Von Buttlar, Johannes - Die Wächter Von Eden.pdf

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Copyright © 1993 by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG,
München
Umschlaggestaltung: Christian Diener
Herstellung und Layout: D. F. Walter
Satz: Schaber Datentechnik, Wels
Druck und Bindung: Mohndruck, Gütersloh
Printed in Germany
ISBN 3-453-06918-8
2
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Inhalt
Prolog ........................................................................................................................ 4
I Der Stein der Weisen................................................................................................ 6
II Jäger des verlorenen Schatzes.................................................................................15
III Geheimnisträger der Zeiten ...................................................................................26
IV Die Wächter von Eden ..........................................................................................38
V Die heilige Geometrie ............................................................................................48
VI Das Mars-Rätsel ...................................................................................................60
VII Die Weltformel ...................................................................................................73
VIII Maskierte Wirklichkeit.......................................................................................92
IX S.E.T.I. ..............................................................................................................101
X Die Formel der ewigen Jugend .............................................................................108
XI Apokalypse 2000................................................................................................122
XII Homo Cosmicus................................................................................................135
Literaturverzeichnis und Quellennachweis................................................................142
3
Prolog
A
ls ich das flache Flughafengebäude von Albuquerque verließ, nahm mir die trockene
Hitze Neu-Mexikos erst einmal den Atem. Ich verhielt. Mein Blick wanderte weg
vom geschäftig brodelnden Airport und seiner Umgebung hin zu den ockerfarbenen
Bergketten am Horizont. Im wabernden Hitzedunst erschienen sie unwirklich, wirkten sie
wie eine Fata Morgana.
»Laufe ich einer Illusion nach? Existiert dieser geheimnisvolle Felsblock überhaupt?«
grübelte ich. Auf der Suche folgte ich den Spuren eines Rätsels, dessen Lösung irgendwo
draußen in der Wüste von Neu-Mexiko zu finden sein sollte. Obwohl ich nur vage An-
haltspunkte erhalten hatte, nahm ich die Herausforderung an. Nachdem der Mietwagen
mit einem Vorrat an Getränken beladen war, machte ich mich auf den Weg. Die ersten
zwei Stunden führte mich der State-Highway in Richtung Wüste, vorbei an Indianerre-
servaten, in denen unterschiedliche Stämme der Pueblo- und Zuni-Indianer leben. Vor mir
tat sich eine pastellfarbene Landschaft auf. An einem endlos erscheinenden Horizont
ragten die skurrilen Formen der nun taubenblau aussehenden Basaltberge in einen von der
Sonne beherrschten Himmel auf. Der Wüstensand zeigte sich in allen Farbschattierungen,
vom Weißgelb über Zartrosa bis zum satten Orangerot, hin und wieder vom staubigen
Graugrün vereinzelter Sträucher unterbrochen.
Ich war vom Highway auf einen holprigen Sandweg abgebogen und zog eine lange
Staubfahne hinter mir her. Mein Ziel war der »Hidden Mountain«. Ich fühlte mich wie in
einem Backofen, die Hitze trieb mir den Schweiß aus den Poren. Immer wieder griff ich
zur Wasserflasche. Ich fuhr über Geröll und ausgetrocknete Flussbetten, bis der Weg
mitten im Nichts endete. Keine Spur mehr von Zivilisation. Von nun an hieß es, auf
Schusters Rappen weiterzukommen. Noch einmal überprüfte ich die mitgebrachte
Wegbeschreibung, hängte mir die Wasserflasche um und zog los. Nach einer ganzen
Weile öffnete sich vor meinen Augen eine schmale Schlucht. Links und rechts karme-
sinrot emporsteigende Felswände, unter meinen Füßen gelbglitzernder Sand und hin und
wieder übermannshohes, in voller Blüte stehendes filigranes Gesträuch. Plötzlich reckte
er sich vor mir auf, anthrazitfarben - der Hidden Mountain.
Auf allen vieren kroch ich über Geröllhalden aufwärts, zwängte mich außer Atem
durch Felsspalten, wischte mit dem Hemdsärmel immer wieder die Schweißtropfen aus
den Augen. Als ich einen Felsvorsprung umklettert hatte, stand ich unerwartet vor dem
geheimnisvollsten Basaltfelsen Amerikas. Denn hier, auf der glatten Gesteinsfläche war
eine Botschaft eingeritzt, die mindestens 2400 Jahre alt sein muss. Die Schriftzeichen
bestehen aus kanaanäischen, phönizischen und griechischen Elementen, eine Schriftform,
die 400 Jahre v. Chr. gebräuchlich war. Der auf alte Sprachen spezialisierten amerikani-
schen Sprachforscherin Dixie Perkins ist es gelungen, diese Botschaft zu entschlüsseln.
»Ich kam hierher, um zu bleiben. Der andere starb einen vorzeitigen Tod im
Kampf - entehrt, beleidigt und mit abgezogenem Fleisch. Die Männer glaubten,
dass er, geistig verwirrt, unter meinem Schutz steht, wie ein Blatt im Wind hin-
und hergeschleudert, in Armut und Not dem Untergang geweiht. Von meinen
Angehörigen wurde ich respektiert und geehrt, mit Reichtum gesegnet, mit vielen
Sklaven und vielen Olivenbäumen ... Männer haben mich zum Exil verurteilt, als
Wiedergutmachung für eine Schuld; inzwischen bleibe ich hier übrig wie ein
Hase. Ich, Zakyneros, halte mich außer Reichweite von Sterblichen, wie ein
Prophet. Ich bin Abfall, Abschaum, Ausschuss, wie ein weibischer Seemann auf
4
 
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