Der.Spiegel.2010.50.pdf

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Kampf um das Netz
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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN - MAGAZIN
Thomas Gottschalk, 60, und SPIEGEL-Redakteur Thomas Tuma, 46, wollten
sich bei den Vorbereitungen zum ZDF-Jahresrückblick „Menschen 2010“ in Mün-
chen treffen. Doch als Tuma vergangenen Montag in die
bayerische Landeshauptstadt flog, begegnete er einem
anderen, neuen Gottschalk. Kurz zuvor war es bei „Wet-
ten, dass..?“ zu einem schrecklichen Unfall gekommen.
Der 23-jährige Wettkandidat Samuel Koch hatte sich
schwer verletzt, erstmals in ihrer Geschichte musste
„Europas größte TV-Show“ (ZDF) abgebrochen werden.
„Das hat auch Gottschalk verändert“, sagt Tuma, der den
Moderator die ganze Woche beobachten konnte. „Die
alte Unbefangenheit war zwar weg, aber er wollte auch
nicht als Büßer oder Quotenopfer auftreten.“ Stattdessen habe sich der Gute-Laune-
Onkel als gereifter und sogar angriffslustiger Krisenmanager gezeigt, der sich seiner
Verantwortung durchaus bewusst sei. Tuma: „Das tragische Unglück könnte für
Gottschalk einen echten Wendepunkt bedeuten“ (Seite 156).
Tuma, Gottschalk
Das Entsetzliche: Er schlängelt und frisst sich durch Menschen. Übertragen
wird die Seuche durch winzige, kaum sichtbare Krebse, die Wurmlarven verzehren.
Sie tummeln sich im Wasser, und wer davon trinkt, wird krank. Mit dieser uralten
Plage muss vor allem die Bevölkerung
in den ärmsten Ländern leben – im Süd-
sudan etwa. Die Reise dorthin ist be-
schwerlich, wie SPIEGEL-Redakteurin
Cordula Meyer, 39, erlebte. Zu den vom
Guineawurm befallenen Kranken ging es
nur zu Fuß. Meyer kampierte im Busch,
während draußen Hyänen heulten, ein-
mal stolperte sie fast über eine Schwarze
Mamba. In den Dörfern sah sie die
fürchterlichen Auswirkungen der Seuche,
gegen die seit Jahrzehnten der amerika-
nische Friedensnobelpreisträger und Ex-
Präsident Jimmy Carter einen Feldzug führt – mit Erfolg. „Es gibt Hunderte Hilfs-
organisationen im Südsudan, die dort jeden Monat Millionen Dollar ausgeben“, so
Meyer. Aber draußen im Busch bei den Menschen, die unter Krankheit und Armut
am meisten leiden, habe sie nur das Carter Center vorgefunden. „Dessen Arbeit
zeigt, was Hilfe bewegen kann – wenn sie richtig gemacht wird“ (Seite 118).
Meyer im Südsudan
lige Stadt. „Dein SPIEGEL“, das Nachrichten-Magazin
für Kinder, widmet dem Ursprung der drei Religionen eine
Titelgeschichte. Sie erklärt, welche Gemeinsamkeiten die
Gläubigen teilen, welche Unterschiede sie trennen – und
warum es bis heute keinen Frieden im Heiligen Land gibt.
Weitere Themen im Heft: Daimler-Chef Dieter Zetsche,
57, spricht im Interview mit zwei Kinderreportern über
umweltfreundliche Autos. Außerdem: Wenn Staatsgeheim-
nisse im Internet stehen – WikiLeaks und die Folgen. Das
Heft erscheint an diesem Dienstag und kostet 3,40 Euro.
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 50/2010
5
H aus m itteilung
13. Dezember 2010 Betr.: Gottschalk, Guineawurm, „Dein SPIEGEL“
E s war eine private Verabredung, die schon monatelang feststand: TV-Entertainer
D er Guineawurm ist ein Parasit, der mehr als einen Meter lang werden kann.
J erusalem gilt bei Juden, Christen und Muslimen als Hei-
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In diesem Heft
Titel
Der Netz-Krieg um WikiLeaks-Gründer
Julian Assange ............................................... 86
Vorstandsmitglied Hendrik Fulda über die
Geldflüsse der Wau-Holland-Stiftung an
WikiLeaks ...................................................... 92
Verrat als Bürgerpflicht? ................................ 98
Deutschland
Panorama: Verfehlte Sparziele bringen
Bundeswehr-Reformer Guttenberg in Bedrängnis /
Außenminister Westerwelle stellte in
Washington EU-Beitritt der Türkei in Frage /
Mehrheit der Parlamentarier für
Papst-Rede im Bundestag ................................ 17
Regierung: Der Streit um die Euro-Rettung
isoliert Deutschland in Europa ....................... 22
Essay: Warum die Deutschen
die Europäische Union brauchen ................... 26
SPD: Sigmar Gabriel bekommt seine Partei
nicht in den Griff ............................................ 28
FDP: SPIEGEL-Gespräch mit
Vorstandsmitglied Wolfgang Kubicki über
den desolaten Zustand der Liberalen ............. 31
Glücksspiel: Der Kampf ums deutsche Lotterie-
monopol geht in die entscheidende Runde .... 34
Spenden: Die Zahl unseriöser
Geldsammelvereine wächst ............................ 36
Flüchtlinge: Eine neue Asylbewerberwelle
überfordert die Kommunen ........................... 38
Justiz: SPIEGEL-Gespräch mit Renate Jaeger,
deutsche Richterin am Europäischen
Menschenrechtsgerichtshof, über Sterbehilfe
und Sicherungsverwahrung ............................ 39
Merkel, europäische
Regierungschefs
Ein Riss geht durch Europa Seite 22
Kanzlerin Angela Merkel ist im Kreis der europäischen Staats- und
Regierungschefs weitgehend isoliert. Und auch ihr Finanzminister
Wolfgang Schäuble verfolgt in der Euro-Frage erkennbar andere Ziele
als seine Chefin.
Gesellschaft
Szene: Ein Raubtier mit Manieren / Die
Schweizer Autorin Irène Speiser über die
Auflösung des Haushalts ihrer Großmutter .... 45
Eine Meldung und ihre Geschichte – wie
Google Street View einem Mann dabei half,
40 Kilo abzunehmen ...................................... 46
Schicksale: Beim Protest gegen Stuttgart 21
verlor der Rentner Dietrich Wagner
sein Augenlicht – jetzt ist er der Held
des Widerstands ............................................. 48
Verbraucher: Shopping wird
zur Ersatzreligion ........................................... 56
Ortstermin: Die Feuerwerksindustrie
rüstet auf ........................................................ 67
Wirtschaft
Trends: Industrie befürchtet Achterbahnfahrt
der Rohstoffpreise / Der Deutschen Bank
drohen Klagen wegen Riesenradfonds /
Wo sind die deutschen Goldreserven? ........... 69
Welthandel: China nutzt Europas Schwäche,
um seine Position auszubauen ....................... 72
Manager: Machtkampf beim
Handelsriesen Metro ...................................... 74
Übernahmen: SPIEGEL-Gespräch mit
Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter über
den Angriff seines Großaktionärs ACS und
den Einstieg von Katar ................................... 76
Landwirtschaft: Werden die Subventionen
für Biogasanlagen eingedämmt? .................... 80
„Die Auflösung hat schon begonnen“ Seite 31
FDP-Bundesvorstandsmitglied Wolfgang Kubicki sieht seine Partei in einem
desolaten Zustand und kritisiert die Parteispitze. „Die gesamte Führungsmann-
schaft hat die Erwartungen nicht erfüllt“, sagt Kubicki im SPIEGEL-Gespräch.
Der blinde Held Seite 48
Bei einem Protest gegen Stuttgart 21 wurde der Rentner Dietrich Wagner von
einem Wasserwerfer im Gesicht getroffen. Er verlor sein Augenlicht. Die
Demonstranten verehren ihn als Ikone – die Polizei spricht sich frei von Schuld.
Fußball in der
Wüste
Seite 134
Die Vergabe der WM 2022 an
den Ölstaat Katar ist das bislang
markanteste Symbol für die wirt-
schaftliche Potenz der Golfregion.
An den milliardenschweren Bau-
projekten sind viele deutsche
Firmen beteiligt – auch das Büro
des Architekten Albert Speer.
Ausland
Panorama: Berlusconis Furcht vor einem
Militärschlag auf Irans Nuklearanlagen /
Österreichs Außenminister Michael Spindelegger
über Amerikas Bild von der Alpenrepublik ... 84
Russland: Urteil im Chodorkowski-Prozess ... 100
Tschechien: Behörden erniedrigen schwule
Asylbewerber ............................................... 102
Geplantes WM-Stadion in Doha
8
DER SPIEGEL 50/2010
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Brasilien: Die Befriedung der Favelas ........... 104
Belgien: Interview mit dem flämischen
Nationalistenführer Bart De Wever über
die Krise seines Landes ................................. 108
Global Village: Der Handel mit
Fußballern aus Buenos Aires ........................ 112
Assange auf der Fahrt
zum Gericht in London
Wissenschaft · Technik
Prisma: Rätselhafte Festung in Sibirien entdeckt /
Selbstmorde durch Schmerzmittel? ............... 115
Seuchen: Jimmy Carters Kampf gegen
den Guineawurm .......................................... 118
Computer: Der menschliche Körper
soll die Tastatur ersetzen .............................. 126
Tiere: Haarige Diener – Kapuzineraffen helfen
Querschnittsgelähmten im Haushalt .............. 128
Nuklearforschung: Umweltminister Röttgen
stoppte Atommülltransport nach Russland ... 131
Sport
Szene: Der Sportförderung bei der
Bundeswehr drohen Kürzungen /
Fälschungen bei Fußball-Devotionalien ........ 133
Fußball: Die WM 2022 in Katar könnte für
einen Modernisierungsschub sorgen ............. 134
Stadionbau: Interview mit dem Frankfurter
Architekten Albert Speer über seine Entwürfe
für eine Fußball-WM in der Wüste ............... 136
Cyber-Krieg um WikiLeaks Seiten 86, 92, 98
Gegner und Anhänger des inhaftierten WikiLeaks-Gründers Julian
Assange bekämpfen sich mit allen Mitteln. Gegen die politische Hetzjagd
in Amerika setzen Cyber-Krieger die Sabotage von Unternehmen im
Internet. Gefahr droht aber auch dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit.
Kultur
Szene: Die Kuratorin Bénédicte Savoy über
ihre große Napoleon-Ausstellung in Bonn /
Was die Anhänger des Manifests
„Der kommende Aufstand“ twittern ............ 138
Kino: Xavier Beauvois’ beeindruckender
Film „Von Menschen und Göttern“ ............... 140
Bestseller ..................................................... 143
Architektur: SPIEGEL-Gespräch mit
dem Schweizer Peter Zumthor
über die deutsche Protestbewegung
und seinen schlechten Ruf
bei Bauherren ............................................... 144
Kunstmarkt: Die Affäre um die
gefälschten Bilder aus der Sammlung
Jägers weitet sich aus .................................... 149
Popkritik: „Michael“, das erste postume
Album von Michael Jackson ......................... 152
Medien
Trends: In der Kika-Affäre gerät der MDR unter
Druck / Namensstreit beim Grimme-Institut ... 155
TV-Shows: SPIEGEL-Gespräch mit Thomas
Gottschalk über den dramatischen Unfall
eines Kandidaten bei „Wetten, dass ..?“ ........ 156
Kampf gegen die Drogen-Gangs in Rio Seite 104
Rio de Janeiro zählt für Touristen zu den attraktivsten, aber auch gefährlichs-
ten Metropolen der Welt. Nun endlich tut die Regierung, wovor sie sich lange
gedrückt hat: Sie räumt mit den Drogen-Gangs in Rios Armenvierteln auf.
Fleißige Fälscher Seite 149
Es ist schon jetzt einer der größten Kunstskandale der Nachkriegszeit. Nun
weitet sich die Äffäre um die ominöse Sammlung Jägers aus: Inzwischen gelten
bereits über 50 Kunstwerke als gefälscht, ein weiterer Verdächtiger sitzt in Haft.
Die Welt im Shopping-
Rausch
Briefe .............................................................. 10
Impressum, Leserservice .............................. 160
Register ........................................................ 162
Personalien ................................................... 164
Hohlspiegel / Rückspiegel ............................. 166
Titelbild: Illustration John Harwood für den SPIEGEL;
Foto Getty Images
Der private Konsum soll aus der Krise
führen – und Millionen Menschen
machen mit: Shopping ist für viele
weit mehr als bloßes Geldausgeben,
es verspricht schnelle Belohnung und
stiftet sogar Identität. Jedes Schau-
fenster ist eine Offenbarung und jedes
Logo ein Glücksgefühl.
TRAUM HOCHZEIT
Warum sich Studenten für
die Ehe entscheiden. Außer-
dem im UniSPIEGEL: Die
Nöte ausländischer Absol-
venten, das morbide Hobby
„Urban Exploring“ und Ha-
cker im Kampf für das Gute.
Einkaufsgalerie in Mailand
DER SPIEGEL 50/2010
9
Seite 56
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Briefe
„Hinter die Headline der
Titelgeschichte gehört
(berauben Sie mich bitte nicht
meiner allerletzten Illusion)
doch wohl ein Fragezeichen?“
Der – wie Sie zutreffend zeigen, immer
teurer werdende – Stabilitätswahn ent-
springt der aufgeblasenen Symbolik der
Euro-Politiker, der Euro sei was Besseres.
Aber es gibt noch handfestere Interes-
sen: Ackermann und Co. machen kein
Geschäft, wenn sich die Staatsfinanzen
konsolidieren und die Währungsmärkte
durch Stabilität stagnieren.
GORXHEIMERTAL (HESSEN) DR. VOLKER GALLANDI
Von Stabilität ist längst nicht mehr die
Rede, im Gegenteil: Der Euro-Club ist zu
einer monströsen Transfer-Union mutiert;
Maastricht ist nur noch Schall und Rauch.
Das erbärmliche Ergebnis: Rien ne va plus.
KAPPELN (SCHL.-HOLST.)
Klaus Rakette aus Walsdorf in Bayern zum Titel
„Das letzte Gefecht – Wie Europa seine Währung ruiniert“
SPIEGEL-Titel 49/2010
HENNING BURGWALD
Die Bundesregierung hatte den Vorschlag
gemacht, dass bei der Überschuldung ei-
nes Landes auch die Gläubiger ihren Teil
zur Sanierung beitragen sollen. Bei jedem
privaten Schuldner, auch bei einer Firmen-
insolvenz, tragen die Gläubiger die Last
und schreiben ihre Forderung ab. Warum
soll dies nicht auch bei Staaten der Fall
sein? Insofern stimme ich, auch wenn ich
mit dieser Regierung nicht immer einer
Meinung bin, Schäuble und Co. zu.
HAMBURG
Aufgeblasene Symbolik
Nr. 49/2010, Titel: Das letzte Gefecht – Wie Europa
seine Währung ruiniert
Die Umsetzung der europäischen Idee in
praktische Politik hat nach dem Zweiten
Weltkrieg eine Periode von Frieden, Frei-
heit und Wohlstand geschaffen, die in der
europäischen Geschichte ihresgleichen
sucht. Wer nun vorschnell nach der Wie-
dereinführung der „guten alten“ D-Mark
ruft, sollte sich die daraus resultierenden
Konsequenzen genau vor Augen führen.
Allein wirtschaftlich betrachtet wäre dieser
Schritt für Deutschland eine Katastrophe.
BAESWEILER (NRDRH.-WESTF.)
Was für eine treffliche Titelseite! Zwei
Einschusslöcher hat der Euro schon. Nun-
mehr fehlt nur noch eine volle Granate
in das Zentrum – dann gibt es den gold-
farbenen Rand als Überbleibsel.
REINBEK (SCHL.-HOLST.)
KLAUS-G. WALTHER
DETLEF M. HARTMANN
Es ist eher selten, dass der ehrwürdige
britische „Economist“ und der stets auf
Aufklärung bedachte SPIEGEL ihre Titel-
seite dem gleichen Thema widmen. Die
Rarität der gemeinsamen Ausrichtung
dieser zwei respektiertesten Wochenzeit-
schriften Europas sagt mehr über die
Ernsthaftigkeit der Lage um den Euro aus
als jedes Politikerwort.
LONDON
GÜNTER PESLER
An den Haaren herbeigezogen
Nr. 48/2010, Bildung:
Die Studenten entdecken die Ost-Unis
PASCAL MICHELS
Mich erfreut sehr, dass Sie ein überwiegend
positives Bild von Ostdeutschland gezeich-
net haben. Aber Ihre Aussage, dass „nied-
rige Lebenshaltungskosten“ in den Städten
der ostdeutschen Hochschulen ein Grund
zur Immatrikulation für viele Westdeutsche
sei, ist nun wirklich an den Haaren herbei-
gezogen. Ich habe mein Studentenleben
zum größten Teil im noblen Münster ver-
bracht. Das studentische Hauptgetränk,
Bier, kostet dort mit durchschnittlich 2,50
Euro weitaus weniger als eines gleicher
Größe in Mecklenburg-Vorpommern.
SCHWERIN
Die Krise des Euro ist nicht nur eine „Ver-
trauenskrise“, sondern die Folge eines un-
auflösbaren Paradoxons, eines grundle-
genden Fehlers im System selbst: Zunächst
bemühen sich (einige) Staaten unter gro-
ßer Anstrengung, ihre Wettbewerbsfähig-
keit zu verbessern – was nichts anderes
heißt, als zu Lasten der eigenen Arbeit-
nehmer und der gesamten Binnenkon-
junktur die Löhne zu drücken. Ist dadurch
dann schließlich ein (Export-)Vorteil ge-
genüber anderen Ländern entstanden,
werden diese mit gigantischen Finanzmit-
teln „aufgepeppt“: Der errungene Wett-
bewerbsvorteil wird bewusst wieder zu-
nichtegemacht … und zu diesem Zweck
werden auch noch zig Milliarden an Steu-
ergeldern gezahlt. Absurder geht es kaum.
EDINGEN-NECKARHAUSEN
Einführung des Euro an der Börse in Paris 1999
Nur noch Schall und Rauch
Die Politiker reagieren nur, die Finanzmärk-
te agieren. Nur weil diese „verrücktspie-
len“, geht der Euro allerdings nicht unter.
Sie handeln durchaus rational, denn Insol-
venz und Haircut bei den Schuldnerländern
sind nur aufgeschoben. Und sie werden
umso eher kommen, je schneller die Schul-
den wachsen und die Steuereinnahmen
sinken und bei den Politikern doch die
Einsicht reift, dass ein Ende mit Schrecken
besser ist als ein Schrecken ohne Ende.
KÖLN
HENNING ZIEMANN
GERHARD WEISSENBERGER
Das Problem betrifft ja nicht nur Studie-
rende, sondern auch Dozenten. Als ich
an die FH Merseburg kam, wusste ich
nicht, was mich erwartet. Der Unterricht
fand in militärgrauen Betonhäusern statt.
ANDREAS KRAUS
Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE
Titel WikiLeaks – Darf der Staat Geheimnisse haben, und
darf man sie verraten? www.spiegel.de/forum/Geheim
Konsum Warum ist Shoppen für viele Leute so wichtig?
www.spiegel.de/forum/Kaufen
Protest Müssen Demonstranten in Kauf nehmen,
bei verbotenen Aktionen verletzt zu werden?
www.spiegel.de/forum/Demo
Die Rettung des Euro wird immer un-
wahrscheinlicher. Die Rezepte sind auf-
gebraucht. Die Behauptung, unsere Ex-
portwirtschaft brauche den Euro, ist nicht
stichhaltig. Unsere Ausfuhren florieren
auch in asiatische Länder. Außerdem: Die
Schweiz und Schweden funktionieren
auch ohne Gemeinschaftswährung.
KARLSRUHE
DR. WILLY MARTH
10
DER SPIEGEL 50/2010
405630765.009.png 405630765.010.png 405630765.011.png 405630765.012.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin