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Okinawa Karate Kata
Okinawa Karate Kata
Eine Einführung in die Kunst, Kata zu verstehen.
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Okinawa Karate
Inhalt
Inhalt ................................................................................................................................................ 2
Vorwort ............................................................................................................................................ 3
Geleitwort von Dieter Fischer ......................................................................................................... 3
Hinweise zur Benutzung .................................................................................................................. 4
Die Entwicklung des Karate ............................................................................................................ 6
Okinawa ........................................................................................................................................... 7
Der chinesische Einfluss .................................................................................................................. 9
Das Waffenverbot............................................................................................................................. 11
Die Entwicklung zum Naha Te Kenpo ............................................................................................. 12
Higashionna Kanryo ........................................................................................................................ 12
Das Kojo Dojo in Fukushu .............................................................................................................. 14
Miyagi Chojun - Die Entwicklung zum Goju Ryu............................................................................ 15
Mabuni Kenwa ................................................................................................................................. 16
Die Entwicklung zum Karate Do .................................................................................................... 17
Das Treffen der Meister 1936 .......................................................................................................... 20
Die Kata ........................................................................................................................................... 22
Die technische Bedeutung der Kata................................................................................................. 27
Die Prinzipien Hi, To und Yu........................................................................................................... 32
Kata als Quelle der Gesundheit ....................................................................................................... 34
Die Namen der Kata ........................................................................................................................ 35
Die vier Phasen des Lernens............................................................................................................ 36
Saifa Kata Darstellung und Geisetsukumite .................................................................................... 38
Kata Erklärungen............................................................................................................................. 45
Seienchin Kata Darstellung und Geisetsukumite ............................................................................. 49
Kata Erklärungen............................................................................................................................. 60
Shisochin Kata Darstellung und Geisetsukumite............................................................................. 63
Kata Erklärungen............................................................................................................................. 72
Naihanchi Kata Darstellung und Geisetsukumite............................................................................ 75
Kata Erklärungen............................................................................................................................. 82
Ogi - tiefste Technik ......................................................................................................................... 84
Kwappo Jutsu - Die Kunst der Wiederbelebung .............................................................................. 87
Anhang ............................................................................................................................................. 90
Biographische Daten ...................................................................................................................... 92
Die Kata Okinawas .......................................................................................................................... 94
Okinawa Karate Schulen und ihre Kata .......................................................................................... 95
Die 7 klassischen Tänze Okinawas .................................................................................................. 97
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Okinawa Karate
Vorwort
In Japan gibt es die Sorge vieler Lehrer des Budo, was ein Ausländer wohl über japanische
Kriegskünste zu sagen haben kann? Ist denn jemand aus einer anderen Kultur wirklich in der Lage,
Budo und seine tiefen Traditionen zu verstehen und zu erklären?
Ich kenne Dirk Ludwig seit vielen Jahren. Er übt und studiert sowohl Karate als auch Kobudo sehr
fleißig und ich war tief beeindruckt, weil er Budo nicht nur als Kampfsport verstand, sondern den
Geist der Kampfkünste für sehr wichtig hielt. Trotzt der glänzenden Welt des Wettbewerbs im
modernen Karate, übt er hauptsächlich Bujutsu. Seine Überzeugung und Liebe zu den Kriegskünsten
kann zu einem Signal auch für Japaner, in der Heimat des Karate, werden.
Ich freue mich darauf, auch in der Zukunft mit Herrn Ludwig nicht nur Karate und Kobudo zu
trainieren, sondern Budo und Künste, wie z.B. Teezeremonie und Zen, zusammen zu erleben um
daran zu wachsen.
Dirk, gambari masu! Wir wollen uns weiterhin bemühen.
Tanaka Hiromasa Karate Do Shihan
Geleitwort von Dieter Fischer
Sicher - es gibt heute viele Bücher über Martial Arts. Aber es gibt auch immer mehr Fragen. Schon
aus diesem Grund ist es zu begrüßen, wenn im vorliegenden Werk Aspekte zur Sprache kommen, die
in der bisherigen Forschung eher vernachlässigt wurden. Denn häufig stellt sich uns der Sinn und die
Bedeutung unserer Kampfkunst wie ein Puzzle dar, das sich zwar allmählich zusammensetzen lässt,
deren entscheidenden Bausteine wir jedoch nur von guten Lehrern erhalten. Meinen Erfahrungen nach
ist es auch eine Illusion, die tieferen geistigen Inhalte des Karate mit all seinen mythischen
Geheimlehren für sich allein oder über das pure Üben entschlüsseln zu wollen. Aber - so geheim
waren die Lehren letztendlich doch nicht...
Dieses Buch verbindet in einer einfachen und dadurch besonders guten Mischung die soziologischen
mit kulturellen sowie technischen Aspekten der Okinawa Kata und gibt einen tiefen Einblick in das
geschichtsträchtige Inselreich. Es ist als deutschsprachige Ausgabe eine Rarität - ungewöhnlich im
positiven Sinne, gut recherchiert und mitunter von einer Klarheit der Sprache, die recht erfrischend
ist.
Ich kenne Dirk Ludwig seit vielen Jahren und habe ihn als außergewöhnlichen Karateka kennen- und
schätzen gelernt - ein Karateka, der die Kampfkunsttechniken bis ins kleinste Detail hinterfragt. Wie
ich selbst ist er ein klarer Verfechter des alten Karate und trotzdem - oder gerade deshalb - auch dem
modernen gegenüber aufgeschlossen. Obwohl wir aus verschiedenen „Schulen" kommen, hatten wir
von vornherein einen Gedanken: Kampfkunst hat in seiner historischen Bedeutung weniger mit
schönen, als vielmehr mit realistischen Techniken zu tun und die persönliche Vervollkommnung setzt
voraus, eigene Stärken zu entwickeln. Denn die Prinzipien aller Kampfkünste gleichen den Gesetzen
des Universums. „Welchen Stil betreibst Du?", „Welches ist die beste Technik?" oder „Wer trainiert
in welcher Schule?" Diese Fragen und dazugehörigen Urteile sollten wir aus unserem Denken
streichen, ohne aber deshalb unsere Wurzeln zu verleugnen. Entscheidend ist vielmehr, „mein
persönliches" Karate zu entwickeln. Insofern will dieses Buch Wege zeigen, wie aus Kata individuelle
physische und psychische Stärken gewonnen werden können.
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Okinawa Karate
Hinweise zur Benutzung
Die Kunst, Kata zu verstehen, ist abhängig vom persönlichen Standpunkt des Betrachters. Insofern ist
auch die Übung der Kata abhängig von diesem Standpunkt. Dabei ist es ohne Bedeutung, ob nun
diese oder jene Richtung des Bujutsu geübt und ob der Weg mit einem Schwert, der Faust oder einer
Tasse Tee gegangen wird. Entscheidend ist vielmehr die individuelle Einstellung, und zwar sowohl
physisch als auch psychisch. Insofern will dieses Buch seinen Leserinnen und Lesern neue, andere
und vielleicht inspirierende Gedanken vermitteln. Im Fokus steht deshalb, verschiedene
Hilfestellungen zu geben, wie der eigene Weg gefunden werden kann.
Bei der Beschreibung geschichtlicher Zusammenhänge bin ich mir wohl bewusst, dass nur eine
Annäherung an die Historie möglich ist, sind doch japanische Quellen oft ungenau oder von
politischen Interessen einzelner Organisationen durchdrungen. Auch lässt sich der Grundsatz,
verschiedene Theorien gegenüber zu stellen, nicht in jedem Fall beherzigen. Soweit sie von mir
recherchiert werden konnten, habe ich sie durch Anmerkungen und Fußnoten deutlich gemacht. Ich
weiß, sie sollten in den Text eingearbeitet werden - die Leser mögen es mir nachsehen. Dazu kommt
das die zur Zeit diskutierten Theorien, in den meisten Fällen, noch nicht veröffentlicht werden sollten.
Es handelt sich hier um erste Ansätze welche aber, in den kommenden Jahren, gewiss noch einige
sehr interessante Schlüsse in die Forschung einbringen werden. Oft genug wurden aber auch die
Nuancen, in der Sprache der Originaldokumente, sowie sich daraus ergebende unterschiedliche
Bewertungen nicht hinreichend genug verstanden und übersetzt.
Auch wenn ich mit einigen Schlüssen anderer Forscher nicht immer einverstanden bin, achte ich sie
und danke ihnen ausdrücklich für ihre Mühe und ihren Fleiß, ohne den meine eigene Arbeit nicht so
stark profitieren konnte. In den Anhang ist einiges Material eingefügt, das - so meine ich - von
Interesse sein kann. Sollte ich in einigen Punkten irren, habe ich falsch oder unzureichend zitiert und
übersetzt sowie falsche Schlüsse gezogen, bitte ich Sie, sich mit mir in Verbindung zu setzten, damit
ich meine Fehler berichtigen kann. Übersetzungen und Zitate längerer Passagen habe ich deutlich
gekennzeichnet, einzelne kleinere Abschnitte sind durch das Literaturverzeichnis abgedeckt. Das
Gewirr von Fußnoten wäre zu groß für einen Lesegenuss.
Für die meisten Begriffe benutze ich die japanische Aussprache. Ich denke, dass dadurch die
Beziehungen klarer herausgestellt werden können und sich eine einheitliche Leseweise ergibt. Da die
Entwicklung des Karate eng mit der japanischen Sprache und Kultur verknüpft ist, sollte dies
gerechtfertigt sein, zumal sowohl die Veröffentlichung des Karate, als auch die Beschreibung und
Erklärung im Wesentlichen in der japanischen Sprache stattgefunden haben und die heute noch
bekannten chinesischen Begriffe zum Teil auf Vermutungen basieren. Durch die Geheimhaltung
wurden keine Aufzeichnungen gemacht und fast alle bekannten chinesischen Namen sind lediglich
durch Lautumschrift überliefert. Ein Beispiel dafür gibt Funakoshi Gichin in seinen original
Manuskripten.
Es ist mir ein großes Anliegen, das Okinawa Karate als ein stilfreies Universum der Kampfkünste
darzustellen. Ich benutze zwar einige Kata, die mir wichtig sind und durch welche sich meine
Auffassungen am ehesten widerspiegeln, aber ich bin sicher, alle nicht beschriebenen Kata gehören
ebenso dazu.
Das Wichtigere als Schulen, Ryu oder Stile sind die Prinzipien der Kampfkunst, die eben auf alle
anderen Schulen genauso zutreffen und hier besprochen werden sollen. Sicher ist jedoch nur eines:
Jeder soll seine Kata finden, bei deren Üben er/sie sich wohl fühlt. Andere wesentliche Punkte sollen
einem weiteren Band, an dem ich arbeite, vorbehalten sein.
Lasse dich inspirieren und anregen, tiefer in die Kunst, Kata zu verstehen, einzudringen.
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Okinawa Karate
Abb. 1 Onegai shimasu (ouss) Bitte hilf mir 1
Diese Kalligraphie ist ein Geschenk von Tanaka Hiromasa Sensei, meinem Lehrer. Ich verdanke ihm
das Wichtigste: Zu wissen, wie hart ich noch üben muss.
1 Gewöhnlich wird diese Formel gebraucht, um zum Kami-Za, dem Sitz der Götter, um Hilfe bei der
Bewältigung der Aufgabe zu bitten.
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