Hildegard Rennert & Ilse Mau - Weihnachten im Walde.pdf

(593 KB) Pobierz
Weihnachten im Walde
Hildegard Rennert
Weihnachten
imWalde
Bearbeitet von Ilse Mau
Ein Mrchen - Entstanden in den 20er Jahren.
Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!
247054694.005.png 247054694.006.png
Mitten im Wald, versteckt zwischen Bschen und
Bumen, stand ein winzig kleines Haus. Es war ganz
aus rohem Holz gebaut, und auf seinem Dach
wuchs schnes grnes Moos. Schlingpflanzen
rankten sich an den Wnden hoch, und die Fenster
glnzten hell und freundlich hindurch. Vor der Tr
des Hauses stand kerzengrade eine kleine Tanne.
Dort wohnten der Zwerg Knurz und seine Frau
Knorra. Sie waren beide schon alt, sehr alt. Wie
alt, wu¦ten sie selber nicht mehr. Beide hatten
viele Runzeln im Gesicht, und der Zwergenmann
trug einen langen wei¦en Bart. Eines Morgens trat
der Zwerg Knurz vor seine Haustr. Er streichelte
die kleine Tanne, die er sehr lieb hatte, und fragte
freundlich: ÑGuten Morgen, kleine Tanne! Wie geht
es dir?"
247054694.007.png 247054694.008.png
Die Tanne antwortete: Ñ.In brauner Erde halt ich
mich fest, breite wie Arme die grnen st', ich
trage in jeder Jahreszeit frhlich mein grnes
Nadelkleid!"
ÑRecht so, liebe Tanne", sprach der Zwerg. Dann
blickte er nach dem Himmel, um zu sehen, wie das
Wetter wrde.
ÑKnorra", rief er in die Htte hinein, Ñich glaube,
wir mssen uns sputen und die letzten Vorrte
einsammeln, Sonst wird es dafr zu spt!" Frau
Knorra war schon bereit, sie hngte ihrem lieben
Mann eine gro¦e Tasche um, gab ihm einen Korb in
die Hand und warf sich selbst einen leeren Sack
ber die Schulter. ÑWir knnen gleich losgehen",
sagte sie.
So wanderte nun das Zwergenpaar durch den Wald,
hob hier Eicheln auf und dort Bucheckern, dann
kletterte der Zwergenmann flink und gewandt an
den Holunderstruchern und Ebereschen empor
und warf seiner Frau die schwarzen und roten
Beeren zu, die sie vorsichtig in den Korb legte. Am
wilden Rosenstrauch pflckten Sie rotleuchtende
Hagebutten.
247054694.001.png
Pltzlich sagte Knurz: ÑEi sieh' doch Frau, wen wir
da treffen!" Er nahm Frau Knorra bei der Hand
und eilte mit ihr nach einer kleinen Waldwiese, die
im hellen Morgensonnenschein lag. Dort spielten
zwei Rehkitze, und ein junger Hirsch stand dabei
und sah zu. Als Knurz und Knorra nhertraten,
hoben die Tiere ngstlich die Kpfe und wollten
davonspringen , als sie aber die Zwerge erkannten,
kamen sie zutraulich heran. ÑNein", rief Herr
Knurz, Ñwie gro¦ seid ihr Rehe geworden, Seit wir
euch zum letztenmal sahen! Und sieh nur, Knorra,
Springinsfeld, der Hirsch, trgt wahrhaftig schon
ein Geweih!"
Die Rehe lie¦en sich streicheln, und Springinsfeld,
der Hirsch, beugte den Kopf, um das Geweih
bewundern zu lassen. . . Er war sehr stolz darauf!
247054694.002.png 247054694.003.png
Dann gingen die Zwerge weiter, und berall hielten
sie reiche Ernte. ÑEs wird gut sein, wenn wir viel
Vorrte haben", sagte Frau Knorra. ÑIn den letzten
Jahren waren die Winter immer so hart und lang,
da¦ wir nie genug hatten, um die Gste zu
bewirten!" Was die Zwerge nmlich in Krben und
Taschen heimtrugen, das sollten spter alle die
Tiere haben, die in jedem Winter hungernd und
bittend ans Zwergenhaus kamen. Die vielen kleinen
Tiere, die im Sommer geboren werden, wissen noch
nichts vom harten Winter, von dem vielen Schnee
und dem Mangel an Futter.
Nicht alle sind solche Schlauberger wie die
Muschen und Hamster und Eichktzchen, die
tragen im Herbst soviel in die Kammern und
Nester, wie sie nur knnen. Aber fr die anderen
Tierkinder sorgt unser Zwergenpaar und bringt
daher den ganzen Reichtum des Waldes in seine
Wohnung. Zwerg Knurz und Frau Knorra hatten
deswegen eine weite Wanderung gemacht und
stapften nun schwerbeladen heimwrts. Pltzlich
machte Knurz: ÑPst!" und zog seine Frau hinter
einen Baum. - Er hatte Menschenstimmen gehrt,
nicht weit vom Baum fhrte ein Weg vorbei! ÑDa
kommen Kinder aus dem Dorf!
247054694.004.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin