Open LDAP Verzeichnisdienst (2002).pdf

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openLDAP Verzeichnisdienst
19. Oktober 2002
Version 1.0.9
getestet auf: SuSE Linux 7.3 / 8.0 / 8.1
Copyright (c) 2002 Roland Huber
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Verwendete Software für die Dokumenterstellung:
L Y X unter SuSE Linux
GNU Ghostscript
OpenOffice
Und natürlich eine Reihe anderer Applikationen
1
INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
Inhaltsverzeichnis
1 Grundsätzliches 3
1.1 Was ist openLDAP? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.2 Aufbau und Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.2.1 Organistationsorientierte DS-Struktur . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.2.2 Objektorientierte DS-Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.3 Konfigurationsdateien - die Basics . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1.3.1 Konfigurationsdateien des Servers - slapd.conf . . . . . . . . . . 7
1.3.2 Schemadateien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2 Der openLDAP Server 8
2.1 Grundkonfiguration des Servers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2.1.1 Allgemeine Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2.1.2 Details - die Datei /etc/openldap/slapd.conf . . . . . . . . . . . . 10
2.2 Starten des Servers und seine Logfiles . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.3 Server mit Daten füllen - die LDIF Dateien . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.4 Authentifizierungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
2.5 Rechte des LDAP Servers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.6 LDAP Browser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.7 Abschliessende Worte zum LDAP Server . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
3 Beispielanwendungen zu LDAP 19
3.1 Hardware - Bestandsaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.1.1 Ein eigenes Schema entwerfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.1.2 Das eigene Schema verwenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
3.2 Emailclients und LDAP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
4 Abschliessende Worte
26
2
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1 GRUNDSÄTZLICHES
Der folgende Artikel erklärt, wie man unter SuSE Linux den Verzeichnisdienst
openLDAP2v3 einrichtet, benutzt und administriert.
1 Grundsätzliches
LDAP (Lightweight Directory Access Protocol) entstand aus dem Standard X.500 oder
auch DAP genannt. LDAP wird deshalb auch als X.500 lite bezeichnet und entwickelte
sich zu einem offenen und weltweit eingesetztem Standard. Das ursprüngliche X.500
war lange Zeit die Referenz für Verzeichnisdienste, wurde dann aber aufgrund sei-
ner Komplexität und der Unfähigkeit mit TCP/IP zusammenzuarbeiten von LDAP ver-
drängt. Dennoch, LDAP ist in der Lage auf X.500 Verzeichnisse zuzugreifen, wenn
auch nicht mit dem vollen Funktionsumfang der von X.500 vorgegeben wurde.
Eine saubere Planung und Konfiguration des Einsatzes von openLDAP ist an sich
nicht ganz trivial. Meist empfinde ich es als sinnvoll zunächst eine Testkonfiguration ei-
nes bestimmten Services vorzunehmen (z.B. von Samba) und damit durch “schrauben”
an Parametern die Möglichkeiten auszuloten - bei LDAP sollte die Herangehenswei-
se anders erfolgen. Fragen tauchen auf wie: “ Was will ich mit dem Verzeichnisdienst
erreichen? ” “ Wie vereinfache ich die Administration? ” “ Wie strukturiere ich die Infor-
mation darin? ” “ Welchen Vorteil hat es für mein Environment?
Gleich loslegen ist bei einem Verzeichnisdienst also nicht angebracht, deshalb möch-
te ich hier kurz auf die Grundmerkmale des DS (für Directory Service = Verzeichnis-
dienst) eingehen und sowohl Vor- als auch Nachteile besprechen.
1.1 Was ist openLDAP?
Mit einer Grafik die den Verzeichnisdienst erläutern soll, leite ich diese Tour ein:
Bei einem Verzeichnisdienst handelt es sich um eine im Netzwerk verteilte Daten-
bank mit zugrundeliegendem Client/Server Prinzip. In einem Verzeichnisdienst kön-
nen jede Menge verschiedene Datenbestandteile vorhanden sein. Er dient also zum
festhalten von nahezu bliebigen Informationen, die verwendet werden können um ver-
schiedene Anwendungen oder Systeme zu konfigurieren, administrieren bzw. authen-
tifizieren.
3
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1.2 AufbauundFunktion
1 GRUNDSÄTZLICHES
Als Basis dient eine (evtl. im Netzwerk verteilte) Datenbank, deren unterschied-
liche Teile auch auf unterschiedlichen Servern gelagert werden können. Des weiteren
besteht die Möglichkeit die Datenbank oder Teile daraus zu replizieren und somit die
Ausfallsicherheit und Geschwindigkeit über WAN-Strecken hinweg zu erhöhen.
Auf die Informationen bzw. bestimmte, freigegebene Informationen kann von je-
dem Clientsystem im Netzwerk aus zugegriffen werden. Gerade daraus resultiert der
große Vorteil von einem Verzeichnisdienst. Client/Server Anwendungen wie z.B. das
Network File System (nfs) oder auch Mailserver können damit zentral administriert
werden und darüberhinaus durch denzentrale Administrationsrechte einer Enterprise -
Firmenstruktur gerecht werden.
Was aber unterscheidet einen Verzeichnisdienst von einer Datenbank wie myS-
QL ? Nun, der Unterschied ist oberflächlich betrachtet nicht einmal so groß. Bei beiden
handelt es sich um Datenbanken, in denen Daten abgelegt und diese wieder ausgelesen
werden. Im Gegensatz zu mySQL ist jedoch ein DS dahingehend optimiert, Suchvor-
gänge extrem schnell abzuschließen und die angefragten Daten dem Client zu übermit-
teln. Neue Einträge in den DS erfolgen jedoch wesentlich langsamer.
Was aber hat man von der doch oft recht mühseligen Konfiguration bzw. mehr noch,
der Vorbereitung?
Zu nennen sind da einige Punkte. Zum Beispiel können Benutzerlisten einer Or-
ganisation im LDAP - Verzeichnis gehalten werden - der DS kann nun von jedem
LDAP-kompatiblen Programm oder Daemon abgefragt werden, der Informationen dar-
aus benötigt. Und es können wirklich alle erdenklichen Arten sein - beginnend beim
Einstellungsdatum einer Person bis hin zu Konfigurationsdaten von Servern, Datencen-
tern oder Serverfarmen.
Besonders herauszustellen ist hier die Möglichkeit des Dienstes als Authentifizie-
rungssystem. Aktuell wird das System häufiger zum zentralen Usermanagement be-
nutzt als für andere Dinge. Durch openLDAP ist es möglich Benutzern einheitliche
Logins Netzwerkweit zu gewährleisten - sowohl bei Konsolen-Logins, IMAP-Server
als auch Fileservern (z.B. NFS). Der Administrator freut sich zudem auf ein wesent-
lich vereinfachtes Benutzerhandling. Ein einfaches Benutzerhandling wiederum redu-
ziert die Fehlerträchtigkeit eines Systems.
1.2 Aufbau und Funktion
Im Folgenden werde ich den Verzeichnisdienst (english: Directory Service) weiterhin
schlicht als DS bezeichnen.
Den Aufbau einer DS-Datenbank kann man sich als baumartige Struktur vorstellen.
Von der Wurzel (engl. root) aus gliedert sich der Baum auf. Darunter können also
jeweils weitere Strukturen bzw. Unterstrukturen ergänzt werden. So ist es möglich mit
dem DS eine beliebige Netzwerk- oder Firmenstruktur darzustellen.
In einem solchen Baum werden Kürzel verwendet, die ich dir in der untenstehenden
Tabelle vorstellen möchte:
4
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1.2 AufbauundFunktion
1 GRUNDSÄTZLICHES
Kürzel Objekt
Erklärung
c Containerobjekt
Steht für Country, also das Land - bei multinatio-
nalen Firmen oft benutzt
o Containerobjekt
Steht für Organisation, also die Firma, Grup-
pe oder andere übergeordnete Organisations-
einheit
ou Containerobjekt
Organizational Unit, also die Abteilung, der Fir-
menbereich oder die organisatorische Unter-
gruppe
dc Containerobjekt
Domain Code, spiegelt die interne IT Struktur
wieder im Gegensatz zu ou, welche die Or-
ganisationsstruktur beschreibt. Aus linux-tin.org
würde dc=linux-tin,dc=org in der LDAP-Sprache
entstehen.
cn Blattobjekt
Common Name, also ein allgemeiner Objektna-
me. Z.B. Username, Host, IP-Adresse etc.
Containerobjekte : Als Container werden Objekte bezeichnet, die wiederum ande-
re Objekte enthalten dürfen.
Blattobjekte : Blattobjekte entsprechen den Enden der Verzweigungen eines Ob-
jektbaumes (eben wie bei einem echten Baum)
1.2.1 Organistationsorientierte DS-Struktur
Diese Art der Strukturierung soll das Unternehmen in seinem internen Aufbau darstel-
len. Diese Vorgehensweise findet man noch recht häufig, zielt auf die verteilte Admi-
nistration und nimmt dieser ihre Komplexität. Besonders in größeren Betrieben waren
vor einigen Jahren solche Strukturen häufig anzutreffen, durch häufige interne Verän-
derungen in jenen Betrieben, war dieses System jedoch zu unflexibel. Heute geht man
etwas andere Wege und verzweigt nicht mehr so stark. Die folgende Grafik soll ein
Beispiel einer organisationsorientierten Struktur sein, die regionallastig ist.
5
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