neuartige Wissensmaschine Wolfram Alpha soll Antworten auf alle Sachfragen ge-
ben. Der Zauber beruht auf einem umfangreichen Fundus handverlesener Fakten –
und den Rechenkünsten des exzentrischen Mathematikers Stephen Wolfram.
Interview mit dem
Holocaust-Überlebenden Thomas Blatt über
das Vernichtungslager Sobibór und
das Verfahren gegen den mutmaßlichen
SS-Schergen John Demjanjuk ......................... 158
Avantgarde:
Junge deutsche Musiker
holen die E-Musik des 20. Jahrhunderts in
den Pop hinein ................................................ 160
Nahaufnahme:
Zukunftsangst in Cannes S. 148
Vor dem am Mittwoch startenden Filmfestival in Cannes,
zu dem auch die schöne Penélope Cruz erwartet wird,
klagt die Kinobranche über miese Umsätze – und über
die künstlerische Krise des Autorenfilms.
Das Modelabel
„36 Boys“ vermarktet den Mythos
einer Kreuzberger Gang ................................. 162
............................................................... 10
Impressum, Leserservice
........................... 164
......................................................... 166
Personalien
................................................... 168
Hohlspiegel /Rückspiegel
Cruz
........................... 170
Titelbild:
Illustration Jean-Pierre Kunkel für den SPIEGEL
der spiegel
20/2009
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Ausland
Panorama:
USA:
Sport
Szene:
Die Kapitalismus-Debatte
Wissenschaft · Technik
Prisma:
Kultur
Szene:
Essay:
Briefe
Register
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Briefe
SPIEGEL-Titel 19/2009
„Ist das Virus nun gefährlich oder nicht,
so konkret möchten es alle am liebsten
haben. Genauer ging es aber nicht.
Man wusste anfangs zu wenig über
Virulenz und Infektiosität des Erregers.
Insofern bleibt zu resümieren, dass wir
Glück hatten, dass der ‚worst case‘ nicht
eingetreten ist. Vielleicht war das wahr-
scheinlich, aber keinesfalls zwangsläufig.“
Dr. Oliver Bannach aus Düsseldorf zum Titel „Das Welt-Virus –
Wie gefährlich werden die neuen Grippe-Erreger?“
Der H1N1 könnte prinzipiell ein globaler
Killer werden. Bestimmt wird uns der Vi-
rus im Rahmen der Grippevorsorgeimp-
fung 2009 wieder begegnen. Dann sollte
man die Bevölkerung beinahe zum Impfen
zwingen. Die Reaktion von WHO bis Me-
xiko und auch die der Medien war deshalb
okay. Es hätte aber noch mehr Aufklärung
zu Hygiene und Pandemie-Notfallplänen
gehört. Die ganzen Hinterwäldler, die
die Gefahren der Viren nicht begreifen,
sind eigentlich nicht geistig tauglich fürs
21. Jahrhundert.
Weinheim (Bad.-Württ.) Ralf Kellerbauer
SPIEGEL ONLINE Forum
Idealer Nährboden
Nr. 19/2009, Titel: Das Welt-Virus – Wie gefährlich
werden die neuen Grippe-Erreger?
Wieder wird ein relativ harmloses Infek-
tionsgeschehen künstlich bis zur Pandemie-
Hysterie aufgebauscht. Die Ursache der Er-
krankungen findet dagegen keine Beach-
tung. Sie könnte in der Massentierhaltung
liegen. Diese wird uns auch in Zukunft neue
Varianten der Influenza bescheren, da die
Falls Wayne Marasco tatsächlich beabsich-
tigen sollte, mit der Injektion eines mensch-
lichen Antikörpers einen dauerhaften Schutz
gegen Grippe aufzubauen, so ist er auf dem
Holzweg. Dieser Antikörper kann sicher
vielen bereits Erkrankten das Leben ret-
ten, aber ganz sicher nicht dauerhaft vor
Neuinfektionen schützen. Dazu bedarf es
der Impfung mit dem gentechnisch gewon-
nenen Antigen, also dem H-Protein-Stiel.
Bad Honnef
Das schnelle Reagieren auf die Schweine-
grippe ist zu begrüßen. Gesundheitspo-
litisch ist jedoch nicht nur eine effizient
reagierende Seuchenkontrolle gefragt,
sondern auch eine präventive Strategie.
Dabei muss der industriellen Massentier-
haltung mehr Aufmerksamkeit gewidmet
werden. Das Zusammenpferchen von
Zehntausenden Tieren auf engstem Raum
bietet der Entstehung von neuen Influen-
za-Viren beste Bedingungen, und die poli-
tische Antwort darauf kann nicht nur dar-
in bestehen, mit Meldepflichten, Isolier-
stationen und Tamiflu auf den nächsten
Ausbruch zu warten.
Dachau (Bayern)
Elmar Hoffmeister
Ganz anders als im Frühjahr 2006, als auf
Rügen Schwäne an der Vogelgrippe veren-
deten, halten sich die Medien dieses mal an-
genehm zurück. Funk und Fernsehen brach-
ten damals tagelang Sondersendungen.
München
Karlheinz Wolf
Dr. Joseph Kuhn
Nur eine einzige Konsequenz
Nr. 18/2009, Essay: Foltern für Amerika
Anstatt realistische Aufklärung zu betrei-
ben, wird versucht, die Bevölkerung in Pa-
nik zu versetzen. Man könnte fast meinen,
die „Alarmstufe“ 5 käme unseren Politi-
kern gerade recht, um Versammlungsver-
bote auszusprechen und die Bevölkerung
unter Druck zu setzen.
Gelnhausen (Hessen)
Sebastian Neuber
SPIEGEL ONLINE Forum
Polizistinnen in Mexico City
Prinzipiell ein globaler Killer
Der Beitrag war überaus informativ und
regt zu der Überlegung an, ob der Begriff
„Demokratie“ nicht neu definiert werden
sollte. Amerikas Schandtaten werden mit
hoher Wahrscheinlichkeit nie geahndet.
Falls doch, geschieht es wie die „Aufar-
beitung“ der Kriegsverbrechen in My Lai,
Vietnam: alles nicht nach rechtsstaatlichen
und demokratischen Grundsätzen.
Berlin
Viren bei den durch unnatürliche Stallhal-
tungen extrem immungeschwächten Tieren
einen idealen Nährboden finden. Die Me-
dienkampagne lenkt von den wirklichen Ge-
genwartsproblemen wie dem Hunger, dem
Millionen Menschen zum Opfer fallen, ab.
Stelle (Nieders.) Eckard Wendt
AG f. artgerechte Nutztierhaltung
Frank Künzel
Man hat Schwein, wenn man sich die Grip-
pe nicht einfängt und von sich sagen kann,
man fühle sich sauwohl. Als Menetekel al-
lemal gelten soll dieser Krankheitsherd,
denn das nächste Mal könnte uns eine ech-
te Pandemie „(schweine-)teuer“ zu stehen
kommen!
Bozen (Italien)
Der hervorragenden Analyse von Thomas
Darnstädt ist wenig hinzuzufügen. Insbe-
sondere die Grundaussage des Amerikaners
Robert Jackson, dass Unrecht auch Unrecht
sein kann, wenn die Machthaber es zu Recht
erklärt haben, lässt nur eine einzige Konse-
Thomas Malfertheiner
Die plötzlich überall gleichlautende panik-
artige Berichterstattung über die Gefahr
einer „Schweinegrippe“-Pandemie ist doch
wohl nichts anderes, als eine weltweit von
den Konzernen Hoffmann-La Roche, Gla-
xoSmithKline und anderen finanziellen
Nutznießern inszenierte Kampagne zum
Verkauf beziehungsweise zur Erneuerung
der Bestände der Grippemittel Tamiflu und
Relenza.
Köln
Weltwirtschaftskrise – in welcher Gesellschaft
wollen wir leben? www.spiegel.de/forum/Gesellschaft
• Bildung
Eltern oder Lehrer –
wer soll über die weiterführende Schule entscheiden?
www.spiegel.de/forum/Schule
• Italien
Berlusconi und die Frauen – stolpert der Regie-
rungschef über sich selbst? www.spiegel.de/forum/Italien
Dr. Erwin Esch
10
der spiegel
20/2009
Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE
• Titel
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin