Tanz Der Vampire - Die Gesamtaufnahme - 2. Akt
SYNOPSE VON SZENEN
Szene 1: Schlosshalle
Szene 2: Schlafzimmer im Schloss Krolock
Szene 3: Die Gruft
Szene 4: Bibliothek
Szene 5: Badezimmer
Szene 6: Spiegel-bibliothek
Szene 7: Spiegel-badezimmer
Szene 8: Turm und Friedhof
Szene 9: Tanszaal
Szene 10: Irgendwo in der Wildnis Transsylvaniens
SYNOPSE DER MUSIKALISCHEN ZAHLEN
Totale Finsternis...................................Sarah, Von Krolock, Ensemble
Carpe Noctem! — Fülh Die Nacht!..........................................Vampire
Ein Perfekter Tag..............................................Abronsius, Alfred
Geil Zu Sein Ist Komisch.................................Chagal, Rebecca, Koukol
Bücher, Bücher!................................................Abronsius, Alfred
Für Sarah.................................................................Alfred
Noch Mehr Bücher...............................................Abronsius, Alfred
Wen Liebe In Dir Ist.............................................Alfred, Herbert
Sie Irren, Professor!.....................................Von Krolock, Abronsius
Ewigkeit.................................................................Vampire
Die Unstillbare Gier.................................................Von Krolock
Tanzsaal....................................Von Krolock, Herbert, Sarah, Vampire
Draussen Ist Freiheit (reprise)....................................Alfred, Sarah
Der Tanz Der Vampire — Finale Zweiter Akt.....................Abronsius, Vampire
Musik: Jim Steinman
Buch & Lyrics: Michael Kunze
Regie: Roman Polanski
1. SCHLOSSHALLE
In derselben Nacht, später. Sarah hat ihr Zimmer verlassen. Langsam kommt sie die Treppe herunter, die in die Halle von Graf von Krolocks Schloss führt. An den Wänden hängt die gräfliche Ahnengalerie. Sarah bewegt sich wie in Trance. Aus dem Nirgendwo hört man die Vampire singen.
Stimmen der Vampire:
Glänzende Augen
Glänzendes Haar
Schlaflos vor Neugier, und blind für die Gefahr!
Blutrot!
Lippen und Wangen
Aufrecht wie Samt
Bildschön und weiblich, verderblich und verdammt!
Sterblich!…
Die Ahnen auf den Porträts an den Wänden werden lebendig. Raunend singen sie…
Ahnen: Sei bereit!
Sarah:
Manchmal in der Nacht fühl ich mich einsam und traurig
Doch ich weiss nicht, was mir fehlt
Auf der anderen Seite der Halle erscheint die dunkele Gestalt des Grafen von Krolock auf den obersten Stufen der Wendeltreppe.
Sarah sieht ihn zunächst nicht.
Manchmal in der Nacht hab ich phantastische Träume.
Aber wenn ich aufwach, quält mich die Angst
Manchmal in der Nacht lieg ich im Dunkeln und warte
Doch worauf ich warte ist mir nicht klar!
Graf von Krolock: Sei bereit!
Manchmal in der Nacht spür ich die unwiderstehliche Versuchung
Einer dunklen Gefahr
Ahnen: Sei bereit Sternkind
Sarah: Ich hör eine Stimme die mich ruft
Sarah: Ich kann eine Stimme hörn
Manchmal in der Nacht fühl ich die Macht eines Zaubers
Der mich unsichtbar berührt
Manchmal in der Nacht bin ich so hilflos und wünsch mir
Es käm einer, der mich führt und beschützt
Manchmal in der Nacht kann ich es nicht mehr erwarten
Ich will endlich eine Frau sein und frei
Manchmal in der Nacht möcht ich Verbot'nes erleben
Und die Folgen sind mir ganz einerlei
Ahnen und Graf von Krolock: Sei bereit Sternkind
Sarah: Ich spür eine Sehnsucht die mich sucht…
Graf von Krolock:
Sich verliern heisst sich befrein
Du wirst dich in mir erkennen
Was du erträumst wird Wahrheit sein
Nichts und niemand kann uns trennen
Tauch mit mir in die Dunkelheit ein!
Zwischen Abgrund und Schein
Verbrennen wir die Zweifel und vergessen die Zeit
Ich hüll dich ein in meinen Schatten und trag dich weit
Du bist das Wunder, das mit der Wirklichkeit versöhnt
Sarah: Mein Herz ist Dynamit das einen Funken ersehnt
Graf von Krolock und Sarah:
[Du bist/Ich bin] zum Leben erwacht!
Die Ewigkeit beginnt heut Nacht!
Ich hab mich gesehnt danach mein Herz zu verlieren
Jetzt verlier ich fast den Verstand
Totale Finsternis
Ein Meer von Gefühl und kein Land
Einmal, dachte ich, bricht Liebe den Bann
Jetzt zerbricht sie gleich meine Welt
Ich falle und nichts was mich hält…
Ahnen und Graf von Krolock: Sei bereit!
Manchmal in der Nacht denk ich ich sollte lieber fliehn vor Dir
Solang ich es noch kann
Doch rufst Du dann nach mir bin ich bereit, dir blind zu folgen
Selbst zur Hölle würd ich fahren mit Dir
Manchmal in der Nacht gäb ich mein Leben her
Für einen Augenblick in dem ich Dir ganz gehör
Manchmal in der Nacht möcht ich so sein, wie Du mich haben willst
Und wenn ich mich selber zerstör
Sarah: Ich spür eine Sehnsucht die mich sucht
[Du/Ich] wirst dich in [mir/dir] erkennen
Was [du erträumst/ich erträum] wird Wahrheit sein
[Ich hüll dich/Du hüllst mich] ein in [meinen/deinem] Schatten und [trag dich/trägst mich] weit!
Du bist das Wunder das mit der Wirklichkeit versöhnt
Jetzt zerbricht sie gleich Deine Welt
Wir fallen und nichts was uns hält
Totale Finsternis!
Ich glaub ich verlier den Verstand
Graf von Krolock is einen Moment lang versucht, Sarah in den Hals zu beissen, besinnt sich dann und schiebt sie sanft zurück.
Nein! Es wär verkehrt den Kopf zu verlieren
Wir woll'n nicht vor der Zeit den Genuss ruinieren
Mit jeder Stunde des Wartens wird die Lust mehr entfacht
Ich lass Dich fühlen was dich unsterblich macht
Wenn wir zwei tanzen auf dem Ball morgen Nacht
Alles Licht konzentriert sich auf Graf von Krolock und Sarah, bis es plötzlich verlöscht.
top
2. SCHLAFZIMMER IM SCHLOSS KROLOCK
Auf der kaum erleuchteten Bühne sehen wir ein riesiges Himmelbett stehen. Professor Abronsius schläft friedlich schnarchend auf der einen seite. Auf der anderen wirft Alfred unruhig hin und her. Aus dem Nirgendwo klingt eine unwirkliche Stimme.
Stimme:
Folg mir nach, vertrau der Nacht!
Sie nur kann Deine Seele retten
Fluch dem Tag und seiner Macht!
Lös die Sehnsucht von allen Ketten
Folg mir nach, komm fühl die Nacht!
Wirklich ist nur, woran wir glauben
Flieh vor dem, was dich bewacht
Lass dir nicht deine Träume rauben….
Alfred quä'lt ein Alptraum, der sich zusehends materialisiert: Von überallher kommen Vampire. Sie kriechen über das Dach des Bettes, schleichen aus den Ecken, schweben von der Decke.
Vampire:
Über Gräber und Ruinen werden Todesglocken hall'n
Und alle Teufel steigen hinauf und alle Engeln müssen fall'n
Wir sind hungrig auf Verbrechen, wir sehnen uns nach Blut
Wir leben nur für uns're Gier und nähr'n mit Gift uns're Brut
Die Welt im Tageslicht hat keinen jemals glücklich gemacht
Drum tauch ins Meer des Nichts wo's immer dunkel ist und kühl
Und wenn Du von der Dunkelheit betrunken bist dann fühl—Fühl die Nacht!
Vampire Gruppe 1: Fühl die Nacht!
Vampire Gruppe 2:
Dies irae Kyrie, Libera me Domine!
Dies irae Kyrie, Requiem da Domine!
Exultate Kyrie! Pie Agne Domine!
Dies irae Kyrie, Sanctus Sanctus exultate!
Vampire Gruppe 1 (gleichzeitig):
Fühl die Nacht! Und lass' sie nie vorübergehn
Fühl die Nacht! Komm schliess' Deine Augen um zu sehn
Fühl die Nacht! Was Dir bestimmt ist muss geschehen
Fühl die Nacht!
Fühl die Nacht! Sei frei!
Die folgende Tanzsequenz stellt die Initiation von Sarahs Ebenbild dar. Ein eindrucksvoll agierender Adjutantes des Grafen umwirbt und entführt sie. Alfred wird selbst in seinen Alptraum hineingezogen. Er will eingreifen, doch kann die vermeintliche Sarah nicht erreichen.
Aus den Gräbern und Ruinen werden Tote auferstehn
Und alle Ängste werden wahr und alle Hoffnung muss vergehn
Uns're Ordnung ist das Chaos, verändern heisst zerstör'n
Wir wollen leben für die Gier und zu den Raubtier'n gehör'n
Alfred taumelt zum Bett zurück un legt sich wieder hin.
Dies irae Kyrie, Requiem da Domine…
Vampire Gruppe 3 (gleichzeitig):
Carpe noctem! Carpe noctem!
Vampire Gruppe 1:
Fühl die Nacht! Komm schliess' Deine Augen um zu sehn….
Alle Vampire:
Folg mir nach vertrau der Nacht!
Folg mir nach komm fühl die Nacht!
Wirklich ist nur woran wir glauben
Flieh vor dem was Dich bewacht
Lass Dir nicht Deine Träume rauben!
Die Vampire verschwinden. Die Musik endet Ein Hahn kräht. Die Tür zum Schlafzimmer öffnet sich. Eine Turmuhr schlägt.
Verwandlung.
Koukol schlurft, einen Frühstückswagen vor sich herschriebend, in das Zimmer. Er öffnet den schweren Vorhang vor dem Fanster. Licht flutet herein. Alfred erwacht. Benommen von seinem Alptraum richtet er sich auf, ohne Koukol zu bemerken. Professor Abronsius schläft noch fest.
Alfred:
Ein böser Traum, ein schlimmer Traum
Ein Glück, dass es nicht wahr ist
Das Gute siegt, ich zweifle kaum
Auch wenn mir noch nicht klar ist
Wie und was und wer und wo und wann?
Er sprach von ihr
Also ist sie hier
Heut oder nie finde ich zu ihr
Alles wird gut, Heute ist ein perfekter Tag
An dem man tut was nur Helden gelingen mag
An einem Tag wie heut geht man Feuer
Man findet Gold und besiegt Ungeheuer
Alfred schliesst noch einmal die Augen en denkt an Sarah.
Heute scheint mir halb so schwer
Was mich gestern noch mutlos machte
Denn ich fühle mehr und mehr
Ihre Nähe seit ich erwachte
Alfred betrachtet das Frühstückstablett. Er stellt sich vor, dass Sarah im Zimmer ist.
Wie kam dieses Frühstück her?
Kann es sein, dass es Sarah brachte?
Jemand kam, oh ja ich hör…
Als er sich umdreht und die Augen öffnet, steht Koukol direkt vor ihm.
Koukol: Grhhaaach!
Alfred (ebtsetzt):Hah!
Koukol wirft Alfred einen verächtlichen Blick zu, spuckt aus und verschwindet.
Professor Abronsius ist aufgewacht, Im Nachthemd, das wirre Haar unter einer Nachthaube, setzt er sich auf und streckt, dehnt und kratzt sich. Offensichtlich hat er hervorragend geschlaffen. Er fordert Alfred mit einer Gest auf, uhm das Frühstück zu servieren, was dieser macht.>
Abronsius:
Ein weiches Bett, ein ruhiges Heim
Erfrischen Geist und Glieder!
Ein Tässchen Tee, ein Haferschleim
Und schon erfüllt mich wieder
Logik, Logik und Drang zur Pädagogik!
Professor Abronsius schlürft seinen Tee. Alfred steht neben dem Bett und löffelt im Stehen seien Haferbrei.
Alfred: Herr Professor, er hat gesagt: Das Ziel deiner Sehnsucht ist dir näher als je.
Sarah muss hier irgendwo im Schloss sein!
Abronsius: Ganz schön abgebrüht, der Bursche
Alfred: Wer?
Abronsius: Na, der Graf! Will uns vergackeiern!
Alfred: Der Graf…
Abronsius: …hätte fast sein Inkognito verraten!
Er nannte sich Nachtvogel, nutzlos bei Tag
Bleibt nur noch die Frage: wo ist sein Sarkophag?
Alfred (verschluckt sich vor Schreck):Sein Sarkophag?
Abronsius: Na der Sarg, in dem er tagsüber liegt
Alfred: Sie meinen, in einem Grab?
Nicht in einem Grab, Junge. Ein Graf ruht in einer Gruft!
Jedes Schloss hat so eine!
Wir wollen uns gleich auf die Suche danach Machen!
Alfred: Was? Gleich?
Abronsius: Selbstverständlich gleich!
Der Tag ist ja wie geschaffen zum Gruf suchen!
Abronsius springt auf und veranlasst Alfred, die Exkursion vorzubereiten.
Alles wird gut, Heute ist ein pe...
Asfaloth