Kicker 2011 89.pdf

(13998 KB) Pobierz
720365191 UNPDF
Nr. 89 / 44. Woche
3. November 2011
€ 1,80
Deutschland
HERTHA – GLADBACH
Favres
CHAMPIONS LEAGUE
Schock nach der Gala!
FC BAYERN – SSC NEAPEL
3:2 Schweinsteiger
schwer verletzt
DORTMUND
Leitner:
Frech.
Mutig.
Cool.
LEVERKUSEN
Dutt: Sauer auf
die Schiedsrichter
BUNDESLIGA
Jubel und Jammer: Gomez trifft dreimal und Schweinsteiger
muss mit einem Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus.
FC SCHALKE
Keeper Unnerstall:
„Ich war Kopfball-
Spezialist“
NÜRNBERG
Schäfer
plant sein
Comeback
HSV
Arnesen:
Er weiß,
dass er Neue braucht
INTERVIEW Der DFB-Präsident über die neuen Krawalle und die Gegenmaßnahmen
Zwanziger: „Wir müssen Schlimmeres verhindern“
Rückkehr
720365191.031.png 720365191.032.png 720365191.033.png 720365191.034.png 720365191.001.png 720365191.002.png 720365191.003.png 720365191.004.png
2 CHAMPIONSLEAGUE
EINWURF
VON ANDREAS MÖLLER
Gomez-Hattrick
Der Nationalspieler gewann mit Dortmund die
Champions League und mit Turin den UEFA-Cup
sichert Sieg
Mit einem Kraftakt ist für
Dortmund alles möglich
D ie Bayern gehören für mich
nicht erst seit dem Sieg gegen
Neapel zum Favoritenkreis in
der Champions League. Die Mann-
schaft ist sehr gut besetzt, routiniert,
hat enormes Selbstvertrauen, spielt
oft tollen Fußball; sie hat einfach
Klasse. München sollte auch in der
Lage sein, bei Manchester City zu
gewinnen – vorausgesetzt, man
spielt weiter hoch konzentriert.
Sogar für Dortmund, das die
P ichtaufgabe gegen Olympiakos
Piräus mit einer durchschnittlichen
Leistung löste, ist das Achtel nale
jetzt wieder möglich. Allerdings nur
mit einem Kraftakt. Innerhalb einer
Woche bei Bayern München, beim
FC Arsenal und gegen Schalke zu
spielen – wie es in Kürze ansteht –,
ist für den Meister natürlich eine
riesige Herausforderung. Drei Du-
elle, in denen du in einen gewissen
Status aufsteigen, aber auch sehr
viel verlieren kannst.
Borussias Mannschaft ist jung,
unerfahren. Dass die Leistungen
junger Spieler Schwankungen un-
terliegen, bekommen sie in der
Champions League deutlich vor
Augen geführt. Ich nde es gut, und
es wird auch vom Umfeld und den
Fans mitgetragen, dass Dortmund
den Weg, auf ein junges Team zu
setzen, konsequent weitergeht.
Der Druck, der auf der Elf lastet,
ist folglich nicht ganz so hoch. In-
ternational auf diesem Niveau zu
scheitern, wäre kein Drama. Ob-
wohl keiner in Dortmund damit
rechnet, würde man es in Kauf
nehmen. Ein Mario Götze ist erst
19. Da ist es ganz normal, dass er
nicht jedesmal Topleistungen bie-
ten kann. Mit Moritz Leitner setz-
te Jürgen Klopp nun noch einen
oben drauf. Es ist extreme Über-
zeugung und spricht für gesun-
des Selbstvertrauen, in diesem
bedeutenden Spiel einen 18-Jäh-
rigen aufzustellen. Wenn man
derart viel Vertrauen und Verant-
wortung bekommt, dann wächst
ein junger Spieler. Und dankt
es mit sehr guten Leistungen.
Vier Punkte, wie sie Dortmund
mindestens braucht, muss auch
Leverkusen holen. Daheim gegen
Chelsea, in Genk – eine lösbare
Aufgabe. Ich dachte, Leverkusen
würde sich in Valencia durchset-
zen und dort den vorentscheiden-
den Schritt zum Weiterkommen
vollziehen. Im direkten Vergleich
ist man jetzt hinten dran. Ho ent-
lich rächt sich das nicht.
Nach einer tollen Gala vor der Pause mussten die
Münchner noch arg bangen. In der zweiten Hälfte
verloren sie BASTIAN SCHWEINSTEIGER (28) mit einem
Schlüsselbeinbruch, zudem HOLGER BADSTUBER (22)
mit einer Gelb-Roten Karte.
die Arme hoch. Philipp Lahm,
Manuel Neuer, alle Bayern. Mit
einem 3:2-Erfolg gegen den SSC Ne-
apel haben sie ihre Spitzenposition
in der Sta el A bestätigt. Im nach
der Auslosung als „Hammergrup-
pe“ bezeichneten Viererfeld mit vier
Klubs aus den vier Topligen Euro-
pas ist der deutsche Rekordmeister
der Hammer: Nach vier Runden
in der Gruppenphase 2011/12 ha-
ben die Münchner zehn
Punkte gesammelt, so
viele hatten sie zu diesem
Zeitpunkt nur 2006/07.
In der vergangenen
Spielzeit gewannen sie
die ersten vier Begeg-
nungen sogar allesamt.
Eine zweistellige Punkteausbeute
nach vier Spielen wird für den FC
Bayern also zum dritten Mal in die
Geschichte der Königsklasse einge-
tragen, bei der 15. Teilnahme.
Dort ndet auch das 1:0, das Ma-
rio Gomez erzielte (17.), einen be-
sonderen Vermerk, weil es für sei-
nen Klub in dieser Konkurrenz ein
Jubiläumstor ist, beim 153. Auftritt
das 250. (bei 161 Gegentre ern).
Da der Mittelstürmer seinen vier-
ten und fünften Einschuss gleich
anfügte, scha te er einen echten
Hattrick, zudem ist er nun deut-
scher Rekordschütze in der „Kö-
nigsklasse“: Für Gomez sind da jetzt
17 Tore gezählt, für Michael Ballack
16, jeder traf einmal in einem Qua-
li kationsspiel.
Eine andere Bestmarke ver-
fehlten die Bayern, denn ihre fei-
ne Gala vor der Pause wurde vom
1:3-Gegentre er be eckt. Nach acht
Heimsiegen mit einer Torlawine
von 33:0 beendete dieser Kopfball
von Fernandez diese gegentorlose
Strähne, 1998/99 hatten die Bayern
neunmal am Stück jeglichen Tre er
verweigert. Schlimmer als der ver-
passte Rekord tri t die Münchner
Bastian Schweinsteigers böse Ver-
letzung nach einem Luftkampf mit
Inler: Der Mittelfeldchef wurde mit
einem Schlüsselbeinbruch rechts in
eine Klinik gebracht. Er wird vier bis
sechs Wochen ausfallen.
Mag Schweinsteigers Ausfall
noch so schwer wiegen, der in-
ternationale Triumph wird weiter
angestrebt, zumal das Finale in
der Allianz Arena statt ndet. Jupp
Heynckes hält zwar Barcelona,
ManUnited und Real Ma-
drid für „sehr stark“, fragt
aber rhetorisch: „Warum
soll es nicht möglich sein,
dass wir ins Finale einzie-
hen?“ Zuvor „müssen wir
uns für das Achtel nale
quali zieren“. Denn noch
ist die Quali kation nicht perfekt.
Trotzdem sagt Philipp Lahm: „Un-
ser Anspruch ist, Erster zu werden.“
Beim nächsten Spiel, gegen Vil-
larreal am Dienstag, 22. 11., kann
der nächste Schritt erfolgen, ehe
es zum Abschluss des Vorlaufs zu
Manchester City geht. Zu einem
Endspiel um den Gruppensieg?
„Ich bin überzeugt, dass wir es
scha en, Platz eins festzumachen“,
sagt Toni Kroos. Wenn nicht gegen
Villarreal, „dann eben bei Man-
City“. Dieses Team dominiert die
Premier League mit fünf Punkten
Vorsprung, also mit einem Zähler
mehr als die Bayern die Bundesliga.
„Wir haben jetzt in der Liga eine
sehr gute Ausgangsposition“, sagt
dazu Christian Nerlinger, „und kön-
nen den Abstand vielleicht noch
vergrößern.“ Kann der Tabellen-
vorletzte aus Augsburg da stören?
„Das sind die schwierigen Spiele“,
meint der Sportdirektor, fügt aber
an: „Trotz der Lobeshymnen bleibt
die Mannschaft auf dem Boden.“
Lahm bestätigt‘s: „Wir wollen am
Wochenende natürlich nachlegen,
das ist der Anspruch des FC Bayern,
des Trainers, eines jeden Spielers.“
! Die Gra k der Woche
Die besten 16: Manchester United hält den Rekord
Seit Einführung der Champions League in der Saison 1992/93 hat sich Manchester United
am häu gsten unter die besten 16 Mannschaften Europas gespielt, dreimal öfter als die
Bayern. Die in dieser Saison bereits quali zierten Teams sind noch nicht eingerechnet.
Manchester United
16
Real Madrid
15
FC Barcelona
14
Bayern München
13
AC Mailand
13
FC Porto
12
FC Arsenal
12
U nd dann warfen sie erleichtert
720365191.005.png 720365191.006.png 720365191.007.png 720365191.008.png 720365191.009.png 720365191.010.png 720365191.011.png 720365191.012.png
 
kicker, 3. November 2011 3
Bayern München –
3:2
(3:1)
Neuer (3)
Trainer:
Heynckes
Boateng (3)
van Buyten (4)
Badstuber (3,5)
Lahm (2)
Luiz Gustavo (2,5) Schweinsteiger (2)
Müller (2,5)
Kroos (2)
Ribery (2,5)
Gomez (1)
Lavezzi (3)
Cavani (5)
Hamsik (4)
Dzemaili (4)
Inler (3)
Maggio (4)
Zuniga (5,5)
Aronica (5)
Fernandez (3)
Campagnaro (5)
Mazzarri de Sanctis (3)
Eingewechselt: 53. Tymoshchuk (3) für Schweinsteiger, 80. Alaba (–) für Ribery –
42. Dossena (3,5) für Aronica, 84. Pandev (–) für Dzemaili – Reservebank: Butt
(Tor), Ranha, Pranjic, Olic, Petersen – Rosati (Tor), Fideleff, Grava, Santana, Mascara
Tore: 1:0 Gomez (17., Linksschuss, Vorarbeit Schweinsteiger), 2:0 Gomez (23.,
Rechtsschuss, Kroos), 3:0 Gomez (42., Linksschuss, Kroos), 3:1 Fernandez (45.,
Kopfball, Lavezzi), 3:2 Fernandez (79., Kopfball, Inler) – Chancen: 8:3 – Ecken: 6:4
SR-Team: Kuipers (Niederlande – Assistenten: van Roekel, Zeinstra – Vierter Of-
zieller: van Boekel), Note 4, pff vor dem 2:0 den grenzwertig postierten Gomez
zu Recht nicht wegen Abseits zurück. Fiel auf Cavanis Schwalbe herein und stellte
Badstuber zu Unrecht vom Platz (78.). Am Ende brachte er mit mangelhafter Zwei-
kampfbewertung Hektik ins Spiel. – Zuschauer: 69 000 (ausverkauft) – Gelbe Kar-
ten: Boateng – Dzemaili, Fernandez, Cavani – Gelb-Rote Karten: Badstuber (77.) –
Zuniga (70.) – Spielnote: 2, intensives, rassiges Spiel, dem die Bayern vor der Pause
den Stempel aufdrückten.
Au Backe: Neapels Dzemaili hantiert im Gesicht von Franck Ribery
(oben). Später musste Bastian Schweinsteiger nach einem Luftkampf
mit Inler mit Schlüsselbeinbruch vom Platz getragen werden (unten).
und Mounir Zitouni
Die Bayern machen es unnötig spannend
-ANALYSE Es berichten Karlheinz Wild
BAYERNS GRUPPE A: Villarreal ist schon raus
Mancini gewinnt Pokerpartie
Die Bayern taten sich anfangs
schwer gegen Italiener, die ihre
gewohnten Dreier-Abwehr-
kette aufgaben und in einer
4-3-2-1-Formation antraten. War
München in Ballbesitz, formier-
te sich eng vor der Viererkette
eine Fünferreihe, beide zwan-
gen die Bayern in aggressiv ge-
führte Zweikämpfe. Gomez‘
tolle Aktion zum 1:0 (An-
nahme, Finte, Abschluss
in Vollendung)
brach den Riegel.
Fortan hielt Nea-
pel ehrfürchtig Abstand,
was die Bayern dankend
annahmen. Nach Belie-
ben kombinierten sich
die Hausherren vors Tor,
wo Gomez drei von vier
Chancen zu einem Hattrick
veredelte. Doch die Gäste
nutzten erste bayerische
Nachlässigkeiten prompt zum
Anschlusstreer. Ohne die letz-
te Zielstrebigkeit und ohne den
verletzten Schweinsteiger spulte
Bayern das Programm herunter,
gönnte Neapel ein zweites
Standardtor und machte das
Spiel unnötig spannend.
FAZIT
Ein hochverdienter
Sieg des FC Bayern,
der mit voller Kon-
zentration deutlich
höher hätte ausfallen
können.
Manchester City 0:3 (0:2)
Villarreal: Diego Lopez – Mario, Gonzalo
Rodriguez, Musacchio, Catala – Marche-
na, Borja Valero – de Guzman (76. Angel),
Hernan Perez (84. Joan Oriol), Wakaso
(77. Gerard) – Joselu – Trainer: Garrido
Manchester: Hart – Zabaleta, Kompa-
ny, Savic, Clichy – de Jong, Yaya Touré
(74. Aguero) – Milner, Silva (65. Johnson),
Nasri – Balotelli (82. Kolarov) – Trainer:
Mancini
Tore: 0:1 Yaya Touré (30.), 0:2 Balotelli
(45./+3, FE), 0:3 Yaya Touré (71.) – SR:
Pedro Proenca (Portugal) – ZS: 24 235
(ausverkauft) – Gelb: Musacchio, Catala,
Marchena, Hernan Perez, Wakaso – Balotelli
teli genommen, Villarreal kann ma-
ximal noch in der Europa League
überwintern. Gäste-Coach Roberto
Mancini pokerte, als er den „ersten
Sturm“ Dzeko und Aguero zunächst
nicht aufs Eis schickte. Doch gegen
ersatzgeschwächte Spanier (ohne
sieben Stammspieler und den kom-
pletten Angri ) reichte den Gäs-
ten minimaler Aufwand, um alles
im Gri zu haben. Villarreal blieb
bieder, entwickelte kaum Zug zum
Tor. Somit gelang City im vierten
Anlauf der erste Erfolg auf spani-
schem Boden.
Carlos Tevez fehlte immer noch,
allerdings könnte der „Rebell“ bald
doch von Mancini begnadigt wer-
den. Doch ob dem Argentinier das
dazu erforderliche „Sorry“ wirklich
über die Lippen kommt?
SPIELER DES SPIELS
Mario Gomez
Sehr spielfreudig, ezi-
ent im Abschluss, leis-
tete auch seinen Beitrag
im Spiel gegen den Ball.
% -Spielcheck München
Neapel
Durchschnitts-Note
2,6
4,0
Durchschnitts-Alter
25,8
28,1
Abseits
0
0
Gewonnene Zweikämpfe 55 % (105)
45 % (85)
Manchester City hat mit dem
ersten Auswärtssieg Kurs aufs Ach-
Ballbesitz
61 %
39 %
Meiste Ballkontakte
110 Lahm
75 Campagnaro
psm
SSC Neapel
Trainer:
%
FC Villarreal –
720365191.013.png 720365191.014.png 720365191.015.png 720365191.016.png 720365191.017.png 720365191.018.png
4 CHAMPIONS LEAGUE
kicker, 3. November 2011
Bayer Leverkusen
Diego Alves (3)
3:1
(1:1)
Trainer:
Emery
Miguel (2,5)
Rami (3)
Victor Ruiz (2,5)
Mathieu (2)
Topal (4)
Banega (–)
Pablo Hernandez (3)
Jonas (3,5)
Feghouli (2,5)
Soldado (2)
Kießling (2,5)
Schürrle (3)
Ballack (3)
Sam (5)
Rolfes (3,5)
Bender (3,5)
Kadlec (3,5)
Toprak (3)
Friedrich (3)
Castro (3)
Dutt Leno (5)
Eingewechselt: 24. Tino Costa (3) für Banega, 59. Piatti (3) für Feghouli, 74.
Jordi Alba (–) für Jonas – 77. Derdiyok (–) für Kießling, 79. Reinartz (–) für Bender,
84. Jörgensen (–) für Sam – Reservebank: Guaita (Tor), Bruno, Albelda, Aduriz –
Yelldell (Tor), Oczipka, Schwaab, Balitsch
Tore: 1:0 Jonas (1., Linksschuss, ohne Vorarbeit), 1:1 Kießling (31., Kopfball, Bal-
lack), 2:1 Soldado (65., Rechtsschuss, Mathieu), 3:1 Rami (75., Kopfball, Tino
Costa) – Chancen: 4:3 – Ecken: 2:7
SR-Team: Eriksson (Schweden – Assistenten: Wittberg, Nilsson – Vierter Ofzi-
eller: Strömbergson), Note 6, das gesamte Team, insbesondere Assistent Wittberg,
offenbarte allergrößte Schwierigkeiten beim Bewerten von Zweikämpfen und griff
zweimal entscheidend in den Spielverlauf ein: Schürrles Tor (70.) war eindeutig
nicht aus Abseitsposition erzielt, vor dem 3:1 durch Rami wurde Bender gefoult. –
Zuschauer: 37 047 – Gelbe Karten: Tino Costa, Mathieu – Ballack, Toprak, Sam –
Spielnote: 3, schnelles intensives Spiel, jedoch mit wenig Chancen und Ästhetik.
Einsatz nicht belohnt: Leverkusen und Michael Ballack blieben in
Valencia ohne Zähler und müssen um den Achtelnaleinzug zittern.
%
-ANALYSE
Aus Valencia berichtet Frank Lußem
BAYERS GRUPPE E: Chelsea pomadig
Ein Elfmeter als Sinnbild
Bayer offensiv zu uninspiriert und träge
Mit der ersten Ballberührung er-
zielte Valencia das erste Tor. Mit
dem ersten durchdachten Angri
gelang den Spaniern der zweite
Treer. Die erste Ecke nutzten die
Gastgeber zum entscheidenden
3:1. Drei Szenen – drei Tore. Und
dazwischen Bayer Leverkusen.
Stark nach Lenos Fehler, der
zum 1:0 führte. Gut in der
Balleroberung, gut
im Zustellen
der Pass-
und Laufwege, gut organi-
siert im Verschieben, Über-
geben und Übernehmen. Zu
wenig aber rollte Richtung
Tor des FC Valencia, der selbst
nur selten konstruktiv über die
anfangs starken Flügel Feghouli
und Hernandez kam. Bayer
verkaufte sich gut, litt unter
der desaströsen Schiedsrich-
ter-Leistung und eigener Na-
ivität (Sam vor dem 1:2). Nach
dem 1:3 zeigten sich die Probleme
mit der Kreativität. Statt energisch
die Chance zum zweiten Tor zu
suchen (womit man den direkten
Vergleich gewonnen hätte), zeigte
man sich oensiv viel zu un-
inspiriert und träge.
.
1:1 (0:1)
Genk: Köteles Vanden Borre , Hyland,
Nadson, Anele – Buffel (69. Dugary), Ca-
mus, Tözser, de Bruyne – Vossen (87. Bar-
da), Nwanganga (82. Limbombé) – Trainer:
Been
Chelsea: Cech – Bosingwa, David Luiz,
Ivanovic, Cole – Ramires (66. Lampard),
Oriol Romeu (77.Mata), Raul Meireles
Anelka (66. Sturridge), Fernando Torres,
Malouda – Trainer: Villas-Boas
Tore: 0:1 Ramires (26.), 1:1 Vossen (61.)
SR: Moen (Norwegen) – Zuschauer:
22 584 – Gelb: de Bryune – Raul Meireles
Bes. Vork.: Köteles hält Handelfmeter von
David Luiz (39.)
Unterlegenheit mit Leidenschaft
und Einsatz kompensierte. Chel-
sea trat pomadig auf – sinnbildlich
dafür der verschossene Elfer von
David Luiz. Auch Frank Lampard
– ebenso wie der zuletzt verunsi-
cherte John Terry zunächst nur auf
der Bank – konnte der Partie nach
der Einwechslung keine Wende
mehr geben. Beide Teams hatten
zunächst Wert auf die Defensive
gelegt – Genks wurde jedoch mit
einem schönen, aber einfachen
Doppelpass zwischen Ramires
und Fernando Torres ausgehebelt.
Gäste-Coach Villas-Boas blickte be-
reits voraus: „Jetzt müssen wir eben
in Leverkusen punkten.“ Mit einem
Sieg bei Bayer wären die Londoner
sicher vorzeitig fürs Achtelnale
qualiziert.
FAZIT: Ein Sieg aus dem
Nichts für ver-
unsicherte
Spanier,
die von Einzelakti-
onen und falschen Schieds-
richter-Entscheidungen leb-
ten.
SPIELER DES SPIELS
Roberto Soldado
War da, als sein Team ihn
brauchte und verwandelte wun-
derschön per Hacke zum 2:1.
Ein verdientes Remis für Belgi-
ens Meister, der seine spielerische
THOMAS EVERS
Schnellste CL-Tore: Jonas fehlt halbe Sekunde zum Rekord
%
-Spielcheck Valencia
Leverkusen
Sek.
Torschütze
Paarung
Ergebnis
Datum
Durchschnitts-Note
2,8
3,5
10,03 Roy Makaay
Bayern München – Real Madrid 2:1 07.03.2007
10,50 Jonas
FC Valencia – Bayer Leverkusen 3:1 01.11.2011
Durchschnitts-Alter
25,5
25,2
Abseits
1
4
20,07 Gilberto Silva
PSV Eindhoven – FC Arsenal
0:4 25.09.2002
Gewonnene Zweikämpfe 49 % (108)
51 % (112)
20,12 Alessandro del Piero Man United – Juventus Turin
3:2 01.10.1997
Ballbesitz
54 %
46 %
21,20 Clarence Seedorf
FC Schalke 04 – AC Mailand
2:2 28.09.2005
Meiste Ballkontakte
83 Rami
62 Castro
Gefettet: Teams der Torschützen
Quelle: uefa.com
FC Valencia –
Trainer:
KRC Genk –
FC Chelsea
720365191.019.png 720365191.020.png 720365191.021.png 720365191.022.png 720365191.023.png 720365191.024.png
kicker, 3. November 2011
CHAMPIONS LEAGUE 5
LEVERKUSEN: Großer Ärger über die schwedischen Unparteiischen
Ballack: „Mund abputzen!“
Fehlentscheidungen
bremsten LEVERKUSEN
aus. Das Auftreten aber
gibt Honung für die
nächsten Spiele.
Schnelles Gegentor
Lenos Patzer
als Lernauftrag
der Hand, die Konstellation in der
Gruppe lässt von Rang eins bis vier
alle Möglichkeiten oen.
Wer weiß, was passiert wäre,
wenn das schwedische Schiedsrich-
ter-Quintett seine Arbeit an diesem
lauen Abend ordentlich gemacht
hätte. Zunächst wurde An-
dré Schürrle beim Stande
von 2:1 für die Gastgeber
ein Tor gestohlen. Trainer
Robin Dutt: „Wenn es eine
ruhende Situation ist, der
Linienrichter absolut auf gleicher
Höhe steht, er noch die Strafraum-
grenze als optisches Hilfsmittel hat
und dann solch eine Fehlentschei-
dung passiert – das hat mit Cham-
pions League nichts zu tun.“ Auch
das Foul von Rami an Lars Bender
vor dem 3:1 brachte Dutt in Har-
nisch: „Solche Dinge kannst du auf
so einem Niveau nicht übersehen.“
Bender: „Er schmeißt sich auf mich,
ich habe keine Chance auf einen
Zweikampf.“
Verständlicher Ärger, in den sich
angesichts der verbesserten Leis-
tung Honung mischte,
dass die miesen Zeiten
endlich der Vergangenheit
angehören: „Jetzt müssen
wir den Mund abputzen“,
forderte Michael Ballack,
der davon überzeugt ist, „dass wir
auf dieser Leistung aufbauen kön-
nen.“ Aber er sprach auch Tacheles:
„Wir müssen einfach dazulernen.
Wir sind in der einen oder anderen
Situation einfach zu naiv. Das wird
auf diesem Niveau bestraft. Das tut
einfach doppelt weh.“ Recht hat er!
1 Sein Vorbild heißt Iker Casillas.
Dem Weltklasse-Keeper von Real
Madrid eifert Bernd Leno (19)nach
– in jeder Beziehung. Casillas war
es, der das schnellste Gegentor der
Champions-League-Historie kas-
sierte (7. März 2007 gegen Bayerns
Roy Makaay nach 10,03 Sekunden),
Leno ist seit Dienstag mit 10,50 Se-
kunden Zweiter in diesem Ranking.
„Das war brutal, für mich und das
Team“, sagt der Shooting-Star. Un-
terstützung bekam er vom Team,
Manuel Friedrich, der den Rückpass
spielte, ehe Leno Jonas maßgerecht
bediente, nahm sogar Teilschuld
auf sich. „Die Jungs haben mich
aufgebaut“, erzählte Leno am Mitt-
woch vor dem Rückug. Und gab
zu: „Die Enttäuschung ist groß. Aber
ich werde daraus lernen!“
1 Das Glück, das Bayer Leverku-
sen vor zwei Wochen im Übermaß
hatte gegen den gleichen Gegner,
war an diesem herrlichen Herbsttag
von Valencia aufgebraucht. Es war
eine fast neue Erfahrung für den
Vizemeister, als bessere Mannschaft
mit leeren Händen dazustehen,
gescheitert an dubiosen Schieds-
richterentscheidungen, fehlender
Erfahrung und krassen Fehlern.
Immerhin hat Bayer noch alles in
CHAMPIONS LEAGUE 2011/12: GRUPPENPHASE
Die Ersten und Zweiten jeder Gruppe qualizieren sich für das Achtelnale, die Dritten für die Zwischenrunde (letzte 32) der Europa League. Sind nach Abschluss der Gruppenphase zwei oder mehr Mannschaften punkt-
gleich, so entscheidet über das Weiterkommen: 1. die größere Punktzahl aus den Direktbegegnungen, 2. die Tordifferenz aus den Direktbegegnungen, 3. die größere Anzahl von Auswärtstoren aus den Direktbegegnungen,
4. die größere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen, 5. die größere Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen, 6. der UEFA-Koefzient. – Auslosung Achtelnale: 16. 12. – Spiele: 14./15./21./22. 2. und 6./7./13./14. 3.
– Auslosung Viertel- und Halbnale: 16. 3. – Viertelnale: 27./28. 3. und 3./4. 4. – Halbnale: 17./18. 4. und 24./25. 4. – Endspiel: 19. 5. in München.
*) = bereits fürs Achtelnale qualiziert
GRUPPE A
FC Villarreal – Bayern München 0:2
Manchester City – SSC Neapel 1:1
SSC Neapel – FC Villarreal 2:0
Bayern München – Manchester City 2:0
SSC Neapel – Bayern München
GRUPPE B
Lille OSC – ZSKA Moskau
2:2
GRUPPE C
Benfica Lissabon – Manchester Utd. 1:1
FC Basel – Otelul Galati
GRUPPE D
Dinamo Zagreb – Real Madrid 0:1
Ajax Amsterdam – Olympique Lyon 0:0
Real Madrid – Ajax Amsterdam
Inter Mailand – Trabzonspor
0:1
2:1
ZSKA Moskau – Inter Mailand
2:3
Otelul Galati – Benfica Lissabon
0:1
3:0
Trabzonspor – Lille OSC
1:1
Manchester United – FC Basel
3:3
Olympique Lyon – Dinamo Zagreb
2:0
1:1
ZSKA Moskau – Trabzonspor
3:0
Otelul Galati – Manchester United
0:2
Real Madrid – Olympique Lyon
4:0
Manchester City – FC Villarreal
2:1
Lille OSC – Inter Mailand
0:1
FC Basel – Benfica Lissabon
0:2
Dinamo Zagreb – Ajax Amsterdam
0:2
FC Villarreal – Manchester City
0:3
Trabzonspor – ZSKA Moskau
0:0
Benfica Lissabon – FC Basel
1:1
Olympique Lyon – Real Madrid
0:2
Bayern München – SSC Neapel
3:2
Inter Mailand – Lille OSC
2:1
Manchester United – Otelul Galati
2:0
Ajax Amsterdam – Dinamo Zagreb
4:0
1. Bayern München
4 8:3 10
1. Inter Mailand
4 6:4
9
1. Manchester United 4 8:4
8
1. Real Madrid *
4 10:0 12
2. Manchester City
4 6:4
7
2. ZSKA Moskau
4 7:5
5
2. Benca Lissabon
4 5:2
8
2. Ajax Amsterdam
4 6:3
7
3. SSC Neapel
4 6:5
5
3. Trabzonspor
4 2:4
5
3. FC Basel
4 6:7
5
3. Olympique Lyon
4 2:6
4
4. FC Villarreal
4 1:9
0
4. Lille OSC
4 4:6
2
4. Otelul Galati
4 1:7
0
4. Dinamo Zagreb
4 0:9
0
Dienstag, 22. November (20.45 Uhr):
Bayern München – FC Villarreal
SSC Neapel – Manchester City
Dienstag, 22. November (20.45 Uhr):
ZSKA Moskau – Lille OSC (18.00)
Trabzonspor – Inter Mailand
Dienstag, 22. November (20.45 Uhr):
Manchester United – Benfica Lissabon
Otelul Galati – FC Basel
Dienstag, 22. November (20.45 Uhr):
Olympique Lyon – Ajax Amsterdam
Real Madrid – Dinamo Zagreb
GRUPPE E
KRC Genk – FC Valencia
0:0
GRUPPE F
Borussia Dortmund – FC Arsenal 1:1
Olympiakos Piräus – Olymp. Marseille 0:1
FC Arsenal – Olympiakos Piräus 2:1
Olymp. Marseille – Bor. Dortmund 3:0
Olympique Marseille – FC Arsenal 0:1
Olympiakos Piräus – Bor. Dortmund 3:1
FC Arsenal – Olympique Marseille 0:0
Bor. Dortmund – Olympiakos Piräus 1:0
1. FC Arsenal
GRUPPE G
FC Porto – Schachtar Donezk 2:1
APOEL Nikosia – Zenit St. Petersburg 2:1
Zenit St. Petersburg – FC Porto 3:1
Schachtar Donezk – APOEL Nikosia 1:1
Schachtar Donezk – Z. St. Petersburg 2:2
FC Porto – APOEL Nikosia
GRUPPE H
FC Barcelona – AC Mailand
2:2
FC Chelsea – Bayer Leverkusen
2:0
Viktoria Plzen – BATE Baryssau
1:1
FC Valencia – FC Chelsea
1:1
BATE Baryssau – FC Barcelona
0:5
Bayer Leverkusen – KRC Genk
2:0
AC Mailand – Viktoria Plzen
2:0
Bayer Leverkusen – FC Valencia
2:1
AC Mailand – BATE Baryssau
2:0
FC Chelsea – KRC Genk
5:0
1:1
FC Barcelona – Viktoria Plzen
2:0
KRC Genk – FC Chelsea
1:1
Zenit St. Petersburg – Sch. Donezk
1:0
BATE Baryssau – AC Mailand
1:1
FC Valencia – Bayer Leverkusen
3:1
APOEL Nikosia – FC Porto
2:1
Viktoria Plzen – FC Barcelona
0:4
1. FC Chelsea
4 9:2
8
4 4:2
8
1. APOEL Nikosia
4 6:4
8
1. FC Barcelona *
4 13:2 10
2. Bayer Leverkusen
4 5:6
6
2. Olympique Marseille 4 4:1
7
2. Zenit St. Petersburg 4 7:5
7
2. AC Mailand *
4 7:3
8
3. FC Valencia
4 5:4
5
3. Borussia Dortmund 4 3:7
4
3. FC Porto
4 5:7
4
3. BATE Baryssau
4 2:9
2
4. KRC Genk
4 1:8
2
4. Olympiakos Piräus
4 4:5
3
4. Schachtar Donezk
4 4:6
2
4. Viktoria Plzen
4 1:9
1
Mittwoch, 23. November (20.45 Uhr):
Bayer Leverkusen – FC Chelsea
FC Valencia – KRC Genk
Mittwoch, 23. November (20.45 Uhr):
Olympique Marseille – Olympiakos Piräus
FC Arsenal – Borussia Dortmund
Mittwoch, 23. November (20.45 Uhr):
Z. St. Petersburg – APOEL Nikosia (18.00)
Schachtar Donezk – FC Porto
Mittwoch, 23. November (20.45 Uhr):
AC Mailand – FC Barcelona
BATE Baryssau – Viktoria Plzen
720365191.025.png 720365191.026.png 720365191.027.png 720365191.028.png 720365191.029.png 720365191.030.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin