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Bratislava I

Bratislava I.

 


Unsere Stadt gehört zu den jüngsten Hauptstädten Europas, doch dabei zu den Städten mit einer reichen bis in die Zeit vor zweitausend Jahren reichenden Geschichte. Von der Lage der Stadt im Herzen Europas an dem Ufer des Donauflusses wurde sie dazu vorbestimmt, zur Kreuzung und zum Ziel der Handelswege und zum Zentrum vieler Kulturen              zu werden. Die ersten Spuren einer Besiedlung des  Gebietes knüpfen sich an die jüngste Steinzeit. Das eigentliche Tor in die Geschichte eröffnet jedoch erst der keltische Stamm der Bojer im 2. Jahrhundert v.u.Z., die auf dem Gebiete der Stadt ein befestigtes Oppidum gründeten. Ähnlich wuchsen auf den Grundlagen der lateinzeitlichen Oppida auch andere Großstädte wie Wien, Budapest und Paris empor. Das Gebiet der heutigen Stadt Bratislava schrieb sich auch in die Geschichte der entwickelten antiken Kultur der Römer ein, als Die militärische Festung Gerulata eine von den Basteien  der Verteidigungslinie Limes Romanus wurde, die die Welt der Römer von der Welt der  barbarischen Stämme der Markomanen und Quaden absonderte.

Die Urahnen der heutigen Einwohner der Slowakei -die Slawen - kamen auf das Gebiet der Stadt im 5 - 6. Jahrhundert. Die mächtigen slawischen Burgstätten in Bratislava und in dem unweiten Devín wurden im 9. Jahrhundert zu Zentren des gemeinsamen Staates der westslawischen Stämme – des Großmährischen Reiches. In den darauffolgenden Jahrhunderten gliederte sich die entstehende Stadt in den neu entstandenen Ungarischen Staat ein. Der ungarische König Andreas III. erteilte der Stadt im 13. Jahrhundert umfangreiche Stadtprivilegien und erhob sie so unter die freien königlichen Städte. In der Vergangenheit stabilisierte sich auch die Benennung der Stadt aus Preßburg, Pozsony, Posonium oder slowakisch Prešporok. Die Zeit des Aufschwungs und des Ruhmes brachten der Stadt Preßburg drei Jahrhunderte, als diese nach der Besetzung von Buda durch die Türken zur Haupt-, Parlaments- und Krönungsstadt Ungarns wurde. In den Jahren 1563 - 1830 wurden im St.Martinsdom 11 Könige und 8 königliche Ehegattinnen gekrönt. Die berühmteste Herrscherin, der in Preßburg die Insignien der königlichen Macht in Die Hände gelegt wurden, war Maria Theresia.

Im 19. Jahrhundert wurde Preßburg zum Zentrum der Bewegung für die nationale Freiheit der Slowaken. Die Schlüsselrolle der Bewegung fiel dem Patrioten Ludovít Štúr, dem Kodifikator der slowakischen Schriftsprache, zu. Am 1.1.1919 gliederte sich die Stadt in die neu entstandene Tschechoslowakische Republik ein und wurde zum wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Zentrum der Slowakei. Die tragischen Ereignisse des II. Weltkriegs und darauffolgend des Februars 1948 bedeuteten anstatt des wirtschaftlichen Autschwungs zu einem bescheidenen Überlebenskampf.  Nach 25 Jahren der auf der Bratislavaer Burg im Jahre 1968 unterzeichneten Föderation, kommt es zum Zerfall des gemeinsamen Staates der Tschechen und Slowaken. Bratislava wird die Hauptstadt der neu entstandenen Slowakischen Republik. Heute ist es Sitz der Zentralorgane der Republik, des Parlaments und der Regierung, Zentrum der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Institutionen und Organisationen, der Botschaffen und Handelsvertretungen. Mit einer Einwohnerzahl von über  450 tausend Einwohner  und eine Ausdehnung von 367,km2 ist es  größte Stadt der Slowakei.

 

GESCHICHTE   BRATISLAVAS

2. Jahrhundert v.u.Z. - Die Anfänge der mehr als zweitausendjährigen Geschichte der Stadt reicht bis in die Zeit, als sich auf den fruchtbaren Donauterrassen unter den Abhängen der Kleinen Karpaten der keltische Stamm der Bojer eine befestigte Ansiedlung - ein Oppidum gründete, in der die handfertigen Münzer die ersten Münzen auf dem Gebiete der Slowakei prägten.

907 - Die Salzburger Annalen führen zum erstenmal die Benennung Bratislava im Zusammenhang mit der Schlacht der Ungarn mit den Bayern unter der Burg Brezalauspure an.

1291 - Am 2.12. erteilte der ungarische Herrscher Andreas III. an Bratislava umfangreiche Stadtprivilegien und erhob gleichzeitig so Die Stadt zu einer freien königlichen Stadt

1536 - Nach der Besetzung von Buda durch              die Türken erklärte Ferdinand von Habsburg Preßburg zur Haupt-, Parlaments- und  Krönungsstadt Ungarns.

1563 - 1830 - Im Verlaufe von drei Jahrhunderten wurden im St. Martinsdom 11 ungarische Könige und 8 königliche Ehegattinnen  gekrönt.

1848 – Das letzte ungarischen Parlament, das in Preßburg im März 1848 stattgefunden hatte, stimmten die ungarischen Stände

die Abschaffung der Knechtschaft in Ungarn ab.             

1919 - Am 1. 1. wurde Bratislava zum Bestandteil der Tschechoslowakischen Republik              und darauffolgend auch zum Sitz der zentralen Organe der Slowakei. Im März wurde die neue Benennung Bratislava eingeführt (die vorgehenden Benennungen der Stadt waren - Preßburg, Pozsony, Posonium, Prešporok). 

1968 - Am 30.10. unterzeichnete der Präsident der Republik Ludvík Svoboda auf der Bratislavaer Burg das Verfassungsgesetz  über die tschechoslowakische Föderation.             

1993 - Am 1.1. wurde Bratislava zur Hauptstadt der souveränen Slowakischen Republik              .


 

BRATISLAVA II.


Bratislava ist die Hauptstadt der Slowakischen Republik. Weil sie fast eine halbe Million Einwohner hat, ist sie gleichzeitig die größte Stadt der Slowakei. Bratislava ist das kulturelle, wirtschaftliche, gesellschaftliche, Geschäfts- und politische Zentrum mit vielen Institutionen und mit einer einzigartigen Lage an beiden Ufern der Donau. Deshalb hat sie auch eine reiche Geschichte. Bratislava ist das Eintrittstor der Slowakei, und wird so häufig von inländischen, aber auch ausländischen Touri­sten besucht.

Auf dem Gebiet der heutigen Stadt Bratislava entstanden einige Ort­schaften in der Zeit 3500 Jahre vor unserer Zeitrechnung, in der Zeit des Neolits gebaut. Im 1. Jahrhundert vor unserer Zeit­rechnung war das Gebiet von Bratislava ein wichtiges von den Kelten bevölkertes Zentrum. Aus der Zeit der Bratislavas Besied­lung durch die Römer blieben Grabstätten, aber auch andere Denkmäler - z. B. Überreste des römischen Militärlagers Gerulata in Rusovce erhalten. Seit Ende des 5. Jahrhunderts ist Bratislava ständig von Slawen bevölkert.

Zu wichtigen Zentren von Großmähren wurden die Bratislaver Burg und Devín, die als militärische Grenzfestung diente. Aus dem Jahr 907 blieb die erste schriftliche Erwähnung von Bratislava erhalten (über die nach dem Fürsten Braslav benannte Burg). Im Jahre 1291 er­warb Bratislava volle städtische Vorrechte und vom Jahr 1405 wurde sie zur freien Königstadt. In jener Zeit erlebte Bratislava ihre höch­ste Blüte. Es entwickelten sich Handwerke, Geschäfte, Kultur und Bil­dungseinrichtungen. Im Jahre 1465 wurde von Matyáš Korvín die Academie Ietropolitana, die erste Hochschule in der Slowakei, gegründet. Nach dem Jahr 1490 ihre Gebäude blieben erhalten und wurden zum nationalen Kulturdenkmal.

Vom Jahr 1536 bis 1784 war Bratislava die Hauptstadt von Un­garn. In den Jahren 1563-1830 wurden hier im St. Martins Dom 11 Monarchen und 8 Königsgattinnen gekrönt. Aus dem 18. Jahrhun­dert, als die gesellschaftliche und politische Bedeutung von Bratislava wuchs und sie zum Zentrum der slowakischen nationalen und kultu­rellen Bewegung wurde, blieben viele Gebäude und Paläste erhalten. Im Jahre 1918 wurde Bratislava zum Zentrum der Slowakei in der neuen Tschechoslowakischen Republik. In den Jahren 1939-45 war sie die Residenzstadt des klero-faschistischen Slowakischen Staates und zugleich auch eine der antifaschistischen Widerstandszentren und dann die Hauptstadt der Slowakischen Republik in der Tschechoslo­wakischen Föderation. Als am 1. 1. 1993 die Slowakische Republik entstand, wurde Bratislava zu ihrer Hauptstadt.

Bratislava ist reich an Kulturdenkmälern. Das historische Zentrum ist seit dem Jahr 1954 ein städtisches Denkmalschutzgebiet und zählt mehr als 300 Bausehenswürdigkeiten.

Die Bratislaver Burg ragt am linken Donauufer in einer Höhe von 74 Metern über dem Fluß empor. Sie ist mit einer Festung aus der Zeit der Gotik und Renaiassance umgeben. Ihr Name, und damit auch der Name der ganzen Stadt, wurde wahrscheinlich von dem Namen des Fürsten Braslav abgeleitet.

Die älteste schriftliche Kunde entstammt aus dem Jahr 907. Zur Bratislaver Burg kommen wir über die Treppe vom St. Martins Dom. Die Bratislaver Burg wurde einigemale umge­baut. Im 9. Jahrhundert wurden hier ein Palast und eine Basilika mit drei Schiffen gebaut. Während des 16. Jahrhunderts folgte ihre Um­gestaltung im Stil der Renaissance. Im 18. Jahrhundert erhielt der Palast seine Barockgestalt. Im Jahre 1811 brannte die Burg ab und übrigblieben lange Zeit nur Ruinen und ein Trümmerplatz. In den fünfziger und sechziger Jahren verlief ihre Rekonstruktion. Danach wurde die Bratislaver Burg zum Repräsentationsort der Regierung der SSR und des Slowakischen Nationalrates und teilweise auch zum Sitz des Slowakischen Nationalmuseums. Sehr wertvoll ist eine Plastik einer Frau - Venus aus Mammutzahn, die älter als 20 000 Jahre ist. Zu dieser Zeit ist die Bratislaver Burg Sitz der Regierung und des Präsidenten der Slowakischen Republik.

Der St. Martins Dom befindet sich unter der Bratislaver Burg. Er stammt aus der Gotik, wurde aber während der Renaissance und des Barocks umgebaut. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört der Turm mit einer goldenen Nachbildung der ungarischen Königskrone - Symbol der Krönung der ungarischen Könige. Hier fanden  insgesamt 19 Krönun­gen statt.

Devín ist die nächste Sehenswürdigkeit, die sich am linken Donauufer auf dem Vorsprung eines Felsens befindet, und das an der Stelle, wo die March in die Donau mündet. Diese Burg mit einer rei­chen Geschichte ist heute leider nur eine Burgruine. Die Burgstätte von Devín wurde schon seit der jüngeren Steinzeit besie­delt. Später siedelten an diesen Ort nicht nur Kelten, sondern auch Römer. In der Zeit der Römer war der Ort ein Militärzentrum und auch in der Zeit von Großmähren war die Burgstätte eine bedeu­tende Festung mit Schutzfunktion.

 

Im 13. Jahrhundert, an der Stelle der heutigen Ruine, wurde die Steinburg Devín gebaut. Im Jahre 1809 wurde aber die Burg von NapoleonsTruppen in die Luft gesprengt und es blieben nur Ruinen übrig. Bratislava ist auch eine bedeutsame Verkehrsknoten. Ihre Ver­bindung mit der Welt wird durch den Straßenverkehr (Autobahn nach Prag, nach Wien und Ungarn), Eisenbahn-, Flug-, aber auch Schiffs­verkehr gewährleistet. Die Donau verbindet die Slowakei auch mit dem Schwarzen Meer.

 

Bratislavas Bedeutung liegt nicht nur in seiner  reichen Geschich­te, sondern auch in ihrer Industrie. Die bedeutsamsten Zweige sind die Chemie- und Petrochemieindustrie (Slovnaft), weiter die elektro­technische Industrie, Maschinen-, Bekleidungs-, Leder­bearbeitungaindustrie und  holzverarbeitende Industrie, Lebensmittel­(Figaro) und Glasindustrie. In Bratislava findet auch die interna­tionale chemische Messe Incheba statt.Bereits in der Vergangenheit war Bratislava ein Bildungszentrum. Auch heute hat sich daran nichts geändert. Die Stadt kann mit vielen Hochschu­len (z. B. Komenskýs Universität, Ökonomische Hochschule, Slowaki­sche technische Hochschule usw.) aufwarten.


 

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